Normative Ordnungen in der Spannung zwischen Partikularität und Universalität
Workshop der Nachwuchswissenschaftler des Forschungsfelds 2 „Die Geschichtlichkeit normativer Ordnungen“
19. – 20. Juli 2010
Campus Westend, Grüneburgplatz 1, Hauptgebäude, Eisenhower-Saal (1.314)
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Die akademische Arbeitsteilung hat mit ihrer Ausdifferenzierung das Problem der Koexistenz von universalen und partikularen Geltungsansprüchen scheinbar disziplinär gelöst: die historischen und empirischen Wissenschaften beschäftigen sich mit dem Besonderen und dem Konkreten, sie können deswegen nur partikulare Geltungsansprüche erheben; die theoretischen und abstrakten Wissenschaften haben das Allgemeine in Form von Begriffen, Ideen, Theorien oder Systemen zum Gegenstand, mittels derer sie mehr oder weniger gut begründet universelle Geltungsansprüche erheben. Innerhalb des interdisziplinär ausgerichteten Clusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ geraten somit gerade die Geschichtswissenschaften und die Ethnologie mit dem universellen Geltungsanspruch von „Normen“ und „ normativen Ordnungen“ in methodische Schwierigkeiten. Der Historisierung und Partikularisierung durch die sich auf empirische Methoden und Methoden der Quellenkritik beziehenden Wissenschaften entzieht sich zunächst der universelle Gehalt von Normen sowie sich Ordnungen im Datenmaterial nur als Konstruktionen behaupten lassen.
Programm zum Download (pdf): hier
Programm:
Montag, 19. Juli 2010
9:00 - 12:00 Uhr
Panel I: Partikulares und universales Wissen und die Herausbildung normativer Gesellschaftsordnungen seit der Aufklärung
Marianne Schepers
Normative Ordnungen im Spannungsfeld der Kulturen: Universale Ansprüche und partikulare Überlegungen innerhalb der d’Alembertschen Wissensordnung
Dagmar Comtesse
Wissensordnung als Kritik: D’Alemberts Ordnung der menschlichen Kenntnisse
Barbara Segelken
Revision und Normierung – Ordnungsstrukturen im Medium Sammelalbum
12:00-13: 30 Uhr
Mittagspause
Verena Steller
„Rule of law“ in British India als Wissenskultur
15:30-16:00 Uhr
Kaffeepause
Dienstag, 20. Juli 2010
9:00-12:00 Uhr
Panel III: Religiöse und politische Argumentation
Jan-Markus Kötter
Die Freiheit der Kirche – von der Kirche
Michaela Dirschlmayer
Kaiserinnen im Visier der Bischöfe: Justina und Aelia Eudoxia – die Nachkommen der Isebel und Herodias?
Susanne Rodemeier
Der Sultan von Yogyakarta, wie hat er‘s mit der Religion?
12:00-13:30 Uhr
Mittags- und Kaffeepause
13:30-16:30 Uhr
Panel IV: Menschenrechte zwischen universaler Geltung und historischer Partikularität
Kirstin Bunge
Die Menschheit als universale Rechtsgemeinschaft am Beispiel Francisco de Vitorias
Therese Schwager
Das Gewissensargument in den hessen-kasselschen Ständedebatten (ca. 1604- ca. 1610)
Michael Lidauer
Menschenrechte und Demokratisierungspolitik: EU-Wahlbeobachtung als Fallbeispiel
16:30 Uhr
Schlussdiskussion