Nicht nur in der sozialen und politischen Welt, auch in den Künsten bilden sich ein ums andere Mal Verfahrensordnungen heraus, die für eine – wenn auch oft nur kurze – Weile einen Standard der Produktion und Rezeption entsprechender Werke bereitstellen und sich dabei in größerer oder geringerer Spannung zu den normativen Verhältnissen jeweiliger Gesellschaften befinden. Dies trifft auch auf die Entwicklung von Spielfilmen zu. Jeder einzelne solcher Filme entsteht – und steht damit – im Kontext von Genres und ihren Konventionen, zu denen er sich auch und gerade dann verhält, wenn er mit ihnen bricht. Diesen Umbrüchen der Form filmischer Gestaltung ist die Vorlesungsreihe gewidmet. Sie führt vor, wie innovative Filme die bis dahin vertrauten Welten des Films verkehren können. An ausgewählten Beispielen soll demonstriert und diskutiert werden, wie sie etablierte Ordnungen des Erzählens in Unordnung bringen und damit zugleich die Ordnung des Lebens außerhalb des Kinos erschüttern und befragen.
Termine:
29. April 2016, 19 Uhr
Heiner Goebbels (Justus-Liebig-Universität Gießen)
Alain Robbe-Grillet und das leere Zentrum
L'Année dernière à Marienbad von Alain Resnais (F-I 1961)
Weitere Informationen (Video- und Audioaufzeichnung): Hier...
13. Mai 2016, 19 Uhr
Lorenz Engell (Bauhaus-Universität Weimar)
Wer lebt, stört. Symbolische und imaginäre Un/Ordnung des Films
Swimming Pool von François Ozon (F 2003)
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27. Mai 2016, 19 Uhr
Josef Früchtl (Universität Amsterdam):
Kino als humane Kunst
Close-Up von Abbas Kiarostami (IRN-F 1990)
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8. Juli 2016, 19 Uhr
Verena Lueken (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurt am Main)
Frau am Steuer, das wird teuer
Die Blechpiratinnen des Quentin Tarantino in Death Proof (USA 2007)
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Museum für Moderne Kunst
Domstraße 10
60311 Frankfurt am Main
Organisiert von Angela Keppler und Martin Seel
Eintritt frei, ohne Anmeldung
Veranstalter: Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen" mit dem Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main