Ein gelungenes Geburtstagsgeschenk
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- Erstellt am Donnerstag, 27. Juni 2019 10:11
Beim Workshop zu Ehren von Jürgen Habermas ging es auch um sein bald erscheinendes neues Buch
„Wenn es in meinem Alter ein befriedigendes Geburtstagsgeschenk gibt - dies ist eins“, sagte Jürgen Habermas am Anfang des zweitägigen Workshops zu seinen Ehren, der im Gebäude des Forschungsverbundes „Normative Ordnungen“ stattfand. Veranstaltet wurde dieser von dessen Co-Sprecher und Habermas-Schüler, dem politischen Philosophen Rainer Forst, durch dessen Leibnizpreis-Forschungsgruppe „Transnationale Gerechtigkeit“ in Kooperation mit dem Exzellenzcluster. Forst hatte nach eigener Aussage noch nie zuvor so schnelle und so begeisterte Zusagen für eine wissenschaftliche Konferenz bekommen.
Der Workshop begann einen Tag nach dem vielbeachteten öffentlichen Vortrag von Jürgen Habermas. Die Teilnehmerliste liest sich wie ein Who is Who der Kritischen Theorie verschiedener Generationen und Schwerpunktsetzungen. Um nur einige zu nennen: Aus den USA angereist waren die Philosophinnen Nancy Fraser (New York) und Seyla Benhabib (Yale), aber auch Richard Bernstein (New York), Peter Gordon (Harvard), Andrew Arato (New York, Jean Cohen (New York) und Thomas McCarthy (Chicago) - und nicht zu vergessen Charles Taylor, auch er schon eine Legende. Aus Deutschland kamen unter anderem Hauke Brunkhorst, Claus Offe und Oskar Negt und von den Frankfurter Normativen Ordnungen neben Rainer Forst dessen Co-Sprecher Klaus Günther sowie Armin von Bogdandy, Günter Frankenberg, Axel Honneth, Matthias Lutz-Bachmann, Christoph Menke, Darrel Moellendorf, Martin Saar, Thomas Schmidt und Martin Seel. Ebenfalls angereist waren u.a. die ehemaligen Habermas-Schüler Cristina Lafont (Evanston), Peter Niesen (Hamburg) und Pauline Kleingeld (Groningen).
Der Workshop hieß „The History of Postmetaphysical Philosophy and the Future of Democracy“. Ein Hauptthema der Impulsreferate und Diskussionsrunden war das neue Buch des Jubilars, dessen Vorabdruck im engen Fach- und Freundeskreis bereits zirkuliert. Es soll im Herbst erscheinen und heißt „Auch eine Geschichte der Philosophie“. Anders als der scheinbar schlichte Titel es vielleicht vermuten lässt, geht es in diesem Werk um nichts weniger als die europäische Geistesgeschichte und die Genealogie des westlichen nachmetaphysischen Denkens – und das auf rund 1700 Seiten. Zu den zentralen Themen des Buches gehört die Auseinandersetzung der Philosophie mit der Religion.
Das Programm der Tagung finden Sie hier...