Die Republik auf allen Viren – wieviel Angst verträgt die Demokratie?
49. Römerberggespräche
Samstag, 22. Mai 2021 – live und interaktiv
via YouTube übertragen aus dem Chagall-Saal des Schauspiel Frankfurt
Die Pandemie gerät zum Stresstest – nicht nur für das Individuum, sondern auch für das politische System. Grundrechte werden eingeschränkt, Gesetze zu Verordnungen verkürzt. Die Regierung inszeniert sich als effizienter Krisenmanager, der aus wissenschaftlichen Erkenntnissen alternativlose Konsequenzen zieht. Grenzüberschreitend werden angesichts der viralen Bedrohung Rückfälle in autoritär anmutendes Staatshandeln und überwunden geglaubten Nationalismus sichtbar.
Bleibt den Bürger*innen derweil nur noch Angst und Ohnmacht, wenn Experten das Sagen haben? Welche Langzeitfolgen wird der fortgesetzte Lockdown haben – psychisch und politisch? Was wird aus individueller Freiheit, wechselseitigem Vertrauen und staatsbürgerlicher Souveränität? Wie verändert sich das Verhältnis von Staat, Wissenschaft und Gesellschaft? Wie kann die Zivilgesellschaft wieder zum Ort einer kritischen Öffentlichkeit werden? Wieviel Vertrauen müssen wir dem staatlichen Handeln und wissenschaftlicher Wahrheit gegenüber aufbringen; wie sehr können wir es in Frage stellen – ohne haltlosem Verschwörungsglauben in die Hände zu spielen?
In Krisenzeiten werden die Grenzen und Möglichkeiten des Politischen neu bestimmt – mit welchen Risiken und Nebenwirkungen? Das fragen die Römerberggespräche im Superwahljahr 2021 und vier Monate vor der Bundestagswahl.
Live und interaktiv auf www.roemerberggespraeche-ffm.de
Programm (pdf): Hier...
Einleger (pdf): Hier...
Programm:
10:00 Uhr
Begrüßung der Ministerin für Wissenschaft und Kunst Angela Dorn und Dr. Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main
10:15 Uhr
Prof. Armin Nassehi (Soziologe, LMU München): Die infizierte Gesellschaft und ihre Immunreaktionen
11.00 Uhr
Thomas Brussig (Autor) – Prof. Günter Frankenberg (Jurist, Goethe-Universität, Assoziiertes Mitglied "Normative Orders"): „Mehr Diktatur wagen? Demokratie und Rechtsstaat in der Pandemie“
12.00 Uhr
Prof. Birgit Aschmann (Historikerin, HU Berlin) – Prof. Valentin Groebner (Historiker, Universität Luzern): „Tod und Krankheit – Politik- und Sozialgeschichte der Pandemie“
13.00 Uhr
Mittagspause
14.00 Uhr
Dr. Romy Jaster (Lehrstuhl für Theoretische Philosophie an der HU Berlin) – Prof. Rudolf Stichweh (Soziologe, Universität Bonn): „Wahnsinn und Methode – Was bleibt von der Wahrheit in Corona-Zeiten?“
15.00 Uhr
Prof. Christiane Eichenberg (Leiterin des Instituts für Psychosomatik der Sigmund Freud Privatuniversität) – Prof. Nico Dragano (Medizinsoziologe, Universitätsklinikum Düsseldorf): „Stresstest Pandemie – Psychische Leiden im Lockdown“
16.00 Uhr
Prof. Klaus Günther (Dekan des Fachbereichs Rechtswissenschaft der Goethe-Universität, "Normative Orders"): „Wandle nur wehrlos fort durchs Leben, und fürchte nichts! – Angst und Vertrauen im demokratischen Rechtsstaat“
17.00 Uhr
Ende
Moderation: Hadija Haruna-Oelker und Alf Mentzer
Video:
Veranstalter:
Römerberggespräche e.V. in Zusammenarbeit mit dem Forschungsverbund "Normative Ordnungen" der Goethe-Universität Frankfurt am Main