Die Suche nach der Identität. Café Europa: Neue Reihe in der Romanfabrik
"Die Europäische Union ist der höchste Ausdruck des europäischen Bewusstseins. Aber Europa ist viel mehr", sagte die Frankfurter Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) gestern bei der Vorstellung einer neuen Vortrags- und Debattenreihe, die sich auf die Suche nach diesem "Viel mehr" begeben wird. Bereits am nächsten Montag startet die durchaus programmatisch "Café Europa" betitelte Vortragsreihe in der Romanfabrik, die in den nächsten vier Jahren an jeweils fünf bis sieben Terminen im Jahr der komplexen kulturellen Identität Europas nachspüren will. In Kurzvorträgen renommierter Referenten und anschließenden Debatten sollen die geschichtliche, kulturelle, politische, juristische, sprachliche, religiöse und philosophische Dimension des Kontinents beleuchtet werden.
Veranstaltet und organisiert wird die Reihe von der Romanfabrik in Kooperation mit dem Institut franco-allemand des sciences historiques et sociales (IFRA-SHS). Sie wird vom Kulturamt der Stadt Frankfurt mit 6000 Euro gefördert, weitere Unterstützung kommt vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain und vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Wie Michael Hohmann, Geschäftsführer der Romanfabrik, und Pierre Monnet, Leiter des IFRA, sagten, sollen die Vorträge jeweils in einem Jahrbuch dokumentiert und zudem als Videomitschnitte auf einem Youtube-Kanal abrufbar sein. Erstmals geöffnet ist das "Café Europa", das die Tradition der Salons und Cafés des 18. Jahrhunderts aufnimmt, am 3. Juni. Von 20 Uhr an sprechen der Philosoph Rainer Forst und der Publizist Daniel Cohn-Bendit in der Romanfabrik, Hanauer Landstraße 186, über "Europäische Aufklärung und Französische Revolution". Zu weiteren Vorträgen im Herbst werden etwa Johannes Fried, Micha Brumlik, Jan Assmann und Béatrice von Hirschhausen erwartet. Weitere Informationen gibt es unter der Adresse www.romanfabrik.de im Internet.
cfr.
Aus der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 28.05.2019, Kultur (Rhein-Main-Zeitung), Seite 34. © Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt. Zur Verfügung gestellt vom Frankfurter Allgemeine Archiv