Grundlagen globaler Gerechtigkeit

Internationale Konferenz über „Global Justice“ am 31. Mai und 1. Juni 2012 an der Goethe-Universität

Pressemitteilung

22. Mai 2012

FRANKFURT. Die Bekämpfung der Armut, der Umgang mit dem Klimawandel, die Einhaltung von Menschenrechten: In einer zunehmend globalisierten Welt stellt sich auch die Frage der politischen Gerechtigkeit nicht mehr allein auf nationalstaatlicher Ebene. Aber wer neben den Nationalstaaten trägt Verantwortung und ist entsprechend verpflichtet, sich an der Bewältigung von Problemen mit globaler Tragweite zu beteiligen? Welche Ordnungen und rechtlichen Institutionen sind dafür erforderlich? Und wie lassen sich diese organisieren und kontrollieren? Besonders um diese Fragen geht es bei der internationalen Konferenz zum

Thema: „Global Justice: Problems, Principles and Institutions“
am: Donnerstag, 31.Mai, und Freitag, 1. Juni 2012
Ort: Campus Westend der Goethe-Universität,
Casinogebäude, Raum 1.811, Grüneburgplatz 1.

Veranstalter der englischsprachigen Tagung mit zehn renommierten Referenten aus England, Kanada und den USA sind der Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität und die ebenfalls hier tätige DFG-Kollegforschergruppe „Justitia Amplificata“. Die wissenschaftliche Leitung haben die Frankfurter Professoren für Politische Philosophie Rainer Forst und Stefan Gosepath. Die Vorträge und Diskussionen beginnen am Donnerstag (31. Mai) um 14.15 Uhr und am Freitag (1. Juni) um 10 Uhr. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich willkommen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Auf dem Programm steht auch die grundlegende Frage, warum eine genuin globale Sicht auf Gerechtigkeit überhaupt notwendig ist. Es könnte ja auch eine internationale Perspektive genügen, innerhalb derer die normative Beurteilung von Nationalstaaten und ihre Interaktionen im Fokus stehen. Von zentraler Bedeutung in diesem Zusammenhang sind Kriterien zur Begründung globaler Gerechtigkeitsprinzipien. Die Tagung umfasst insgesamt fünf Panels. Thematisiert werden die Frage globaler versus internationaler Gerechtigkeit, die Bedeutung kultureller Differenz für globale Gerechtigkeit, das Verhältnis von Demokratie und globaler Gerechtigkeit, globale Standards für distributive Gerechtigkeit sowie Fragen der Anwendung globaler Gerechtigkeitsprinzipien.

Zu den Vortragenden gehören auch zwei Gastprofessoren, die in diesem Sommersemester als Senior Fellows mit der Forschergruppe „Justitia Amplificata“ zusammenarbeiten: Allen Buchanan ist Professor für Philosophie und Rechtswissenschaft an der Duke University und seit vielen Jahren Berater in verschiedenen nationalen und internationalen Kommissionen – unter anderem für die amerikanische Regierung und die Europäische Union. Während seines Aufenthalts arbeitet er auch am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität in Bad Homburg. Thomas Pogge wiederum, der an der Yale University lehrt, gilt als einer der bedeutendsten Gerechtigkeitstheoretiker weltweit, wobei der aus Deutschland stammende Philosoph immer wieder konkrete praktische Maßnahmen vorschlägt, beispielsweise die Einführung des „Health Impact Fund“, eine Reform für eine bessere und gerechtere medizinische Versorgung von Menschen in extremer Armut. Pogge gehört auch zu den Gründern einer Organisation, die Wissenschaftler zu einem aktiven und persönlichen Engagement gegen Armut ermuntern will. Über die Aufgaben und Ziele von „Academics Stand Against Poverty“ wird er auf der Frankfurter Konferenz berichten.

Programm: Hier...

Informationen: Peter Siller, Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, Tel.: (069) 798-22015, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, http://www.normativeorders.net/, http://www.justitia-amplificata.de/


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