Legitimationsbedürfnisse internationalisierter strafrechtlicher Hoheitsgewalt Zwischen Pluralismus und Nativismus
Ringvorlesung des Exzellenzclusters "Die Herausbildung normativer Ordnungen": Criminal Justice between Purity and Pluralism - Strafrechtspflege zwischen Purismus und Pluralität
Frank Meyer (Universität Zürich)
21. Juni 2017, 18.15 Uhr
Goethe-Universität Frankfurt am Main
Campus Westend, Hörsaalzentrum, HZ11
Abstract
Die Strafrechtspflege gehört zu den klassischen staatlichen Aufgaben. In einem zunehmend komplexen Handlungsumfeld sieht der Staat sich jedoch vielfältigen faktischen Notwendigkeiten und normativen Erfordernissen ausgesetzt, seine Rolle als exklusiver und autarker Schöpfer von Strafnormen zu relativieren oder sogar aufzugeben. Traditionelle Legitimationskonzepte strafrechtlicher Hoheitsgewalt stellt das auf eine harte Probe. Der Vortrag wird der Frage nachgehen, wie es um deren Anpassungsfähigkeit bestellt ist und welche alternativen Ansätze diskutabel wären, um jenseits des Staates geschaffenem Recht gegenüber den von ihm betroffenen Bürgern Legitimität zu verschaffen.
CV
Frank Meyer ist Professor für Strafrecht und Strafprozessrecht unter Einschluss des internationalen Strafrechts an der Universität Zürich. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität Hamburg und an der Yale Law School. 2002 wurde er in Hamburg promoviert und 2011 in Bonn habilitiert. Zuvor verbrachte Meyer einige Jahre am Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht in Freiburg.
Seine Forschungstätigkeit konzentriert sich auf die Funktion und Legitimation von Strafe bei der Konstituierung und Konstitutionalisierung von transnationalen Herrschaftsräumen sowie auf die Strukturen, Prinzipien und Finalitäten grenzüberschreitend-integrierter Strafrechtspflege.
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Veranstalter:
Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen"