Forschungsfelder 2012-2017
Die Untersuchungen in diesem Forschungsfeld werden durch einen dreigeteilten Problemfokus inspiriert und angeleitet. Zunächst widmen wir uns der Vielfalt überstaatlicher Ordnungsmuster und -formen, die miteinander konkurrieren. Da sind zunächst die ‚alten’ Konzepte von Ordnung als stabiler Macht und Herrschaft, deren partikulare Verwirklichungen sich aber heutzutage oft in Überlappungen und damit auch in normativen Spannungsverhältnissen zwischen globaler und regionaler, staatlicher, staatsanaloger und privater Ordnungsbildung wiederfinden. Mit Blick auf das global so wirkmächtige Konzept der (inneren wie äußeren) Sicherheit wird deutlich, dass eine (angestrebte) Weltsicherheits-Ordnung in sich schon ein plurales Gebilde ist. Ihre Realisierung wird zudem mit verschiedenen Mitteln und normativen Begriffen (z.B. Frieden, Strafrecht, Menschenrechte, Gewalt, Gerechtigkeit) sowie durch unterschiedliche Akteure (Staaten, Unternehmen, internationale Organisationen etc.) angestrebt, die wiederum in sich oder zu einem der Teil-Ziele, -Werte oder -Güter in Spannung stehen. Auch stellen wir fest, dass entsprechend verschiedene Typen der Legitimation und Legitimität überstaatlicher Ordnungen miteinander konkurrieren. So wird oft entweder mit Rekurs auf öffentliche Interessen oder soziale Entwicklung oder demokratische Teilhabe eine politische Ordnung legitimiert. Im FF III sollen neue Legitimationstypen im Plural empirisch erforscht und normativ reflektiert werden.
Teilbereiche des Forschungsfeldes 3:
1. Institutionen und Formen der Ordnungsbildung jenseits des Staates – Akteure, Prozesse und Widersprüche
2. Die Sicherheit normativer Ordnungen: Frieden, Recht und Gewalt
3. Die Legitimation überstaatlicher Ordnungen - öffentliche Interessen, effektive Koordination und demokratische Teilhabe
Zum Forschungsschwerpunkt "Internet und Gesellschaft": Hier...
{ecno cmd=publication filter=research_field id=140}Publikationen in diesem Forschungsfeld:{/ecno}
Das Forschungsfeld vereinigt Projekte, die sich schwerpunktmäßig mit der Transformation normativer Ordnungen über einen längeren Zeitraum oder als Resultat einer Entgegensetzung konfligierender normativer Ordnungen befassen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Untersuchung der Beziehung zwischen Theorie und Empirie auf der Basis der vielfältigen methodologischen Konzepte, die innerhalb des Clusters praktiziert werden. Der erste Teilbereich widmet sich möglichen Modellierungen von Transformation, nicht nur mit Blick auf Rechtfertigungsnarrative, sondern auch auf die sozialen, politischen und kulturellen Kontexte; dabei werden Untersuchungen verschiedener einflussreicher Narrative mit empirischen Fallstudien verbunden. Der zweite Teilbereich befasst sich mit der Konsolidierung normativer Ordnungen nach Krisenperioden und radikalen Veränderungen, mit Fallstudien über postrevolutionäre Situationen in der Antike bis zu gegenwärtigen Transformationsprozessen in Nordafrika und im Gefolge der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise. Der dritte Teilbereich umfasst umfangreiche Untersuchungen historischer und gegenwärtiger Konstellationen, in denen revitalisierte religiöse und nicht-religiöse Diskurse in einen Aushandlungsprozess über normativer Ordnungen geraten und neue Rechtfertigungsnarrative hervorgebracht werden. Der Schwerpunkt wird dabei auf der sogenannten „postsäkularen“ Gegenwart liegen (mit einem besonderen Interesse an dem breiten Spektrum islamischer Bewegungen).
Teilbereiche des Forschungsfeldes 2:
1. Modelle der Transformation normativer Ordnungen
2. Konstiutionsprozesse in Umbruchsphasen
3. Normative Konfliktlinien in postsäkularen Gesellschaften
Zum Forschungsschwerpunkt "Globaler Islam": Hier...
{ecno cmd=publication filter=research_field id=139}Publikationen in diesem Forschungsfeld:{/ecno}
In der zweiten Förderphase wird es in den Forschungen des Clusters vor allem darum gehen, die konstituierende Rolle der Rechtfertigungsdimension von Normativität systematisch, historisch und mit Blick auf die Gegenwart genauer zu untersuchen. In der ersten Förderphase lag ein Schwerpunkt unserer Forschungen darin, die Eigenständigkeit des internen Standpunktes gegenüber konkurrierenden Deutungen von Normativität bzw. sozialer Ordnung zu behaupten, weil wir der Überzeugung sind, dass die normative Qualität solcher Ordnungen nur von diesem Standpunkt aus vollständig zugänglich ist. In der zweiten Förderphase wollen wir uns stärker der Frage zuwenden, wie Rechtfertigungen in der Wirklichkeit gesellschaftlicher Herrschaftsverhältnisse operieren und in ihr zur Geltung kommen. Dabei lassen wir uns von der Hypothese leiten, dass Rechtfertigungsordnungen produktiv sind, also selbst Fakten schaffen. In Umkehrung eines berühmten Satzes des Staatsrechtlers Georg Jellinek könnte man von der „Faktischen Kraft des Normativen“ sprechen. Die produktive Natur äußert sich als eine Kraft, die herrschende normative Ordnungen generiert und damit Machtverhältnisse konstituiert, aber auch als eine Kraft, die dieselben Ordnungen in Prozesse der Kritik und Krise treibt und dadurch transformiert, sowie als eine institutionenbildende Kraft, die eine Pluralität herrschender normativer Ordnungen erzeugt.
Forschungsfeld 1: Die Normativität normativer Ordnungen: Entstehung, Fluchtpunkte, Performativität
Die Herausbildung normativer Ordnungen wird in den Forschungen des Clusters nicht einseitig als Prozess verstanden, in dem Macht, Herrschaft und Gewalt bzw. langfristig wirkende Strukturen und andere Faktoren wirken, die als „externe“ Größen begriffen werden, sondern als Prozess, in dem Normen und normative Orientierungen eine zentrale Rolle spielen. Mehr noch: Mit Beginn der Moderne wird die Herausbildung normativer Ordnungen selbst normativ – d.h., sie wird reflexiv, bringt kritische Maßstäbe und Verfahren der kritischen Überprüfung normativer Ordnungen hervor. Dadurch werden normative Ordnungen einem unaufhörlichen Prozess der Revision unterworfen, der sie intern nötigt, sich zu verändern. Gleichzeitig produzieren normative Ordnungen, dialektisch betrachtet, einseitige, falsche bzw. sich vor Kritik immunisierende Rechtfertigungen, die Macht ausüben und generieren. Dies ist der Kerngedanke des ersten Forschungsfeldes, das die „Normativität normativer Ordnungen“ hinsichtlich ihrer Reflexivität, der Genese von Normativität und ihrer narrativen, ästhetischen und medialen Verfasstheit untersucht.
Teilbereiche des Forschungsfeldes 1:
1. Die Reflexivität normativer Ordnungen - Rechtfertigung, Herrschaft und Kritik
2. Die Genese von Normativität - Natur, Vernunft und Kontingenz
3. Rechtfertigungsnarrative, ästhetische Dimensionen und Medialität normativer Ordnungen
Forschungsfeld 2: Die Dynamik normativer Ordnungen: Umbruch, Wandel, Kontinuität
Das Forschungsfeld vereinigt Projekte, die sich schwerpunktmäßig mit der Transformation normativer Ordnungen über einen längeren Zeitraum oder als Resultat einer Entgegensetzung konfligierender normativer Ordnungen befassen. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Untersuchung der Beziehung zwischen Theorie und Empirie auf der Basis der vielfältigen methodologischen Konzepte, die innerhalb des Clusters praktiziert werden. Der erste Teilbereich widmet sich möglichen Modellierungen von Transformation, nicht nur mit Blick auf Rechtfertigungsnarrative, sondern auch auf die sozialen, politischen und kulturellen Kontexte; dabei werden Untersuchungen verschiedener einflussreicher Narrative mit empirischen Fallstudien verbunden. Der zweite Teilbereich befasst sich mit der Konsolidierung normativer Ordnungen nach Krisenperioden und radikalen Veränderungen, mit Fallstudien über postrevolutionäre Situationen in der Antike bis zu gegenwärtigen Transformationsprozessen in Nordafrika und im Gefolge der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise. Der dritte Teilbereich umfasst umfangreiche Untersuchungen historischer und gegenwärtiger Konstellationen, in denen revitalisierte religiöse und nicht-religiöse Diskurse in einen Aushandlungsprozess über normativer Ordnungen geraten und neue Rechtfertigungsnarrative hervorgebracht werden. Der Schwerpunkt wird dabei auf der sogenannten „postsäkularen“ Gegenwart liegen (mit einem besonderen Interesse an dem breiten Spektrum islamischer Bewegungen).
Teilbereiche des Forschungsfeldes 2:
1. Modelle der Transformation normativer Ordnungen
2. Konstiutionsprozesse in Umbruchsphasen
3. Normative Konfliktlinien in postsäkularen Gesellschaften
Forschungsfeld 3: Die Pluralität normativer Ordnungen: Konkurrenz, Überlagerung und Verflechtung
Die Untersuchungen in diesem Forschungsfeld werden durch einen dreigeteilten Problemfokus inspiriert und angeleitet. Zunächst widmen wir uns der Vielfalt überstaatlicher Ordnungsmuster und -formen, die miteinander konkurrieren. Da sind zunächst die ‚alten’ Konzepte von Ordnung als stabiler Macht und Herrschaft, deren partikulare Verwirklichungen sich aber heutzutage oft in Überlappungen und damit auch in normativen Spannungsverhältnissen zwischen globaler und regionaler, staatlicher, staatsanaloger und privater Ordnungsbildung wiederfinden. Mit Blick auf das global so wirkmächtige Konzept der (inneren wie äußeren) Sicherheit wird deutlich, dass eine (angestrebte) Weltsicherheits-Ordnung in sich schon ein plurales Gebilde ist. Ihre Realisierung wird zudem mit verschiedenen Mitteln und normativen Begriffen (z.B. Frieden, Strafrecht, Menschenrechte, Gewalt, Gerechtigkeit) sowie durch unterschiedliche Akteure (Staaten, Unternehmen, internationale Organisationen etc.) angestrebt, die wiederum in sich oder zu einem der Teil-Ziele, -Werte oder -Güter in Spannung stehen. Auch stellen wir fest, dass entsprechend verschiedene Typen der Legitimation und Legitimität überstaatlicher Ordnungen miteinander konkurrieren. So wird oft entweder mit Rekurs auf öffentliche Interessen oder soziale Entwicklung oder demokratische Teilhabe eine politische Ordnung legitimiert. Im FF III sollen neue Legitimationstypen im Plural empirisch erforscht und normativ reflektiert werden.
Teilbereiche des Forschungsfeldes 3:
1. Institutionen und Formen der Ordnungsbildung jenseits des Staates – Akteure, Prozesse und Widersprüche
2. Die Sicherheit normativer Ordnungen: Frieden, Recht und Gewalt
3. Die Legitimation überstaatlicher Ordnungen - öffentliche Interessen, effektive Koordination und demokratische Teilhabe
Zu den Forschungsprojekten 2012-2017: Hier...
Die Herausbildung normativer Ordnungen wird in den Forschungen des Clusters nicht einseitig als Prozess verstanden, in dem Macht, Herrschaft und Gewalt bzw. langfristig wirkende Strukturen und andere Faktoren wirken, die als „externe“ Größen begriffen werden, sondern als Prozess, in dem Normen und normative Orientierungen eine zentrale Rolle spielen. Mehr noch: Mit Beginn der Moderne wird die Herausbildung normativer Ordnungen selbst normativ – d.h., sie wird reflexiv, bringt kritische Maßstäbe und Verfahren der kritischen Überprüfung normativer Ordnungen hervor. Dadurch werden normative Ordnungen einem unaufhörlichen Prozess der Revision unterworfen, der sie intern nötigt, sich zu verändern. Gleichzeitig produzieren normative Ordnungen, dialektisch betrachtet, einseitige, falsche bzw. sich vor Kritik immunisierende Rechtfertigungen, die Macht ausüben und generieren. Dies ist der Kerngedanke des ersten Forschungsfeldes, das die „Normativität normativer Ordnungen“ hinsichtlich ihrer Reflexivität, der Genese von Normativität und ihrer narrativen, ästhetischen und medialen Verfasstheit untersucht.
Teilbereiche des Forschungsfeldes 1:
1. Die Reflexivität normativer Ordnungen - Rechtfertigung, Herrschaft und Kritik
2. Die Genese von Normativität - Natur, Vernunft und Kontingenz
3. Rechtfertigungsnarrative, ästhetische Dimensionen und Medialität normativer Ordnungen
Zum Forschungsschwerpunkt "Postkoloniale Studien": Hier...
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