Mittwoch, 4. Mai 2011, 18 Uhr
Campus Westend, Hörsaalzentrum HZ5
Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Wilhelm Graf (LMU München)
Kreationismus. Ein Kapitel aus der Religionsgeschichte der Moderne
Abstract
Im frühen 20. Jahrhundert entsteht in den USA eine neue Form religiösen Schöpfungsglaubens, der sogenannte Kreationismus. Einst nur ein protestantisch-evangelikales Phänome, finden sich kreationistische Weltbilder inzwischen auch im Katholizismus, Judentum und Islam. Im Vortrag werden Genese, theologische Programme und die
neuen religionsübergreifenden kreationistischen Netzwerke analysiert und zugleich danach gefragt, wie sich die Erfolgsgeschichten des modernen Kreationismus deuten lassen.
CV
Friedrich Wilhelm Graf, geboren 1948, ist seit 1999 Ordinarius für Systematische Theologie und Ethik an der Universität München. Zuvor hatte er an der Universität Augsburg (1988 bis 1992 und 1996 bis 1999) und der Universität der Bundeswehr in Hamburg gelehrt (1992 bis 1996) und war Fellow am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt (1998 bis 1999). Als erster Theologe wurde er 1999 mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet. Er ist Visiting Professor der Seigakuin University in Tokyo (seit 2000), Ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (seit 2001), Research Fellow der University of Pretoria (seit 2001), war 2003/2004 Stipendiat des Historischen Kollegs München und ist Elected Permanent Fellow des Wissenschaftskollegs zu Berlin (seit 2005). Von 2006 bis 2007 forschte er als Fellow ebenda. – Aktuelle Publikationen (Auswahl): (Hg.) Ernst Troeltschs „Historismus“, Gütersloh 2000, 2. Auflage 2003 [Troeltsch-Studien 11]; (Hg.) Klassiker der Theologie, München 2005; Moses Vermächtnis. Über göttliche und menschliche Gesetze, München 2006; Der Protestantismus. Geschichte und Gegenwart, München 2006.
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