Philosophie, Kritik, Geschichte: Foucaults historisch-philosophische Praxis in seinen Vorlesungen
Workshop
30.-31. Juli 2019
2017 wurde die Herausgabe von Michel Foucaults Vorlesungen am Collège de France abgeschlossen. Wenig intensiv ist bisher die methodologische Einheit der Vorlesungen diskutiert worden, die Foucault immer wieder betont hat. Entgegen dem Klischee des eklektischen Denkers, der bestenfalls lose zusammenhängende Begriffe und Analysen als „Werkzeugkiste“ zur Verfügung stellt, finden sich besonders in seinen Vorlesungen methodologische Reflexionen, die bei allem Wandel der Terminologie erstaunlich konstant bleiben. Foucaults historisch-philosophische Praxis lässt sich als ein ungewöhnlicher und origineller Vorschlag deuten, wie die wechselseitige Verschränkung von Normativität und Empirie zu untersuchen ist.
Im Workshop sollen deshalb vor allem Foucaults methodologische Vorschläge diskutiert werden, zu einer anderen Form philosophischer und historischer Forschung zu gelangen. Es werden Beiträge zu einem von Frieder Vogelmann vorbereiteten Sammelband zu Foucaults Vorlesungen vorgestellt und mit Blick auf die methodologische Rahmenthematik diskutiert.
Goethe-Universität Frankfurt, Campus Westend
Gebäude „Normative Ordnungen“
Max-Horkheimer-Straße 2
Raum EG.01
Der Workshop ist öffentlich.
Anmeldung erbeten unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Programm (PDF): Hier...
Programm
Dienstag, 30. Juli 2019
13:00–13:30
Martin Saar/Frieder Vogelmann: Eröffnung
13:30–15:00
»Doch gehen wir zurück zum Anfang«. Foucaults genealogische Kritik des Rechts
Vojta Drápal – Institutionen und Theorien der Strafe (1971/72)
Moderation: Frieder Vogelmann
15:20–16:50
Die Normalen
Daniel Loick – Die Anormalen (1974/75)
Moderation: Martin Saar
17:10–18:40
»Im Innern einer Macht« der Körper und des Lebens – In Verteidigung der Gesellschaft
Gundula Ludwig – In Verteidigung der Gesellschaft (1975/76)
Moderation: Andrea Blättler
Mittwoch, 31. Juli 2019
10:00–11:30
Wissen. Wahrheit. Macht. Foucaults »Morphologie des Willens zum Wissen«
Kerstin Andermann – Über den Willen zum Wissen (1970/71)
Moderation: Corina Färber
11:50–13:20
Die Ausweitung des Regierens und die Formierung des »Gegen-Verhaltens«. Foucaults »lange Geschichte« der Gouvernementalität
Friedrich Balke – Sicherheit, Territorium, Bevölkerung (1977/78)
Moderation: Thomas Biebricher
15:00–16:30
›La Selbstbildung comme diraient les Allemands‹. Techniken der Selbsterfahrung in der Hermeneutik des Subjekts
Andreas Gelhard – Hermeneutik des Subjekts (1981/82)
Moderation: Javier Burdman
16:50–18:20
Szenographie als Philosophiegeschichte
Ulrich Johannes Schneider und Aaron Tjade Sabellek – Die Regierung des Selbst und der anderen (1982/83)
Moderation: Sarah Bianchi
Die Veranstaltung ist öffentlich. Anmeldung erbeten unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Der Workshop ist Teil des Forschungsprojekts „Geschichte und Kritik: systematische und methodische Ressourcen“. Weitere Informationen: Hier...
Bildergalerie:
Veranstalter:
Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen"