Kinderrechte und Kritik: Dekoloniale Perspektiven auf ein Feld der Entwicklungszusammenarbeit
23. Oktober 2018, 19 Uhr
Dr. Franziska Fay (Postdoktorandin am Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen")
Klingspor Museum
Herrnstr. 80
63065 Offenbach
Die UN-Kinderrechtskonvention hat sich seit ihrem Inkrafttreten 1990 zur Grundlage zahlreicher Interventionen im Bereich des Kinderschutzes entwickelt. Dieser normative Rahmen wird in den Empfängerländern von Projekten der Entwicklungszusammenarbeit oft kritische betrachtet, nicht zuletzt aufgrund seines als wertend und exklusiv bezüglich differierender Moralvorstellungen und Richtlinien verstandenen Ansatzes. Wie wichtig es ist lokale Kritiken von Programmen, die auf die Verbesserung von Lebensumständen in ‚nicht-westlichen‘ Gesellschaften abzielen, ernst zu nehmen um dekoloniale Denkweisen auch im Kontext der Entwicklungszusammenarbeit zu fördern, wird deutlich am Beispiel von Kinderschutzprogrammen in Sansibar, Tansania.
Dr. Franziska Fay promovierte in Sozialanthropologie (Ethnologie) an der School of Oriental and African Studies (SOAS) in London. Zuvor studierte sie Ethnographische Forschungsmethoden, Afrikanische Sprachwissenschaften (Swahili), Erziehungswissenschaften und Kulturanthropologie an der SOAS, der Goethe Universität Frankfurt und der State University of Zanzibar. Nach ihrer Promotionsforschung zu Kinderschutz und Körperstrafe in sansibarischen Qur’an- und Grundschulen arbeitet sie nun zu Reformbewegungen im islamischen Bildungswesen in Sansibar. Seit November 2017 ist sie Postdoktorandin am Exzellenzcluster „Normative Ordnungen“.
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Veranstalter:
Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen" in Kooperation mit der Stadt Offenbach, Amt für Wirtschaftsförderung und dem Klingspor Museum