Projektleitung: Prof. Dr. Volker Caspari, Prof. Dr. Rainer Klump und Prof. Dr. Bertram Schefold

Im Mittelpunkt des Forschungsverbunds standen drei Teilprojekte, die sich mit unterschiedlichen volkswirtschaftlichen und wirtschaftsethischen Fragestellungen beschäftigten.
Erstens wurde die Geschichtlichkeit (ökonomischer) Effizienz- und Gerechtigkeitskonzepte aufgezeigt. Im Lauf der ökonomischen Theoriegeschichte hat sich ein Schwerpunktwandel weg von Fragen der Gerechtigkeit hin zu Effizienzüberlegungen vollzogen. Ziel war es, diesen Prozess nachzuzeichnen und Bestimmungsgründe offen zu legen. Aus diesem Teilprojekt ist die Dissertation Matthias Lennigs entstanden (“From Justice to Efficiency: On a shift in the Normative Focus of Economics”, 2012).

Das zweite Teilprojekt beschäftigte sich mit Normen und Werturteilen in der sozioökonomischen Diskussion Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts. Den Mittelpunkt bildet dabei der Werturteilsstreit in der Nationalökonomie, der sich am normativen Gehalt des Produktivitätsbegriffs entzündete. Diese Auseinandersetzung um die Möglichkeit einer normativ-ethischen Ökonomik wird als Ausdruck einer intellektuellen Krise der deutschen Nationalökonomie gegen Ende des 19. Jahrhunderts gewertet. Aus diesem Teilprojekt ist die Dissertation Johannes Glaesers „Der Werturteilsstreit in der Nationalökonomie. Max Weber, Werner Sombart und die Ideale der Sozialpolitik“ entstanden, die 2014 in der Buchreihe „Beiträge zur Geschichte der deutschsprachigen Ökonomik“ (hrsg. von Birger P. Priddat u. Heinz Rieter) erschienen ist.

Drittens wurden normative und wirtschaftsethische Grundlagen des Ordoliberalismus, einer deutschen Spielart des Neoliberalismus, diskutiert. Dabei wurden in einem ersten Schritt ethischer Gehalt und normative Komponenten des Ordoliberalismus aufgedeckt. In einem zweiten Schritt wurde eine (schärfere) inhaltliche und terminologische Abgrenzung innerhalb des Neoliberalismus angestrebt.

Zu den wichtigsten Publikationen des Forschungsprojektes zählen: Klump, Rainer/Wörsdörfer, Manuel (2011): On the Affiliation of Phenomenology and Ordoliberalism: Links between Edmund Husserl, Rudolf and Walter Eucken; European Journal of the History of Economic Thought Vol. 18(4), 551-578, Caspari, Volker/Schefold, Bertram (2011): Wohin steuert die ökonomische Wissenschaft? Ein Methodenstreit in der Volkswirtschaftslehre; Frankfurt, Campus Verlag und Klump, Rainer/Wörsdörfer, Manuel (2010): An Ordoliberal Interpretation of Adam Smith; The Ordo Yearbook of Economic and Social Order Vol. 61, 29-51. Die wichtigsten Veranstaltungen im Projekt waren: Michel Foucault und der Ordoliberalismus (Conference of the Cluster of Excellence ‚The Formation of Normative Orders‘, Frankfurt am Main/Germany, June 10-11, 2010; Klump/Wörsdörfer in Kooperation mit Thomas Biebricher), Normen in der VWL – Normung des volkswirtschaftlichen Curriculums (Conference of the Cluster of Excellence ‚The Formation of Normative Orders‘, Frankfurt am Main/Germany, February 18-19, 2010) und Völkerrecht und Weltwirtschaft im 19. Jahrhundert. Die Internationalisierung der Ökonomie aus völkerrechts- und wirtschafts(theorie-)geschichtlicher Perspektive (Conference of the Cluster of Excellence ‚The Formation of Normative Orders‘, Frankfurt am Main/Germany, September 3-4, 2009 in Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte (Miloš Vec).


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