Archiv

Vorlesungsreihe "Kino"

Distanz rahmen: News from Home

Lecture and Film "Die Erfinderin der Formen. Das Kino von Chantal Akerman"

23. Mai 2019, 20.15 Uhr

Chantal Akermans News from Home wird mitunter als Liebeserklärung an ihre Mutter beschrieben, kann aber auch als Darstellung einer Distanzerfahrung verstanden werden. Während die damals 27 Jahre alte Akerman die täglichen Briefe ihrer Mutter laut vorliest, sehen wir Szenen aus einer gänzlich anderen Welt. Der Zwiespalt könnte kaum offensichtlicher sein. Der Film ist zugleich ein Dokument einer sehr eigenen Anschauung von New York und einer Beziehung zwischen einer Mutter und einer Tochter, die höchst unterschiedliche Leben führen. Die Distanz ist eine physische und psychische, die in den Zwischenräumen zwischen Ton und Bild lesbar wird.

Alisa Lebow ist Filmwissenschaftlerin und Filmemacherin und lehrt an der University of Sussex. Sie ist Spezialistin für Dokumentarfilm und befasst sich besonders mit den dokumentarischen Arbeiten von Chantal Akerman. Ihr jüngstes Projekt „Filming Revolution“ (Stanford University Press, 2018) ist eine interaktive, webbasierte Studie zur Filmproduktion in Ägypten seit der Revolution (http://filmingrevolution.supdigital.org/).

Vortrag in englischer Sprache

Filmvorführung: News from Home, F/B 1977, 98 min.

Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
Schaumainkai 41, Frankfurt am Main

Eintritt 5 Euro. Platzzahl beschränkt. Kartenreservierungen empfohlen unter 069 961 220-220.

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Veranstalter:
Die Lecture & Film-Reihe „Die Erfinderin der Formen. Das Kino von Chantal Akerman“ wird veranstaltet vom Deutschen Filminstitut & Filmmuseum und dem Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität gemeinsam mit dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ und dem DFG-Graduiertenkolleg „Konfigurationen des Films“ (www.konfigurationen-des-films.de), in Kooperation mit der hessischen Film- und Medienakademie.

Zum Programm der Reihe: Hier...

Ein Gespenst geht um: Lubitsch, Dietrich und Friedrich Holländer in Angel

Lecture & Film: "Schnell wie der Witz - Die Filme von Ernst Lubitsch"

1. Juni 2017, 20.15 Uhr

In seinem 1998 erschienenen Band The Material Ghost prägte der Filmkritiker Gilberto Perez den Begriff „materielles Gespenst“, welcher die Fähigkeit des Filmmediums beschreibt, aus kinematografischem Rohmaterial – Licht, Schatten, Bildausschnitt, Bewegung – neue Phantomwelten heraufzubeschwören. Das materiell greifbare Filmphantom ist keineswegs nur ein Phänomen rein ästhetischen Charakters, sondern auch ein Wiedergänger, dessen unheimliche Wiederkehr verloren gegangene Geschichten wachruft und gegenwärtige Desorientierungen in Erscheinung treten lässt. In diesem Vortrag befasst sich Erica Carter mit der unheimlichen Wiederkehr zweier  solcher Filmphantome, Marlene Dietrich und Friedrich Holländer, in der Lubitsch-Komödie Angel (1937). Vortrag in englischer Sprache.

Erica Carter ist Professorin für Germanistik und Filmwissenschaft und Leiterin des German Screen Studies Network am King’s College London. Zu ihren zahlreichen Veröffentlichungen zur deutschsprachigen Film- und Kulturgeschichte gehören „How German is She? Postwar West German Reconstruction and the Consuming Woman“ (1997), „Dietrich’s Ghosts. The Sublime and the Beautiful in Third Reich Film“ (2004), „The German Cinema Book“ (Bergfelder, Carter & Göktürk, 2002) und „Béla Balázs: Early Film Theory“ (2010).

Filmprogramm: Angel, USA, 1937, 91 Min.


Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41, Frankfurt am Main

Eintritt frei. Platzzahl beschränkt. Kartenreservierungen empfohlen unter 069 961 220-220.

 

 

 

 

 

 

 

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Bildergalerie:

  • Erica Carter, Professorin für Germanistik und Filmwissenschaft und Leiterin des German Screen Studies Network am King’s College London
  • Urs Spörri, Kulturmanager, Deutsches Filminstitut - DIF e.V.
  • Rembert Hüser, Professor für Medienwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt am Main
  • Erica Carter, Professorin für Germanistik und Filmwissenschaft und Leiterin des German Screen Studies Network am King’s College London
  • Erica Carter, Professorin für Germanistik und Filmwissenschaft und Leiterin des German Screen Studies Network am King’s College London

 

Veranstalter:
Eine Veranstaltungsreihe des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main und des Exzellenzclusters »Die Herausbildung normativer Ordnungen« in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filmmuseum im Rahmen der hessischen Film- und Medienakademie (hFMA), mit finanzieller Unterstützung der Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität Frankfurt am Main und des Kulturamts der Stadt Frankfurt am Main.

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Ein Spiel verzauberter Blicke. Die Puppe von Ernst Lubitsch

Lecture & Film: "Schnell wie der Witz - Die Filme von Ernst Lubitsch"

20. April 2017, 20.15 Uhr

Im gleichen Jahr, in dem Sigmund Freud in dem Essay „Das Unheimliche“ seine psychoanalytische Lektüre von E. T. A. Hoffmanns „Der Sandmann“ veröffentlicht, verfilmt Lubitsch ebenfalls dieses Nachtstück. Bei ihm steht jedoch nicht die Bedrohung durch den Vater auf dem Spiel als die Bedrohung, welche die heterosexuelle Ehe für den neurotischen jungen Helden darstellt. Zwar macht auch Lubitsch das Spiel optischer Illusion an der Figur einer reizvollen weiblichen Puppe fest, die vermeintlich vor dieser unliebsamen Hinwendung zum Gewöhnlichen schützen soll, nur dient in seinem Film das Verwischen der Grenze zwischen belebtem und unbelebtem Körper dem Gesetz der Komödie. Zugleich bietet die von Ossi Oswalda gespielte Puppe einen Kommentar zur Zauberkraft des Kinos und spiegelt somit die Freude des Regisseurs an einem kinematischen Medium, welches sowohl Menschen als auch Holzpuppen in bewegte Bilder umwandelt.

Elisabeth Bronfen ist Lehrstuhlinhaberin am Englischen Seminar der Universität Zürich, und seit 2007 zudem Global Distinguished Professor an der New York University. 2013 hat sie die Ausstellung „Kleopatra. Die Ewige Diva“ an der Bundeskunst- und Ausstellungshalle Bonn als externe Kuratorin mitbetreut. Ihr Spezialgebiet ist die Anglo-Amerikanische Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts. Sie hat zahlreiche wissenschaftliche Aufsätze in den Bereichen Gender Studies, Psychoanalyse, Film- und Kulturwissenschaften wie auch Beiträge für Ausstellungskataloge geschrieben. Zu ihren Veröffentlichungen zählen „Specters of War. Hollywoods Engagement with Military Conflict“ (2012); „Night Passages: Philosophy, Literature, and Film“ (2013); und „Mad Men“ (2015).

Filmprogramm: Die Puppe, Deutschland, 1919, 66 Min.


Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41, Frankfurt am Main

Eintritt frei. Platzzahl beschränkt. Kartenreservierungen empfohlen unter 069 961 220-220.

 

 

 

 

 

 

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Veranstalter:
Eine Veranstaltungsreihe des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main und des Exzellenzclusters »Die Herausbildung normativer Ordnungen« in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filmmuseum im Rahmen der hessischen Film- und Medienakademie (hFMA), mit finanzieller Unterstützung der Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität Frankfurt am Main und des Kulturamts der Stadt Frankfurt am Main.

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Ein politischer Lubitsch Touch? Ninotchka zwischen Exil und kaltem Krieg

Lecture & Film: "Schnell wie der Witz - Die Filme von Ernst Lubitsch"

6. Juli 2017, 20.15 Uhr

„Stalin won’t like it“, resümierte der Filmkritiker der New York Times in seiner Rezension von Ninotchka. Seinen amerikanischen Lesern allerdings empfahl er den Film als eine der „schwungvollsten Komödien des Jahres“. Deren amerikanischer Antikommunismus speist sich aus dem Zusammenwirken einer bunt gemischten Truppe von Exilanten und internationalen Hollywoodstars aus Schweden, Deutschland, Österreich, Ungarn: ein melting pot, aus dem Lubitsch mit dem ihm eigenen „touch“ Politik als Komödie zaubert.

Johannes von Moltke ist Professor für German Studies und Screen Arts and Cultures an der University of Michigan, wo er zu Filmgeschichte und -theorie lehrt und forscht. Zuletzt erschien „The Curious Humanist: Siegfried Kracauer in America“ (2016).

Filmprogramm: Ninotchka, USA, 1939, 110 Min.


Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41, Frankfurt am Main

Eintritt frei. Platzzahl beschränkt. Kartenreservierungen empfohlen unter 069 961 220-220.

 

 

 

 

 

 

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Veranstalter:
Eine Veranstaltungsreihe des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt am Main und des Exzellenzclusters »Die Herausbildung normativer Ordnungen« in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Filmmuseum im Rahmen der hessischen Film- und Medienakademie (hFMA), mit finanzieller Unterstützung der Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität Frankfurt am Main und des Kulturamts der Stadt Frankfurt am Main.

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Eine Stadt ansehen: Agnès Varda’s Pariser Kurzfilme

Lecture & Film: „Selbstporträts von Anderen: Das Universum von Agnès Varda“

28. April 2016, 20 Uhr

Paris zählt zu den am meisten gefilmten und fotografierten Städten der Welt. Neben ihren bekannteren Spielfilmen drehte Varda, die seit mehr als sechzig Jahren in Paris lebt und arbeitet, über längere Zeit hinweg immer wieder Filme, die sich mit ihrer Stadt befassten. Als Serie betrachtet, erteilen uns diese Filme eine faszinierende Lektion in der Kunst, eine Stadt anzusehen. Wir bewegen uns durch Paris nicht mehr als Touristen, sondern als Reisende durch die Zeit, durch Gefühle und Ideen. Dieser Beitrag setzt Vardas humorvolle Avant-Garde-Kurzfilme in einen größeren Zusammenhang mit ihrem ganzen Werk und erforscht wiederkehrendeThemen rund um die körperliche Erfahrung der Stadt, die Inszenierung von Gegensätzen und Evokationen der Vergangenheit in der Gegenwart. Von den Stufen der ehemaligen Cinémathèque über eine verschwundene Löwenstatue bis zu nackten Frauen und gefährlichen Sonnenbrillen auf offener Strasse spürt Varda immer wieder das Außergewöhnliche im Alltäglichen auf. Zugleich verbirgt sich in Vardas verspieltem Blick auf die Stadt aber auch eine wirkungsvolle Form der Kritik.

Isabelle McNeill ist Philomathia Lecturer in French an der Trinity Hall der University of Cambridge, wo sie seit 2006 Filmwissenschaft und französische Literaturwissenschaft unterrichtet. Zu ihren Publikationen zählt Memory and the Moving Image: French Film in the Digital Era (Edinburgh University Press, 2012). Derzeit erforscht sie den Zusammenhang von Kino, urbanem Raum und kulturellem Gedächtnis.

Filmprogramm:
L’Opéra-Mouffe, F 1958, 16 Min. | Les Fiancés du Pont Macdonald, F 1961, 5 Min. | Elsa La Rose, F 1965, 20 Min. | Les dites Cariatides, F 1984, 12 Min. | Les dites Cariatides bis, F 2005, 2 Min. | T’as de beaux escaliers, tu sais, F 1986, 3 Min. | Le Lion volatil, F 2003, 12 Min.

Vortrag in englischer Sprache


Deutsches Filmmuseum
Schaumainkai 41, Frankfurt am Main

Eintritt frei. Platzzahl beschränkt. Kartenreservierungen empfohlen unter 069 961 220-220.

 

 

 

 

 

 

 

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Veranstalter:
Eine Veranstaltungsreihe der Goethe-Universität (Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft) und des Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ im Rahmen der hessischen Film- und Medienakademie (hFMA). In Kooperation mit dem Masterstudiengang „Curatorial Studies“, dem Institut Français pour l’Histoire en Allemagne und der Filmwissenschaft/Mediendramaturgie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

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Newsletter aus dem Forschungszentrum „Normative Ordnungen“

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Lecture & Film „Kino am Abgrund der Moderne. Die Filme von Luis Buñuel“: Fernando Gonzalez de Leon (Springfield): Viridiana: Interpreting Buñuel’s Gothic Masterwork. Mehr...

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Sprache und Gewalt. Perspektiven aus Theorie und Praxis

Mit: Meron Mendel (Direktor der Bildungsstätte Anne Frank), Natasha A. Kelly (Kommunikationswissenschaftlerin & Autorin) und Nicole Rieber (Berghof Foundation, Globales Lernen für Konflikttransformation)
Moderation: Christopher Daase (Forschungszentrum TraCe) und Rebecca Caroline Schmidt (Clusterinitiative ConTrust, Normative Orders)
Dialogpanel im Rahmen der TraCe-Jahreskonferenz „Language(s) of Violence“

Was ist Befreiung?

Prof. Dr. Christoph Menke (Goethe-Universität, Normative Orders) im Gespräch mit Cord Riechelmann (Autor)
Gesprächsreihe "Frankfurter Schule"

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