Wissensordnung als Kritik: D’Alemberts Ordnung der menschlichen Kenntnisse

Dagmar Comtesse

Anhand der Foucault’schen Interpretation des Aufsatzes „Was ist Aufklärung?“ von Immanuel Kant aus dem Jahr 1784 soll die Frage, ob d’Alembert als „kritischer“ Autor der Aufklärung zu verstehen ist, behandelt werden. Den Maßstab hierfür bildet die „kritische Haltung“, die Foucault in Kants Aufklärungsdefinition verwirklicht sieht, die aber aus Bibelkritik, Rechtskritik und Wissenskritik erwächst.
D’Alembert entwirft im Zusammenhang mit der Publikation der Enzyklopädie eine Theorie einer systematischen Wissensordnung, die sich auf Prinzipien und Sinneserfahrungen gründet. Damit stellt d’Alembert das sichere Wissen gegen das opake Wissen von Spekulation und Offenbarung. Neben dieser systematischen Wissenskritik vertritt d’Alembert eine emanzipatorische Wirkung der Mathematik. Ist d’Alembert also mehr als nur ein Vertreter der Wissenskritik? Ist d’Alembert ein „kritischer“ Denker und Autor im Sinn von Kant und Foucault? Diese Frage zielt jedoch nicht nur auf die eigentümliche Wirkung, die d’Alembert der Geometrie zuschreibt sondern auch auf d’Alemberts Verhältnis zu den politischen Autoritäten seiner Zeit.


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