Konferenz fragt nach der Rolle von Normen in Konflikten

Nachwuchswissenschaftlerinnen und –wissenschaftler aus aller Welt diskutieren vom 3. bis 5. Dezember an der Goethe-Universität

Pressemitteilung

30. November 2010

FRANKFURT. Das komplexe Verhältnis zwischen Normen und Konflikten steht im Mittelpunkt der internationalen Nachwuchskonferenz des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe-Universität unter dem

Titel: „Normen im Konflikt“
Vom: 3. bis zum 5. Dezember 2010
Ort: Campus Westend der Goethe Universität, Grüneburgplatz 1

Rund 70 junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von mehr als 35 Universitäten aus ganz Europa und den USA werden das Thema aus interdisziplinärer Perspektive beleuchten. Konzipiert und organisiert wurde die Konferenz von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern aus dem Frankfurter Exzellenzcluster.

Unterschiedliche Wert- und Normvorstellungen führen nicht nur zu juristischen Auseinandersetzungen, sondern bilden auch den Hintergrund vieler gesellschaftlicher Kontroversen und Konflikte. Zugleich weisen Normsysteme Wege aus Konflikten, indem sie etwa Verfahren zur Streitbeilegung bereithalten. So zeigt sich: Normen können sowohl Ursache als auch Lösung von Konflikten sein.

Zum Auftakt der Konferenz am 3. Dezember wird der Soziologe Prof. Boaventura de Sousa Santos (Universität von Coimbra, Portugal) einen Eröffnungsvortrag über Fragen der Wissensproduktion und -vermittlung im Globalen Süden halten. Nicht nur dort gilt de Sousa Santos als einflussreicher Experte für eine Vielzahl von Fachgebieten, darunter Rechtssoziologie, Globalisierung sowie Demokratie und Menschenrechte.

Auf einer Podiumsdiskussion am Abend des 4. Dezember diskutieren Dr. William Bain (Aberystwyth), Prof. Richard Caplan (Oxford), Prof. Bernd Ladwig (Berlin) und Dr. Roman Poeschke (GTZ Eschborn) unter dem Titel „International State-building: Securing Peace or Transforming Conflict?“. Die Diskutanten, ausgewiesene Experten aus Theorie und Praxis, werden die Frage erörtern, ob internationale Maßnahmen zur Stabilisierung fragiler Staaten zur Lösung von Konflikten beitragen oder diese nur transformieren.

Die Vorträge der Nachwuchswissenschaftler thematisieren Probleme, die sich in einer zunehmend pluralistischen Welt aus dem Zusammenwirken verschiedenster Normen ergeben. So werden Konflikte zwischen dem Universalitätsanspruch vieler Normen und der Eigendynamik lokaler Regelsysteme ebenso behandelt wie Fragen nach Identitätskonzepten als einer Herausforderung pluralistischer Gesellschaften. Weitere Themenfelder, anhand derer Verhältnisse zwischen Normen und Konflikten untersucht werden, sind die internationale Entwicklungszusammenarbeit, Menschenrechte, die Kollision religiöser und weltlicher Normen und nicht zuletzt militärische Auseinandersetzungen in historischer und gegenwärtiger Perspektive.

Interessierte Gäste sind an allen Konferenztagen herzlich auf dem Campus Westend der Goethe-Universität willkommen. Um eine Anmeldung vorab wird gebeten unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Ein Hinweis an die Redaktionen: Bei der Vermittlung von Interviews sind wir Ihnen gerne behilflich.

Informationen: Verena Risse, Exzellenzcluster ‚Die Herausbildung normativer Ordnungen’, Tel: (069) 798-25455, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, www.normativeorders.net/de/veranstaltungen/nachwuchskonferenzen


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