„International Organization as Technocratic Utopia“ von Prof. Dr. Jens Steffek erschienen

Die technokratische und administrative Ausgestaltung internationaler Organisationen steht immer wieder und insbesondere in den letzten Jahren in der Kritik. So kam es im Zuge der Brexit-Kampagne zur berühmten Aussage des Brexit-Befürworters Michael Gove, dass die Menschen genug von Experten hätten. In Bezug auf die Europäische Union wiederum wird häufig ein demokratisches Defizit, also mangelnde Kontrolle der Technokraten kritisiert.
In dem kürzlich bei Oxford University Press erschienenen Buch „International Organization as Technocratic Utopia“, welches Teil der Reihe „Transformations in Governance“ ist, befasst sich Prof. Dr. Jens Steffek (Principal Investigator am Forschungsverbund Normative Ordnungen) mit der Genese und Kritik der Technokratie in internationalen Organisationen. Steffek fokussiert sich dabei auf öffentliche Institutionen mit politischer Autorität und unterteilt die kontingente Entwicklung des technokratischen Stranges in vier große Phasen, welche das Buch strukturieren.

Der Politikwissenschaftler beginnt mit einer einführenden konzeptuellen Definition von technokratischem Internationalismus und beleuchtet daraufhin die frühen Debatten um Technokratie in internationalen Organisationen, die mit dem Wiener Kongress begannen. Danach beleuchtet er sowohl liberale als auch nicht-liberale Ansätze. Die Blütezeit technokratischer Organisationen sieht Steffek dann in den 1950er und 60er Jahren, während er ab den 1970er Jahren eine verstärkte Kritik an expertengeleiteten internationalen Organisationen aufkommen sieht.
Der Politikwissenschaftler formuliert drei Ziele, die er mit dem Buch erreichen möchte: Die Geistesgeschichte des technokratischen Internationalismus nachvollziehen, zu einem besseren Verständnis aktueller Herausforderungen internationaler Governance beitragen und den interdisziplinären Dialog über das Thema zu stärken.

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