Rechtfertigungen normativer Ordnungen jenseits von Nationalstaat und Parlamentsgesetz in rechtshistorischer Perspektive

Zentraler Bezugspunkt klassischer rechtsnormativer Ordnung ist das nationalstaatliche Gesetzesrecht. Besonders in jüngerer Zeit hat sich die Aufmerksamkeit für andere Formen der Normierung verstärkt: Diskutiert werden die Normierung durch private Akteure und die Überformung der nationalen Rechtsordnung durch internationale und supranationale Regelungen. Dabei handelt es sich aber keineswegs nur um ein Phänomen der Gegenwart. Seit dem 19. Jahrhundert unterwarfen sich die Staaten in zunehmendem Maße völkerrechtlichen Vorgaben. Innerstaatlich schufen sich organisierte gesellschaftliche Akteure ihr eigenes Recht, z.B. in Form von Satzungen, technischen Normen, tariflichen Übereinkünften oder Abkommen zur Wettbewerbsregulierung. Schließlich gab es Kombinationen beider Regelungsmodi, z.B. gemeinsame Betriebsreglements von Eisenbahngesellschaften verschiedener Staaten.

Derartige nichtstaatliche Regulierungen bedurften stets der Rechtfertigung. In rechtshistorischer Perspektive interessieren dabei nicht nur juristische Begründungen im engeren Sinne. Gerade auch ökonomische, sozialpolitische oder philosophische Erwägungen spielten stets eine bedeutende Rolle. Oft wurden in Rechtfertigungsdiskursen verschiedene Sichtweisen miteinander verknüpft. Für das Panel sollen Vorträge gewonnen werden, die vor allem am Beispiel bestimmter Erscheinungsformen internationaler oder privater Regulierung diese Rechtfertigungsdiskurse thematisieren.

Angesprochen sind Historiker, Juristen, Politikwissenschaftler, Philosophen und Soziologen, die sich mit Rechts-, Verwaltungs- und Verfassungsgeschichte, der Wirtschaftsgeschichte, der Geschichte der Sozialpolitik und der politischen Ideengeschichte befassen. Vorschläge sollten eine Länge von ca. 500 Wörtern haben und bis zum 6. Juli 2009 eingeschickt werden. Es ist geplant, Reise- und Hotelkosten zu bezuschussen. Bitte senden Sie Ihre Vorschläge und wenden sich mit Fragen an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! und Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Weitere Informationen finden Sie auf www.normativeorders.net.


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Die Co-Sprecherin des Forschungszentrums "Normative Ordnungen" Prof. Nicole Deitelhoff erhält eine LOEWE-Spitzen-Professur des Landes Hessen. Wir freuen uns, dass diese Förderung ihre Forschungen zur Produktivität von Konflikten auch weiterhin fruchtbar machen wird. Weitere Informationen: Hier...

Normative Orders Newsletter 02|23 erschienen

Der Newsletter aus dem Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ versammelt Informationen über aktuelle Veranstaltungen, Neuigkeiten und Veröffentlichungen. Zur zweiten Ausgabe: Hier...

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5. Juni 2023, 18.15 Uhr

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