Rainer Forst mit einem Beitag im Sammelband "Zur Zukunft der Demokratie", Herausgegeben von Bundespräsident Steinmeier

Es geht ihm darum, der Infragestellung der Demokratie zu begegnen und über ihre Zukunft nachzudenken, schreibt der Bundespräsident in seinem Eröffnungsbeitrag des von ihm herausgegebenen Sammelbandes "Zur Zukunft der Demokratie. 36 Perspektiven", welches im Siedler Verlag erschienen ist. Zu den zahlreichen namenhaften Autor:innen des Bandes gehört auch der Politikwissenschaftler und Philosoph Prof. Dr. Rainer Forst, Sprecher des Forschungsverbund "Normative Ordnungen".
Frank-Walter Steinmeier legt in seiner Eröffnung den Fokus auf die republikanische Ausgestaltung des demokratischen Gemeinwesens und plädiert für eine Konzeption von Demokratie, die sich auf die republikanischen Leitmotive von Tugenden und Institutionen fokussiert und diese in Verbindung mit liberalen Prinzipien denkt. Im Beitrag des Politikwissenschaftlers Forst geht es unter dem Titel "Dynamiken des Vertrauens. Demokratie und Solidarität in der Krise" um gesellschaftliches Vertrauen im Kontext der Corona-Pandemie.

Forst sieht zwei wichtige Vertrauensverhältnisse in demokratischen Ordnungen am Werk, die er in einem wechselseitig bedingtem Verhältnis stehen sieht: Zum einen das Vertrauen in die demokratische Ordnung und das Vertrauen der Menschen darauf, Teilnehmer:in dieser Ordnung zu sein. Die Corona-Pandemie berge das Potential zu einer politischen Vertrauens- und Orientierungskrise zu führen, wenn heute angelegte Entwicklungen eintreten und bestimmte Narrative sich durchsetzen. So wäre es unter anderem gefährlich, wenn sich eine absolutistisches Narrativ der Pandemie durchsetze, in welchem die Bürger:innen von "dem Staat" ihrer Rechte beraubt wurden.

 

Der Philosoph sieht die Demokratie deshalb von zwei Seiten in Gefahr: sowohl durch populistische, autoritäre Bestrebungen als auch durch solche Bürger:innen, die sich eher als Untertanen denn als Subjekte einer kollektiven Begründungspraxis verstehen. Darüber hinaus spricht Rainer Forst in seinem Beitrag auch über die strukturellen Voraussetzungen von Demokratie und das schwierige Verhältnis von Solidarität und ökonomischen Erwägungen, was in der Pandemie ebenfalls sichtbar geworden ist.

Das Buch ist "Zur Zukunft der Demokratie. 36. Perspektiven" ist im Siedler Verlag erschienen und von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier herausgegeben. Weitere Informationen: Hier...


Aktuelles

Newsletter aus dem Forschungszentrum „Normative Ordnungen“

Zukünftig informiert ein Newsletter über aktuelle Veranstaltungen, Veröffentlichungen und wissenswerte Entwicklungen im Forschungszentrum „Normative Ordnungen“. Die erste Ausgabe finden Sie hier...

Nächste Termine

30. und 31. März 2023

XXIInd Walter Hallstein-Symposium: The Common Security and Defence of the EU - Perspectives from Member States. More...

13. April 2023, 20 Uhr

Lecture & Film „Kino am Abgrund der Moderne. Die Filme von Luis Buñuel“: Fernando Gonzalez de Leon (Springfield): Viridiana: Interpreting Buñuel’s Gothic Masterwork. Mehr...

-----------------------------------------

Neueste Medien

Sprache und Gewalt. Perspektiven aus Theorie und Praxis

Mit: Meron Mendel (Direktor der Bildungsstätte Anne Frank), Natasha A. Kelly (Kommunikationswissenschaftlerin & Autorin) und Nicole Rieber (Berghof Foundation, Globales Lernen für Konflikttransformation)
Moderation: Christopher Daase (Forschungszentrum TraCe) und Rebecca Caroline Schmidt (Clusterinitiative ConTrust, Normative Orders)
Dialogpanel im Rahmen der TraCe-Jahreskonferenz „Language(s) of Violence“

Was ist Befreiung?

Prof. Dr. Christoph Menke (Goethe-Universität, Normative Orders) im Gespräch mit Cord Riechelmann (Autor)
Gesprächsreihe "Frankfurter Schule"

Videoarchiv

Weitere Videoaufzeichnungen finden Sie hier...

Neueste Volltexte

Christoph Burchard und Finn-Lauritz Schmidt (2023)

Climate Crimes - A Critique. Normative Orders Working Paper 01/2023. Mehr...