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„Democracy's Discontent“ – Vortrag von Michael J. Sandel am 6. Juni

Die Kluft zwischen Gewinner*innen und Verlierer*innen innerhalb von Gesellschaften hat sich zunehmend verschärft und die Gemeinschaft wie den politischen Raum gespalten – so Michael J. Sandel. Die Polarisierung, unter der die Politik heute leide, habe sich ihm zufolge bereits über Jahrzehnte entwickelt und sei das Ergebnis eines neoliberalen Globalisierungsprojekts, das von Mitte-Links- und Mitte-Rechts-Parteien gleichermaßen vorangetrieben wurde.
In dem Vortrag des US-amerikanischen Philosophen am 6. Juni um 19 Uhr im Gebäude Sprach- und Kulturwissenschaft (Raum SKW B) auf dem Uni Campus Westend wird der Frage nachgegangen, wie mit einer solchen Entwicklung umzugehen ist in einer Zeit, in der die Demokratie in Gefahr schwebt und wie insbesondere leistungsorientierte Vorstellungen von Erfolg zugunsten einer „politischen Ökonomie von Bürgerschaft“ und Erneuerung der Anerkennung von Arbeit zu überdenken seien.

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Armin von Bogdandy spricht zum Auftakt der ConTrust Speaker Series im Sommersemester 2023 über "Vertrauen und Konflikt in der europäischen Gesellschaft"

In der Europäischen Union gibt es, so der allgemeine Eindruck, viele Konflikte und wenig Vertrauen. Das gängige Analyseraster dafür fokussiert auf die Beziehungen zwischen Mitgliedstaaten: zwischen den demokratischen im Westen und den autoritären im Osten, zwischen den sparsamen im Norden und den verschwenderischen im Süden. Der Vertrag über die Europäische Union legt in Art. 2 aber ein anderes Analyseraster nahe: das einer europäischen Gesellschaft. Danach geht es nicht um Konflikte und Vertrauen zwischen Mitgliedstaaten, sondern um Konflikte und Vertrauen in einer Gesellschaft. Der Vortrag zum Auftakt der ConTrust Speaker Series im Sommersemester 2023  am 5. Juni 2023 um 18. 15 Uhr im Gebäude "Normative Ordnungen" auf dem Campus Westend der Goethe-Universität stellt im ersten Schritt diese politische Entscheidung vor und analysiert ihre theoretische Belastbarkeit. Im zweiten Schritt zeigt er, dass die politische Entscheidung, sich als eine europäische Gesellschaft zu begreifen, die Konfliktstrukturen besser abbildet und den Bedarf an Vertrauen besser kalibriert. Der dritte Schritt illustriert diesen Gedanken, indem er ihn auf den Konflikt mit der polnischen Regierung anwendet.

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Nicole Deitelhoff erhält LOEWE-Spitzen-Professur an Goethe-Universität und HSFK

Die Co-Sprecherin des Forschungszentrums "Normative Ordnungen" und Politikwissenschaftlerin Prof. Nicole Deitelhoff erhält eine LOEWE-Spitzenprofessur, die an der Goethe-Universität und am Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) angesiedelt ist. Die Exzellenzförderung gilt für den Zeitraum von 1. Juni 2023 bis 31. Mai 2028. Die vom Land Hessen und der Goethe-Universität Frankfurt dafür insgesamt bereitgestellte Fördersumme beträgt knapp drei Millionen Euro.
Die durch die LOEWE-Förderung ermöglichte Forschung wird unmittelbar an Nicole Deitelhoffs Untersuchungen zur Produktivität von Konflikten anschließen und u. a. auf die Frage gerichtet sein, wie Friedensordnungen so gestaltet werden können, dass sie Vertrauen fördern und Konflikte einhegen. Die in der LOEWE-Forschungsgruppe gesammelten Erkenntnisse sollen für europäische und internationale Sicherheits- und Friedensarchitekturen fruchtbar gemacht werden können. „Ich freue mich sehr darüber, dass ich meine Arbeit an der Goethe-Universität und der HSFK fortsetzen kann. Die LOEWE-Spitzenprofessur ermöglicht mir, eine Forschungsgruppe an Universität und HSFK aufzubauen, die untersucht, unter welchen Bedingungen Konflikte zu (Welt-)Ordnungskonflikten werden. Eine Frage, die auch und gerade im Kontext des Russischen Angriffskrieges in der Ukraine bedeutsam ist", sagt Prof. Nicole Deitelhoff.

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Zur Pressemitteilung der Goethe-Universität: Hier...

Studie „Gewalt im Amt. Übermäßige polizeiliche Gewaltanwendung und ihre Aufarbeitung“ vorgestellt

Übermäßige Gewaltanwendungen durch Polizist*innen in Deutschland sind bislang nur in Ansätzen untersucht. In einer Studie im Rahmen des Forschungsprojekts „Körperverletzung im Amt durch Polizeibeamt*innen“ (KviAPol) konnten umfassende wissenschaftliche Befunde zu übermäßigen Gewaltanwendungen durch Polizist*innen in Deutschland und zur strafrechtlichen Aufarbeitung solcher Geschehen nun vorgelegt werden. Verfasser*innen der Studie sind Tobias Singelnstein, Professor für Kriminologie und Strafrecht an der Goethe-Universität und Mitglied der Forschungsinitiative "ConTrust - Vertrauen" im Konflikt am Forschungszentrum "Normative Ordnungen" sowie die wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen des Projekts Laila Abdul-Rahman, Hannah Espín Grau und Luise Klaus. Das Forschungsprojekt KviAPol wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und untersucht seit 2018 polizeiliche Gewaltanwendungen und ihre strafrechtliche Aufarbeitung in Deutschland.

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Demokratie in Gefahr – Podiumsdiskussion mit Carolin Amlinger und Wilhelm Heitmeyer am 24. Mai

Autoritäre und populistische Parteien und Bewegungen gewinnen in vielen Ländern an Einfluss. Zunehmend untereinander vernetzt, wirken sie mit ihrem autoritären Weltbild immer stärker in die Mitte der Gesellschaft hinein, was sich unter anderem in Querdenkermilieus und Coronaprotesten zeigt. Eine Diskussionsrunde widmet sich diesen Entwicklungen.
Dabei wird unter anderem im Mittelpunkt stehen, was diese Verbreitung autoritärer Gedanken für die Demokratie bedeutet, wie Anknüpfungspunkte an ein rechtes Weltbild entstehen und wie sich die Gruppen und Bestrebungen gewinnbringend charakterisieren lassen. Dazu diskutieren die Literatursoziologin Dr. Carolin Amlinger und der Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer, beides ausgewiesene Experten mit aktuellen Publikationen zur Entwicklung autoritärer Bestrebungen. Moderieren wird Rebecca C. Schmidt, Geschäftsführerin des Forschungszentrums sowie des deutschlandweiten Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt.

Die Veranstaltung mit dem Titel "Demokratie in Gefahr – das autoritäre Weltbild der neuen Rechten" wird am 24. Mai 2023 ab 18:15 Uhr im Gebäude des Forschungszentrums Normative Ordnungen stattfinden und vor Ort sowie im Livestream zu verfolgen sein. Sie wird vom Forschungszentrum Normative Ordnungen der Goethe-Universität in Kooperation mit der Sebastian Cobler Stiftung für Bürgerrechte organisiert.

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"Was kann Demokratie heute noch sein?" Podiumsdiskussion mit Jörg Bong und Nicole Deitelhoff am 16. Mai 2023

Als 1848 zunächst in Paris und später auch im damaligen Deutschen Bund Revolutionen ausbrachen, galt die Demokratie als Versprechen und Hoffnung. 175 Jahre nach der Revolution ist ihre Institutionalisierung in der Bundesrepublik Deutschland zu einem selbstverständlichen Hintergrund geworden und die Kämpfe von 1848/49 weitgehend in Vergessenheit geraten. Welchen Herausforderungen, Krisen, womöglich Gefährdungen sieht sich die demokratische Gegenwart gegenüber? Wie kann ein Anknüpfen an demokratische Bestrebungen in der deutschen Geschichte heute für uns lehr- und hilfreich sein? Und gibt es ein ungehobenes demokratisches Potenzial unserer Gesellschaft: Kann und sollte Demokratie noch mehr als sie schon ist?
Diese und weitere Fragen diskutiert der Literaturwissenschaftler und Publizist Jörg Bong mit der Politikwissenschaftlerin und Mitbegründerin des Netzwerk Paulskirche Prof. Nicole Deitelhoff unter der Moderation von Rebecca Schmidt, Geschäftsführerin des Forschungszentrums Normative Ordnungen unter dem Titel "Was kann Demokratie heute noch sein?" am 16. Mai 2023 um 18 Uhr in der Historischen Villa Metzler. Die Veranstaltung ist öffentlich. Der Eintritt ist frei. Veranstaltet wird die Podiumsdiskussion vom Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität mit der Forschungsinitiative „ConTrust – Vertrauen im Konflikt", dem Museum Angewandte Kunst, dem Netzwerk Paulskirche und der Stadt Frankfurt am Main.

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Stellungnahme des Forschungszentrums Normative Ordnungen zu den Vorgängen im Rahmen der Konferenz des Forschungszentrums Globaler Islam am 28. April 2023

Bei der Konferenz „Migration steuern, Pluralität gestalten“, die das Forschungszentrum Globaler Islam von Frau Prof. Susanne Schröter gemeinsam mit der Hertie-Stiftung veranstaltete, kam es zu einem Eklat, den der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer herbeiführte, als er gegenüber Demonstrierenden (und im Saal) offensiv und mehrfach einen zutiefst rassistischen Ausdruck verwendete und mit weiteren fatalen Äußerungen provozierte, die Vergleiche zur Diskriminierung jüdischer Menschen im Nationalsozialismus zogen.

Dazu halten wir zunächst fest: Das Forschungszentrum Normative Ordnungen war weder Mitveranstalter noch Kooperationspartner dieser Veranstaltung und hatte auf das Programm keinerlei Einfluss.

Zum Geschehen: Die beiden Direktor:innen des Zentrums, Prof. Nicole Deitelhoff und Prof. Rainer Forst, nahmen nicht an der Konferenz teil; Frau Deitelhoff war nicht vor Ort, Herr Forst nahm im Gebäude an einer ganztägigen Videokonferenz in Edinburgh teil. Unmittelbar nachdem sich der Vorfall ereignet hatte, wurde er alarmiert, informierte sich und stellte OB Palmer zur Rede. In Absprache mit Prof. Schröter drängte er darauf, dass dessen Äußerungen nicht undiskutiert bzw. unwidersprochen bleiben konnten und Thema auf der Konferenz werden, wozu die Protestierenden hinzugezogen werden müssten, mit denen er und die Geschäftsführerin der Normativen Ordnungen, Rebecca Schmidt, sprachen. Dies geschah nach einigen Diskussionen auch, wobei Herr Palmer seine Position wiederholte und sich uneinsichtig zeigte. Daraufhin kritisierten einige der Konferenzteilnehmer, u.a. Herr Mansour, Herr Ostermann und auch der vorgesehene Moderator des Vortrags von Herrn Palmer, Herr Gillmann, Herrn Palmer deutlich und verließen den Saal. 

Zum Kommentar: Diese Vorgänge sind nicht nur unserer Universität unwürdig, wie Präsident Schleiff in seiner Stellungnahme festhält, sondern sind besonders im Kontext unseres Zentrums, vor und in dessen Räumen dies leider geschah, ein Anlass schärfster Distanzierung und Kritik. Seit seinem Bestehen widmen sich die Normativen Ordnungen der Analyse diskriminierender und repressiver normativer Ordnungen, auch in Bezug auf deren diskursive Formen. Rassistische Rede, auch das vermeintliche ‚Spiel‘ mit ihr, hat hier keinen Platz. 

Gerade die Forschungen von Prof. Deitelhoff und Prof. Forst widersprechen allem, was wir gestern beobachten mussten. Prof. Deitelhoff erforscht die Produktivität von Konflikt und Streit in der Demokratie. Prof. Forst geht es in seinen Forschungen zu Fragen der Toleranz und Gerechtigkeit insbesondere darum, die Prinzipien eines demokratischen Verschiedenseins „ohne Angst“, wie Adorno es ausdrückte, zu begründen und zu klären. Der Geist kritischer Toleranz darf gerade an einer Universität nicht fehlen, aber Rassismus liegt jenseits von deren Grenzen wie auch jeden produktiven Streits.

Wir werden gemeinsam mit der Universität weiter daran arbeiten, diese Grenzen in der universitären Praxis zu definieren und umzusetzen.

Prof. Dr. Nicole Deitelhoff und Prof. Dr. Rainer Forst 

Das Dilemma der technologischen Postmoderne

Der US-amerikanische Philosoph und Verfassungsrechtler Bruce Ackerman spricht bei den Frankfurt Lectures des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Physik in Aufruhr. Heisenbergs Unschärferelation und Einsteins Relativitätstheorie haben eine neue Ära eingeläutet – indem sie unter anderem die Newtonschen „Gesetze“ in Frage stellen, die die Grundlage des aufklärerischen Denkens gewesen sind. Eine Vielzahl von Denker:innen und Künstler:innen hat sich mit den weitreichenden Folgen dieser wissenschaftlichen Neudefinition der Realität auseinandergesetzt – so auch die französischen und deutschen Existentialisten. Was lehren sie uns über unsere Zeit, eine Zeit der tiefgreifenden Ungewissheit?
Die diesjährigen Frankfurt Lectures des renommierten US-amerikanischen Philosophen und Verfassungsrechtlers Bruce Ackerman konzentrieren sich auf eine kritische Gegenwartsdiagnose in den Vorträgen „Postmodern Predicaments“am 8. und 9. Mai, jeweils um 18.15 Uhr im Hörsaalzentrum, HZ5, auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.

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Expertenkommission legt Empfehlungen zur Zukunft der Paulskirche in Frankfurt am Main vor

Die Expertenkommission Paulskirche hat am 21. April 2023 ihre Empfehlungen zur zukünftigen Entwicklung der Paulskirche und des Hauses der Demokratie vorgelegt. Bei der Übergabe des Berichts im Schloss Bellevue waren Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Kulturstaatsministerin Claudia Roth, Staatsminister Axel Wintermeyer und die kommissarische Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main, Nargess Eskandari-Grünberg, anwesend. Mitglied der Kommission ist unter anderem Prof. Dr. Rainer Forst, Direktor des Forschungszentrums Normative Ordnungen.

Nach den Empfehlungen der Expertenkommission sollen die Paulskirche und das Haus der Demokratie zu Orten gemacht werden, an denen moderne Erinnerungsarbeit und Demokratievermittlung stattfinden können. Wie der Kommissionsvorsitzende Volker Kauder mitteilte, schlägt die Kommission vor, die seit 1948 überlieferte Gestalt der Paulskirche zeitgemäß fortzuentwickeln, um möglichst viele Besucher zu erreichen. Das Haus der Demokratie solle politische Diskussionen und gesellschaftliche Partizipation ermöglichen.

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„Das Bauwerk der Demokratie" - Ringvorlesung beginnt am 3. Mai 2023

1848 kam in der Paulskirche das erste national gewählte Parlament zusammen, das es sich zur Aufgabe machte, eine demokratische Nation zu gründen. Nach vielen Kompromissen kam 1849 ein Verfassungsvorschlag zustande – der dann aber an den politischen Kräfteverhältnissen der Zeit scheiterte. Die Paulskirche ist mithin ein dialektischer politischer Ort: Er zeugt von den Versuchen demokratischer Anfänge und Gründungen wie auch vom Scheitern derselben, ohne dass die Hoffnung, es möge einst gelingen, ausgelöscht werden konnte.
Im Zuge des anstehenden 175-jährigen Jubiläums der Nationalversammlung im Mai 2023 wird eine breite gesellschaftliche Debatte zur Zukunft der Paulskirche geführt. Ziel ist, die Paulskirche in den kommenden Jahren zu sanieren und sie in Verbindung mit dem Bau eines ‚Hauses der Demokratie‘ zum demokratischen Erinnerungs- und Diskursort zu machen.
Einen Beitrag zur aktuellen Debatte will die Vortragsreihe „Das Bauwerk der Demokratie. Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Paulskirche als politisches Symbol“ leisten, die am 3. Mai, um 18:15 Uhr auf dem Campus Westend, Hörsaal HZ 3, mit dem Vortrag „Eine neue Welt voll Wunder”: Demokratische Lebensformen in Zeiten der Revolution, von Prof. Dr. Till van Rahden (Montréal) beginnt.

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"Mitte/Rechts. Die internationale Krise des Konservatismus" von Thomas Biebricher erscheint am 17. April 2023

In der Bundesrepublik waren die letzten Merkel-Jahre von unionsinternen Richtungsstreits geprägt. Doch nicht zuletzt der Aufstieg Donald Trumps hat gezeigt, dass die Identitätskrise der rechten Mitte kein exklusiv deutsches Phänomen ist: In Italien füllten Berlusconi und radikal rechte Parteien wie Giorgia Melonis Fratelli d’Italia das durch die Implosion der Democrazia Cristiana entstandene Vakuum. In Frankreich spielen die Républicains zwischen Macron und Le Pen kaum noch eine Rolle. Und die Tories versinken nach dem Brexit-Chaos in Unernst und Realitätsverweigerung.
Thomas Biebricher widmet sich in "Mitte/Rechts. Die internationale Krise des Konservatismus", das Mitte April im Suhrkamp Verlag erscheint, dieser internationalen Dimension und zeichnet die turbulenten Entwicklungen seit 1990 nach. Seine Befunde sind auch deshalb brisant, weil sich am gemäßigten Konservatismus die Zukunft der liberalen Demokratie entscheidet.

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ConTrust Working Paper „The Deconstruction and Reproduction of Mistrust“ erschienen

In den letzten drei Jahrzehnten haben sich die Länder der Andenregion um die rechtliche Anerkennung indigener Rechtssysteme bemüht. Diese Hinwendung zum Rechtspluralismus war und ist jedoch stark umstritten. Das vierte ConTrust Working Paper "The Deconstruction and Reproduction of Mistrust“ von Prof. Dr. Jonas Wolff, welches heute erschienen ist, untersucht eine theoretische Perspektive, die darauf abzielt, diesen umstrittenen Prozess zu analysieren und ihm einen Sinn zu verleihen, indem das Zusammenspiel von Konflikt und (Miss-)Vertrauen bewertet wird.

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Strafrecht als Risiko - Festschrift für Cornelius Prittwitz erschienen

Anlässlich des 70. Geburtstags von Cornelius Prittwitz ist kürzlich die Festschrift "Strafrecht als Risiko" herausgegben von Beatrice Brunhöber, Christoph Burchard, Klaus Günther, Matthias Jahn, Michael Jasch, Jesús-María Silva Sánchez und Tobias Singelnstein im Nomos Verlag erschienen. In über 40 Beiträgen namhafter Autor:innen aus dem In- und Ausland ehrt das Buch Prittwitz als Autor der bekannten Monographie über das Risikostrafrecht und als Wissenschaftler des Frankfurter Instituts für Kriminalwissenschaften und Rechtsphilosophie, der für eine rationale, am ultima ratio-Prinzip orientierte Kriminalpolitik eintritt und sich für ein faires, die Grundrechte achtendes und schützendes Straf- und Strafverfahrensrecht einsetzt.

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Sammelband “Gewaltfreier Widerstand und demokratische Konsolidierung” erschienen

Ende März ist das Buch “Gewaltfreier Widerstand und demokratische Konsolidierung” im Verlag Springer VS erschienen. Zu den Autorinnen und Autoren gehört PD Dr. Daniel Lambach, Heisenberg Fellow am Forschungszentrum Normative Ordnungen.
Die Untersuchung geht auf die Frage zurück, welche Rolle friedlicher Widerstand in Demokratien hat. Gerade langfristige Effekte auf Demokratien und demokratische Konsolidierung werden zwar gelegentlich behauptet, jedoch nicht systematisch geprüft, so die Herausgebenden im Vorwort. Über den Vergleich verschiedener politischer Transformationen, die durch gewaltfreien oder gewaltsamen Widerstand, sowie durch von oben gesteuerte Liberalisierungen erreicht wurden, bringen die Forschenden diese systematische Überprüfung der Effekte verschiedener Transitionen auf die Demokratie deutlich voran. Es zeigt sich, dass gewaltfreier Widerstand während einer demokratsichen Transition langfristig positiven Einfluss auf die Überlebenschancen und Qualität einer Demokratie ausübt.

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Wie der Islamismus westliche Gesellschaften herausfordert. Ringvorlesung zum gesellschaftlichen Umgang mit Ursachen und Wirkungen des Islamismus in Deutschland und Europa

Spätestens seit den Attentaten vom 11. September 2001 wird der radikale Islam in westlichen Gesellschaften als unmittelbare Bedrohung wahrgenommen. Kam diese damals noch vorrangig von außen, so sind radikale Strömungen des Islam heute zu einer innergesellschaftlichen Herausforderung geworden. Was sind die sozialen, politischen, kulturellen und historischen Gründe für diese Entwicklung? Und wie wirken sie sich etwa durch Verunsicherungen und Bedrohungen auf das gesellschaftliche Leben aus?
Zur Erforschung dieser Fragen fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) deutschlandweit zwölf Forschungsprojekte in der RADIS-Förderlinie: Sie betreiben Grundlagenforschung zu den Ursachen und Wirkungen von Islamismus und Radikalisierung in Deutschland und Europa und denken dabei die gesellschaftliche Relevanz ihrer Forschung immer mit. In der RADIS-Förderlinie erheben rund 100 Forschende aus unterschiedlichen Disziplinen u.a. durch Umfragen und Interviews ein umfangreiches Datenmaterial – etwa darüber, wie muslimische Organisationen nach Anschlägen mit islamistischem Hintergrund kommuniziert haben, wie Schule und der islamische Religionsunterricht präventiv gegen islamistische Radikalisierung vorgehen können und welche Rolle Familie und soziales Umfeld für den individuellen Prozess der Radikalisierung und die Abwendung von ihm spielen.

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Gründung des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“

Der Senat der Goethe-Universität hat am Mittwoch, dem 25. Januar 2023, in seiner Stellungnahme die Gründung des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“ als zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Universität bestätigt. Nach dem entsprechenden Präsidiumsbeschluss im Februar 2023 und der Veröffentlichung der Satzung im UniReport im März 2023 erfolgte die Gründung des Zentrums. Damit kommt den „Normativen Ordnungen“ als Zentrum auch zukünftig eine hochschulweite Bedeutung bei der Profilierung der Goethe-Universität als Forschungsuniversität zu.
Als wissenschaftliches Zentrum im Profilbereich „Orders & Transformations“ der Goethe-Universität wird es inter- und transdisziplinäre Verbundprojekte weiterhin strukturell tragen und, ausgehend von eigener Grundlagenforschung, neue Forschungsprojekte initiieren sowie zugleich als Partner in Verbundprojekten und als Schnittstelle zu den anderen Profilbereichen fungieren.
Durch die Vernetzung inhaltlicher Fragen sowie durch forschungsfördernde organisatorische Strukturen werden die fächerübergreifende Erforschung theoretischer Grundlagenfragen und gesellschaftlicher Dynamiken und damit das spezifische Profil der Goethe-Universität im Profilbereich „Orders & Transformations“ nachhaltig gestärkt.
Das Zentrum wird dabei als Forschungsplattform für die Anbahnung, Ausarbeitung und Durchführung von Forschungsprojekten dienen. Die interdisziplinären Forschungsschwerpunkte liegen insbesondere in den Bereichen (a) Zukunft der Demokratie, (b) Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, (c) Gesellschaftlicher Zusammenhalt und (d) Global Governance.

Zur Satzung des Zentrums „Normative Ordnungen“: Hier...

Was die Frankfurter Schule zu aktuellen Fragen sagt. Neue Veranstaltungsreihe von Kulturdezernat und Normative Orders

Gesellschaftliche Normen, zu Institutionen und Ordnungen geronnen, bilden das Fundament unseres sozialen und politischen Zusammenlebens. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hatte sich die sogenannte Frankfurter Schule vorgenommen, diese Normen und ihre Widersprüche im Sinne einer umfassenden „Kritischen Theorie“ ganzheitlich und (ideologie-)kritisch in den Blick zu nehmen – eine Herangehensweise, deren Bedeutung und internationale Wirkmacht bis heute ungebrochen sind. Doch was sagt die Frankfurter Schule, die Gesellschaftsanalysen stets mit Ideologiekritik verbunden hat, zur derzeitigen Lage der Gesellschaft? Welche Antworten gibt die sogenannte „dritte und vierte Generation“ auf weltweite Krisen und Konflikte?
Darum soll es in einer neuen Veranstaltungsreihe gehen, zu der das Dezernat für Kultur und Wissenschaft der Stadt Frankfurt am Main und das Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität von März an gemeinsam einladen. Der Titel der neuen Reihe lautet „Frankfurter Schule“. Zu Gast sind Persönlichkeiten, die – geschult am „Frankfurter Denken“ – Position beziehen zu aktuellen Problemlagen. Kooperationspartner sind das Institut für Sozialforschung und hr2-Kultur.

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"Vertrauen und Protest in der Demokratie" - Veranstaltungsreihe im Rahmen der Frankfurter Bürger-Universität

Im Rahmen der Frankfurter Bürgeruniversität veranstalten das Forschungszentrum Normative Ordnungen und die Clusterinitiative ConTrust eine Podiumsdiskussion zum Thema Widerstand und Protest. Darüber hinaus finden Dialog-Spaziergänge in der Stadt statt, bei denen Fragen von Widerstand und Demokratie nachgegangen wird.
Während öffentlich artikulierter Protest in seiner begründeten Kritik für ein demokratisches System wichtig ist, kann Protest auch destruktiv sein und die Rechtsstaatlichkeit in Frage und auf die Probe stellen. Protest kann auf mangelndes Vertrauen in politische Institutionen hinweisen, aber auch in sich das Vertrauen in diese schmälern, wenn er beispielsweise gewaltsam unterdrückt wird. In der Podiumsdiskussion "Unsichtbarer Widerstand – Vertrauen und Protest in der Demokratie" am 2. Februar 2023 soll das Verhältnis von Protest, Demokratie und Vertrauen näher ausgelotet werden.

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Abschluss des aktuellen Zyklus der Reihe DenkArt mit Prof. Dr. Juliane Rebentisch

Welche Rolle haben Kunst und Kultur in der Gesellschaft, insbesondere in Ausnahmesituationen? Das ist eine der Leitfragen des aktuellen, vierten Zyklus der Veranstaltungsreihe “DenkArt”. Am 30. Januar um 19.30 Uhr findet die Abschlussveranstaltung der Reihe mit Prof. Juliane Rebentisch statt, die unter dem Titel “Keine Gesellschaft ohne Kunst?” vorträgt.
Juliane Rebentisch ist Professorin für Philosophie und Ästhetik an der Hochschule für Gestaltung Offenbach. In ihrem Vortrag wird die Philosophin auf die Rolle von Kunst als Medium zur Selbstreflexion der Gesellschaft blicken und sich der Frage der Autonomie von Kunst und Kultur im Kontext des gesellschaftlichen Lebens widmen. Auch die Rolle der Öffentlichkeit und ästhetische Dimensionen der Kunst werden die Philosophin in ihrem Vortrag beschäftigen.
Wie für die partizipative Reihe üblich wird nach dem Vortrag in Diskussionen in Kleingruppen übergeleitet. Die dort gesammelten Fragen und Thesen werden hernach mit Prof. Rebentisch diskutiert. Die Moderation des Abends erfolgt durch Prof. Dr. Joachim Valentin, Direktor der Katholischen Akademie Rabanus Maurus, Haus am Dom.

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Podiumsdiskussion "Demokratie in Aufruhr" am 23. Januar 2023

Nach der Wahl des linksgerichteten Lula da Silva zum Präsidenten Brasiliens im letzten Herbst wurde vielerorts von einem Sieg der Demokratie gesprochen. Am 8. Januar 2023 verwüsteten dann tausende Anhänger des ehemaligen Amtsinhabers Jair Bolsonaro den Kongress, den Obersten Gerichtshof und den Regierungssitz in der brasilianischen Hauptstadt Brasilia. Diese Ausschreitungen in der Herzkammer der brasilianischen Demokratie fanden nur eine Woche nach der Amtseinführung des neuen Präsidenten Lula da Silva statt und weckten beunruhigende Erinnerungen an den Sturm des US-Kapitols vor zwei Jahren durch Unterstützer des ehemaligen republikanischen Präsidenten Donald Trump.
Die Podiumsdiskussion "Demokratie in Aufruhr" widmet sich am kommenden Montag, dem 23. Januar 2023, um 19 Uhr in der Historischen Villa Metzler daraus resultierenden Fragen wie "Was sind die Ursachen für die Aufruhren? Wie resilient und stabil zeigen sich die demokratischen Institutionen vor dem Hintergrund dieser Krisensymptome? Und wie kann die Demokratie geschützt werden?"

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Newsletter des Forschungszentrums Normative Ordnungen

Kürzlich ist die erste Ausgabe des neuen Newsletters des Forschungszentrums Normative Ordnungen erschienen. In diesem nun regelmäßig erscheinenden Rundschreiben können sich Interessierte künftig über aktuelle Veranstaltungen, Veröffentlichungen und wissenswerte Entwicklungen in und um das Forschungszentrum informieren.
In der ersten Ausgabe blickt Prof. Dr. Rainer Forst, Direktor der Normativen Ordnungen, auf das vergangene Jahr zurück. Dabei greift er Neuberufungen im Kontext der Clusterinitiative ConTrust sowie die Fortschritte bei der Arbeit und Verstetigung des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt besonders heraus.
Eine Anmeldung zum Newsletter erfolgt über das Eingabefeld auf der rechten Seite sowie hier...

ConTrust Working Paper „Time and the Growth of Trust under Conditions of Extreme Uncertainty“ erschienen

Prof. Dr. Hanna Pfeifer und Dr. Irene Weipert-Fenner haben das dritte Working Paper der Forschungsinitiative ConTrust verfasst. Das Papier mit dem Titel „Time and the Growth of Trust under Conditions of Extreme Uncertainty. Illustrations from Peace and Conflict Studies“ ist im Open Access-Programm der Initiative veröffentlicht worden. Die Forscherinnen untersuchen darin die Vertrauensdynamiken unter extrem unsicheren Bedingungen; bewaffneten Konflikten und Massenprotesten.

Beide dieser Kontexte seien in der Forschung zu Vertrauen und Konflikt in den Internationalen Beziehungen bislang unterrepräsentiert. Pfeifer und Weipert-Fenner zeigen in ihrem Working Paper anhand der MENA-Region (Middle East and Northern Africa), dass sich empirisch feststellen lässt, wie bestimmte Arten von Vertrauen unter extrem unsicheren Bedingungen überhaupt entstehen, statt, wie intuitiv geschlussfolgert werden kann, zu erodieren. In extrem ungewissen Situationen können, in Kombination mit starken Emotionen, Zukunftsfragen positiv gewendet werden, so die Politikwissenschaftlerinnen. Konflikte mit politischen Eliten wiederum könnten interpersonelles Vertrauen stärken. Empirisch zeige sich zudem, dass Vertrauen stark von unterschiedlichen Kontexten abhängt und zugleich spillover-Effekte in andere Konfliktsituationen und Vertrauensbeziehungen haben kann.

Weitere Informationen sowie Download des Working Papers: Hier…

ConTrust Working Paper von Prof. Dr. Rainer Forst erschienen

Unter dem Titel "The Justification of Trust in Conflict. Conceptual and Normative Groundwork" ist kürzlich das Working Paper No. 2 im Open Access-Programm der Forschungsinitiative ConTrust veröffentlicht worden. In dem Arbeitspapier widmet sich Prof. Dr. Rainer Forst der Rechtfertigung von Vertrauen in Konflikten und legt damit auch eine wissenschaftliche Grundlage für die interdisziplinäre Arbeit der Forschungsinitiative.
Entgegen der geläufigen Auffassung, nach der Vertrauen ein Wert an sich sei, argumentiert Forst darin, dass Vertrauen eine Rechtfertigung braucht, die in sozialen und politischen Konflikten entstehen kann. Vertrauen sei demzufolge als normativ neutrales Konzept anzusehen, welches von weiteren normativen Ressourcen und Argumenten abhängig ist, um als Wert zu gelten. Um dies zu verdeutlichen, schlägt der politische Philosoph vor, zwischen einem Konzept und verschiedenen Konzeptionen des Begriffs zu unterscheiden, also einer generellen Definition des "A vertraut B im Kontext C im Bezug auf/zu D" und spezifischen Konzeptionen wie demokratischem Vertrauen.

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Neuerscheinung: "The Oxford Handbook of Ordoliberalism", herausgegeben unter anderen von Prof. Dr. Thomas Biebricher

Seit der Finanzkrise 2008 und deren Folgen ist der Ordoliberalismus wieder in akademischen und öffentlichen Debatten präsent. Dennoch herrscht große Ambiguität bezüglich einer genauen Definition des Begriffes. In der renommierten Reihe "Oxford Handbooks" bei Oxford University Press ist kürzlich das "Handbook of Ordoliberalism" erschienen. Das Buch wird von Thomas Biebricher, Werner Bonefeld und Peter Nedergaard herausgegeben und bietet mit Beiträgen von internationalen Experten eine umfassende Darstellung des Ordoliberalismus.
Der Begriff Ordoliberalismus wird häufig im spezifisch deutschen Kontext angewandt, wenngleich er sich mittlerweile auch in anderen Kontexten und Regionen findet, zum Beispiel in China. Das Oxford Handbook bringt die Beiträge verschiedener Experten zusammen, die sich dabei mit intellektuellen Ursprüngen, Beispielen, theoretischen Kernargumenten, praktischen Anwendungen sowie zeitgenössischen Debatten des Ordoliberalismus befassen. Damit wird der Begriff des Ordoliberalismus greifbar; insbesondere für den englischsprachigen Raum, in dem bisher kein so umfassendes Werk über den Begriff existiert.

Weitere Informationen zum Buch: Hier...

"Freiheit oder Leben? Das Abwägungsproblem der Zukunft" herausgegeben von Klaus Günther und Uwe Volkmann im Suhrkamp Verlag erschienen

Unter der Titel "Freiheit oder Leben? Das Abwägungsproblem der Zukunft" erscheint am 21. November 2022 ein neuer Sammelband herausgegeben von Klaus Günther und Uwe Volkmann im Suhrkamp Verlag. Die darin versammelten Beiträge aus den Perspektiven der Rechtswissenschaft, Philosophie und Soziologie untersuchen wie die Covid-19-Pandemie zu einer moralischen und rechtlichen Kontroverse über das Verhältnis von Freiheit und Leben geführt hat. Zentrale Fragen dabei sind beispielsweise "Kann dem Leben ein prinzipieller Vorrang gegenüber der Freiheit zukommen?" und "Wie tief der Staat zum Schutz des Lebens in individuelle Freiheiten eingreifen darf?". Zu den Beiträger*innen des Buches gehören u.a. Rainer Forst, Günter Frankenberg und Ute Sacksofsky. Das Vorwort "Grundrechtsschutz in der pandemischen Ausnahmesitutation. Zum Problem der gesetzlichen Verordnung staatsbürgerlicher Solidarleistungen" stammt von Jürgen Habermas.

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"Theorie der Befreiung" von Prof. Dr. Christoph Menke erschienen

Im Suhrkamp Verlag ist kürzlich das neue Buch von Prof. Dr. Christoph Menke erschienen. In "Theorie der Befreiung" befasst sich der Philosoph mit vergangenen Freiheitskämpfen und ihrem Scheitern. Dabei geht er von der Diagnose aus, dass Befreiungsbewegungen bisher immer in neue Abhängigkeitsordnungen und Knechtschaften gemündet sind. Menke analysiert diese Entwicklung und setzt ihr eine Theorie radikaler Befreiung entgegen, die eine Revision üblicher Freiheitsvorstellungen darstellt.

Um die gescheiterten Befreiungen zu verstehen und aufzubrechen legt Christoph Menke den Fokus auf die Form der einzelnen Befreiungsbewegungen statt auf ihre Inhalte. Die Befreiung sei nicht inhaltlich bestimmbar sondern vielmehr der Prozess der Befreiung von sich selbst: Freiheit "kämpft gegen die Herrschaft und zugleich kämpft sie mit und gegen sich selbst". Insbesondere der Anfang der Befreiung ist für den Philosophen entscheidend; die Erfahrung, dass eine knechtende Gewohnheit plötzlich aufbricht. 

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Ringvorlesung „Algorithms // A Brave New World?“ beginnt am 29. November 2022

Im Rahmen der sogenannten Digitalen Revolution sind auf dem Gebiet künstlicher Intelligenz in den vergangenen Jahren rapide technische Fortschritte erzielt worden. Algorithmen und Technologien zur Verarbeitung und Auswertung großer Datenmengen (Big Data) wirken sich im heutigen globalen Zeitalter auf nahezu alle Bereiche gesellschaftlichen Lebens aus und verändern kollektive gesellschaftliche Strukturen ebenso wie ökonomische Geschäftsmodelle. Nicht zuletzt dadurch haben diese Entwicklungen auch Auswirkungen auf die Rechtsprechung und stellen eine Herausforderung für individuelle Entscheidungsfindungen dar.
Die virtuelle Ringvorlesung „Algorithms // A Brave New World?“ der Forschungsintiative „ConTrust“ am Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ und der Frankfurter Gespräche zum Informationsrecht des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Umweltrecht, Informationsrecht und Verwaltungswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main widmet sich – unter neuem Titel – bereits im fünften Semester Fragen, die in diesem Zusammenhang entstehen.

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Zweite Jahreskonferenz der Clusterinitiative ConTrust am 17. und 18. November 2022

Das Verhältnis von Vertrauen und Konflikt genauer zu bestimmen steht im Fokus der zweiten internationalen Jahreskonferenz der Forschungsinitiative "ConTrust", die am 17. und 18. November 2022 im Gebäude "Normative Ordnungen" auf dem Campus Westend der Goethe-Universität stattfindet. Insbesondere der Begriff des Vertrauens, verschiedene Dynamiken sozialer Konflikte und die Rolle des Vertrauens in diesen Auseinandersetzungen sollen auf der zweitätigen Konferenz beleuchtet werrden. Außerdem stehen die Fragen, wie Ungewissheit, die durch eine Reihe von globalen Krisen in jüngster Zeit entstanden ist, Konflikte verschärft und wie sie eine Herausforderung für die Reproduktion von sozialem und politischem Vertrauen darstellt, im Fokus der Veranstaltung. Vertrauen, so der Ausgangspunkt der Forscher:innen der Clusterinitiative, muss sich in Konflikten nicht nur bewähren, sondern kann auch in ihnen entstehen. Um Kontexte des Vertrauens und des Konfliktes zu beleuchten, müssen die Konzepte bestimmt und in ein Verhältnis zueinander gesetzt werden.

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Vertrauensdynamiken in der digitalen Gesellschaft – Vortrag von Balázs Bodó in der ConTrust Speaker Series am 23. November 2022

Unsere digitale Gesellschaft stützt sich auf ein sich fortwährend ausweitendes Netz digitaler Infrastrukturen. Dies zwingt uns dazu, einige unserer Grundannahmen über eine der grundlegendsten Ressourcen in allen zwischenmenschlichen, sozialen und wirtschaftlichen Beziehungen zu überdenken: Vertrauen. Wie verändern sich gesellschaftliche Vertrauensbeziehungen unter den Bedingungen der Digitalisierung und der Zunahme vertrauensbildender privater digitaler Infrastrukturen? Dieser Frage geht Prof. Dr. Balázs Bodó (Universität Amsterdam) am 23. November 2022 in seinem Vortrag „Trust dynamics in the digital society: a research agenda“ im Rahmen der ConTrust Speaker Series nach. Dr. Balázs Bodó ist Wirtschaftswissenschaftler, Sozialwissenschaftler und Associate Professor am Institut für Informationsrecht der Universität Amsterdam. Außerdem ist er Leiter des interdisziplinären Forschungsschwerpunkts „Trust in the digital society“.
Der Vortrag findet ab 18.15 Uhr Uhr im Gebäude „Normative Ordnungen“ auf dem Uni Campus Westend in Raum EG 01 statt und kann auch über Zoom verfolgt werden.

Weitere Informationen: Hier…

52. Römerberggespräche "Ist es das wert? Der Preis von Freiheit und Demokratie" am 12. November 2022

Die Energiekosten steigen, die Inflation wächst, Betriebe gehen insolvent und Arbeitsplätze verloren. Auch hierzulande werden die ökonomischen Folgen des russischen Krieges gegen die Ukraine immer spürbarer. Wieviel Wohlstandsverlust kann unsere Gesellschaft ertragen, bis ihr innerer Friede in Mitleidenschaft gezogen wird – und was bleibt dann noch von der Solidarität mit Kiew?
Dies fragen die 52. Römerberggespräche "Ist es das wert? Der Preis von Freiheit und Demokratie" am Samstag, dem 12. November 2022, im Chagall Saal des Schauspiel Frankfurt.
Redner*innen und Diskussionsgäste sind die Soziologin Teresa Koloma Beck (HSU/UniBw Hamburg), die Journalistin und Publizistin Ulrike Herrmann, die Soziologen Armin Nassehi (LMU München) und Matthias Quent (Hochschule Magdeburg-Stendal), die Migrations- und Armutsforscherin Ramona Rischke (Deutsches Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung), die Publizistin Marina Wesiband, der Historiker Martin Schulze Wessel (LMU München) und der Autor und Träger des diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels Serhij Zhadan. Moderiert wird die Veranstaltung von Hadija Haruna-Oelker (Journalistin) und Alf Mentzer (Leiter des Ressorts hr2-Tagesprogramm im Hessischen Rundfunk).

Weitere Informationen und Programm: Hier...

Kulturfestival „Der Konflikt der Demokratien“ mit internationalen Gästen aus Wissenschaft und Kultur am 10. und 11. November

Vielerorts wird momentan eine Krise der Demokratie diagnostiziert und die drohende Spaltung der Gesellschaft beklagt. Dabei steht immer die Frage im Raum: Was bedeutet es, Demokratie und Diversität zu vereinbaren? Ethno-nationalistische Parteien von Trump bis zur AfD haben eine vermeintliche Antwort – eine, die die Realität post-migrantischer Gesellschaften außer Acht lässt. Damit geht es nicht mehr um die Frage nach Demokratie oder Autoritarismus, sondern nach einer Demokratie für alle oder einer Demokratie für manche.
Das Kulturfestival „Der Konflikt der Demokratien“, das am 10. und 11. November in der Frankfurter Paulskirche stattfindet, widmet sich genau diesem Spannungsfeld in einer Reihe von Talks, Filmscreenings und Lesungen und bietet ein Forum für Begegnung und Diskussion, mit einem Schwerpunkt auf Brasilien, Indien und die Ukraine. Die Frage nach der Zukunft der Demokratie wird auf lokale und nationale, internationale und interdisziplinäre Weise zur Debatte gestellt. Zu den Gästen gehören das Filmkollektiv Babylon’13, der Filmregisseur Vinicius Reis, die politische Philosophin Lea Ypi, der Menschenrechtsforscher Harsh Mander, die Schriftstellerin und Dramaturgin Guiomar de Grammont und weitere.

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Prof. Dr. Vera King über die Sozioanalyse Pierre Bourdieus

Der französische Soziologe Pierre Bourdieu ist liefert mit seinem Konzept der Sozioanalyse einen bedeutenden Zugang zu gesellschaftlichen Formen der Ungewissheit, so die Soziologin und Sozialpsychologin Vera King in ihrem neuen Buch.
King nennt die Sozioanalyse eine Psychoanalyse des Sozialen. Pierre Bourdieu habe sich zunehmend um eine Verbindung der Erkenntnisse von Psychoanalyse und Sozioanalyse bemüht und dabei zuerst auf das Nicht-Bewusste, später auf “Unbewusstes” Bezug genommen. Ausdifferenzierte Verbindungen von Sozioanalyse und Psychoanalyse können es ermöglichen, Zugänge zu Dispositionen und Praxisfiguren zu finden, die gesellschaftlich und individuell nicht bewusst, gerade deshalb jedoch sehr wirksam sind, so die Sozialpsychologin.

“Sozioanalyse - Zur Psychoanalyse des Sozialen mit Pierre Bourdieu” ist im Psychosozial-Verlag erschienen.

Mehr Informationen zum Buch: Hier...

Vierter Zyklus der Reihe „DenkArt“ widmet sich ab dem 28. Oktober 2022 der Frage "Kunst_weggespart oder systemrelevant?"

Während die Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die damit zusammenhängende Energiekrise den Staat zunehmend finanziell belasten, scheinen insbesondere Kunst und Kultur, die auf Subventionen angewiesen sind, gegenwärtig immer mehr in den Hintergrund zu treten. Im Vordergrund der aktuellen Fragestellung „Kunst_Weggespart oder systemrelevant?“ der Reihe „DenkArt“, die am 28. Oktober 2022 im Haus am Dom beginnt, steht daher eine Debatte, die seit der Bekanntmachung der Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Covid-19 Virus entbrannt ist:
 „Kann auf Kunst und kulturelle Institutionen in Ausnahmezuständen verzichtet werden und falls ja in welchem Maße? Inwiefern können Kunst und Kultur insbesondere in Krisenzeiten auch sinnstiftend sein und zu Problemlösungen beitragen? Wie kann ein Aufrechterhalten kultureller Institutionen in Krisensituationen gelingen? Und wie frei kann die Kunst dabei noch sein?“ sind Fragen, die diesen Diskurs bestimmen und die in der kommenden DenkArt-Ausgabe beleuchtet werden sollen.

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Erstes ConTrust Praxisforum „Krisenwissen kommunizieren“ am 13. Oktober 2022

In Zeiten von Krisen zeigt sich deutlich, wie groß der gesellschaftliche und politische Bedarf an wissenschaftlichem Expert:innenwissen, gesicherten Informationen und vertrauenswürdiger Medienberichterstattung ist. Unter dem Titel „Krisenwissen kommunizieren“ widmet sich am 13. Oktober 2022 ab 13 Uhr das erste ConTrust Praxisforum daher der Rolle des Wissenstransfers zwischen Wissenschaft, Medien, Politik und Bürger:innen.
Im Rahmen eines Workshops, einer Diskussionsrunde und über einen "Markt der Möglichkeiten" werden Verteter:innen aus Wissenschaft, Medien und anderen Praxisbereichen in einen konstruktiven Austausch treten und darüber diskutieren, wie eine vertrauenswürdige und -bildende Kommunikation in Zeiten von Krisen und Konflikten gelingen kann. Die verschiedene Formate bieten dabei die Möglichkeit, thematische Zugänge zu diskutieren, Erwartungen zu formulieren, aber auch informell ins Gespräch zu kommen. Beteiligte der Forschungsinitiative „ConTrust“ sind die PolitikwissenschaftlerInnen Sarah Brockmeier, Prof. Dr. Nicole Deitelhoff und Dr. Stefan Kroll, der Medien- und Filmwissenschaftler Dr. Florian Hoof und die Soziologin Dr. Greta Wagner.

Nähere Informationen zum Praxisforum „Krisenwissen kommunizieren“: Hier...

Prof. Mamadou Diawara zum Fellow der British Academy gewählt

Professor Mamadou Diawara ist zum "Corresponding Fellow" und damit zum Mitglied der British Academy gewählt worden. Künftig wird er der Fachsektion "Afrika, Asien und Naher Osten" der Akademie angehören. Die Wahl zum Fellow ist die höchste wissenschaftliche Auszeichnung der Akademie.

Mamadou Diawara ist Professor für Sozial- und Kulturanthropologie und stellvertretender Direktor des Frobenius Instituts an der Goethe-Universität und Mitglied des Forschungsverbundes Normative Ordnungen. Zudem ist er Direktor von Point Sud, Forschungszentrum für lokales Wissen in Bamako, Mali. In seiner Forschung beschäftigt sich der Anthropologe mit Geschichte, oralen Kulturen, Medien, Normenwandel, Mobilität und Migration in Afrika. Dabei liegem seine regionalen Schwerpunkte auf dem subsaharischen Afrika, insbesondere Mali, sowie auf den Beziehungen zwischen Afrika und Südostasian, insbesondere Thailand.

Am Forschungsverbund leitete Diawara Forschungsfelder zu westlichen Normen und lokalen Medien und zu geistigem Eigentum in Afrika sowie zum Verhältnis von Migration und Medien auf dem afrikanischen Kontinent.

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Prof. Dr. Nicole Deitelhoff übernimmt Vorsitz des Gremiums zur Aufarbeitung der Antisemitismusvorfälle der Documenta fifteen

Wie die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum gGmbH gestern bekannt gegeben haben, wird ein Gremium bestehend aus sieben Wissenschaftler*innen die Aufarbeitung der Antisemitismusvorfälle der Documenta fifteen in den kommenden Monaten fachwissenschaftlich begleiten. Prof. Nicole Deitelhoff, Co-Sprecherin des Forschungsverbunds "Normative Ordnungen", geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Leibniz-Instituts „Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung“ (HSFK) und geschäftsführende Sprecherin des „Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ (FGZ), übernimmt den Vorsitz des Gremiums.
Die Wissenschaftler*innen sind zuständig für die erste Bestandsaufnahme der Abläufe, Strukturen und Rezeptionen rund um die documenta fifteen, sollen Empfehlungen für die Aufarbeitung geben und erörtern, welche Aspekte einer vertieften wissenschaftlichen Analyse bedürfen. Außerdem werden sie bei der Analyse möglicher weiterer antisemitischer Bildsprache und Sprache sowie bereits als antisemitisch identifizierten Werken beraten.

Weitere Informationen in der Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst: Hier...

Neuer Sammelband zur Relevanz der Politikwissenschaft in Forschung, Lehre und Kommunikation

Die Selbstverortungsfrage ist in der Politikwissenschaft nicht neu. Sie begleitet die Disziplin vielmehr seit der Nachkriegszeit beständig. In dem neuen Sammelband "Wie relevant ist die Politikwissenschaft? Wissenstransfer und gesellschaftliche Wirkung von Forschung und Lehre" wird die Relevanzfrage unter Berücksichtigung der vielfältigen Aspekte des Wirkens des Faches bearbeitet.
So geht es in dem Sammelband neben der Forschungsarbeit auch um die gesellschaftliche Wirkung der Politikwissenschaft durch Hochschullehre und politische Bildung, sowie um öffentliche Kommunikation sowie Gespräche mit und Beratungen von Politikern und anderen gesellschaftlichen Akteuren. Aufgeteilt ist der Sammelband in Themenbereiche zur öffentlichen Wirkung, innerdisziplinären Debatte um Relevanz, Politischen Bildung, Internationalen Beziehungen sowie Politikberatung.

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Neues Buch von Prof. Dr. Darrel Moellendorf: “Mobilizing Hope”

Die weltweiten Klimaveränderungen und globale Armutsausprägungen hängen eng miteinander zusammen. So lautet eine der Grundthesen des neuen Buches von Prof. Dr. Darrel Moellendorf, "Mobilizing Hope - Climate Change & Global Poverty". Es ist am 11. Juli bei Oxford University Press erschienen.
Vor allem arme Menschen und Regionen werden mit dem Folgen des Klimawandels zu tun bekommen. Zugleich kann von ihnen jedoch, genau wegen jener vergleichsweisen Mittellosigkeit, nur wenig in Bezug auf mildernde Maßnahmen erwartet werden. Moellendorf stellt im Buch deshalb unter anderem ein "Anti-Poverty-Principle" auf, mit dem die Gefahren des Klimawandels beurteilt werden können. Demzufolge müssen alle politischen Entscheidungen, die unfreiwillige Armut hervorrufen, möglichst zugunsten alternativer Entscheidungen vermieden werden. Weil also beispielsweise klar ist, dass eine Erderwärmung über 1,5 Grad mehr Armut hervorrufen würde und da zugleich Maßnahmen zur Verfügung stehen, mit denen die Erwärmung auf etwa 1,5 Grad beschränkbar ist, wäre das ergreifen dieser Maßnahmen der moralisch richtige Weg.

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Neuerscheinung "The Law of Global Digitality", herausgegeben u. a. von Alexander Peukert und Indra Spiecker gen. Döhmann

Dass das Internet ein rechtsfreier, ungeordneter und anarchischer Raum ist, ist eine verbreitete Einschätzung, die so nie gültig war. Tatsächlich sind rechtliche und anderweitige Normen im Kontext digitaler Technologien immer relevant gewesen und werden zunehmend wichtiger. Nur: Wie sieht die digitale Ordnung aus, die aus den verschiedenen, potentiell auch widersprüchlichen Normen entsteht?
Dieser Frage widmet sich der Sammelband "The Law of Global Digitality", der von Matthias C. Kettemann, Alexander Peukert und Indra Spiecker gen. Döhmann herausgegeben wurde. 

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"Zwischen Geniekult und geistigem Eigentum" - Podiumsgespräch am 7. Juli 2022

Wer ist der Urheber eines Werkes? Diese Frage ist nur auf den ersten Blick leicht zu beantworten: der genannte Künstler. Tatsächlich können hinter den bekannten, renommierten Persönlichkeiten jedoch konzeptuelle Arbeiten und Zuarbeiten anderer stecken. Die Ausstellung „Antonio de Campos – Konzepte für Zaha Hadid“ im Deutschen Architekturmuseum zeigt dies anhand der Arbeiten von de Campos, der als „Artist Consultant“ Konzepte für zahlreiche Architekturbilder schuf, welche schlussendlich unter Zaha Hadids Namen vermarktet wurden.
Damit steht das Verhältnis von Idee und konkreter Umsetzung eines Kunstwerkes im Raum. Wer erarbeitet was und welchen Einfluss hat am Ende die bestehende Reputation und Bekanntheit einer kunstschaffenden Person auf die Autorenschaft? Inwieweit kann die praktische Umsetzung in den Hintergrund rücken? Was bedeutet das für und welche Rolle spielt die genuin kollektive Arbeit, wie sie beispielsweise in Architekturbüros stattfindet?

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Buchvorstellung zu "Reden wir über Demokratie!" von Paula Macedo Weiß im Schauspiel Frankfurt

Am Dienstag, den 7. Juni 2022, stellt Paula Macedo Weiß im Schauspiel Frankfurt ihr Buch "Reden wir über Demokratie!" vor. Das Buch vereint 14 Essays und Gespräche, welche die Juristin, Kunstvermittlerin und Autorin zwischen 2020 und 2022 auf der brasilianische Website Revista Pessoa veröffentlicht hat.
Die monatliche Kolumne der Autorin trug den Titel "democracia em movimento" (dt.: Demokratie in Bewegung). Die Texte handeln von verschiedenen Aspekten der Demokratie – beispielsweise Diskursorten, Zusammenhalt, Normative Ordnung(en) und Kunst – und sind eingebettet in persönliche Erfahrungen. Zum Kontext der Entstehung gehört zudem das illiberale Demokrativerständnis des brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro, die Entwicklung der Pandemie sowie die Entwicklung des Netzwerk Paulskirche in Frankfurt. 

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“Power in Uncertainty: Exploring the Unexpected in World Politics” – Vortrag von Prof. Peter J. Katzenstein im Rahmen der ConTrust Speaker Series

Am Mittwoch, dem 1. Juni 2022, trägt der renommierte Politikwissenschaftler Prof. Peter J. Katzenstein in der ConTrust Speaker Series unter dem Titel „Power in Uncertainty: Exploring the Unexpected in World Politics“ vor.
Der Vortrag baut auf Katzensteins Buch „Protean Power. Exploring the Uncertain and Unexpected in World Politics” (Cambridge University Press 2018) auf, in dem er von der in den Internationalen Beziehungen vorherrschenden Annahme abrückt, dass die Welt von kalkulierbaren Risiken auf der Grundlage von Machtschätzungen beherrscht wird. Demgegenüber führt Katzenstein das Konzept der „proteanischen Macht“ ein, das sich auf die Agilität der Akteure bei der Anpassung an Situationen der Unsicherheit konzentriert.

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“Algorithms, Uncertainty and Risk” - Virtuelle Ringvorlesung im Sommersemester 2022

Waren Datensätze bisher ein Instrument, um Prognosen zum Umgang mit Unsicherheit zu erstellen, führt die sog. „algorithmische Wende“ vermehrt zu einer Prädiktionsgesellschaft, in der individuelles und Gruppenverhalten konsequent im großen Stil ausgewertet und Zukunftsgestaltung auf dieser Basis vorgenommen wird. Statt rechtlicher, institutioneller und individueller Verarbeitung und Erfahrung dominieren nun Wahrscheinlichkeiten und Statistiken. Damit wird Zukunft einerseits vorhersehbarer, andererseits aber auch anfälliger für Ereignisse, die von solchen Vorhersagen nicht erfasst werden - z.B. weil sie zu selten auftreten oder durch Zufälle bedingt sind. Gleichzeitig ändert sich die Kontrolle (rechtlicher) Entscheidungen, denn sie muss nunmehr vermehrt auf die Entscheidungsfindung blicken.

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51. Römerberggespräche: Nie wieder Frieden? Der Ukraine-Krieg und die neue Welt-Unordnung am 30. April 2022

Der Angriff auf die Ukraine hat die Vorstellung einer auf Kooperation gegründeten globalen Ordnung erschüttert. Der Westen sieht sich über Nacht mit geostrategischen Ambitionen konfrontiert, bei denen Russland von Atommächten wie China und Indien Rückendeckung erhält.  
Putins Krieg zielt nicht nur auf die Ukraine, sondern auch auf die Stabilität und den inneren Frieden westlicher Demokratien. Die offenen Gesellschaften werden beweisen müssen, dass sie der militärischen und geistigen Mobilmachung ihrer Feinde gewachsen sind. Die mit dem Fall der Mauer entstandene Hoffnung auf ewigen Frieden in Europa scheint als Illusion entlarvt worden zu sein. Worauf werden wir uns in Zukunft überhaupt noch verlassen können? Was sollen wir tun? Was dürfen wir hoffen?

Diese Fragen werden in den 51. Römerberggesprächen „Nie wieder Frieden? Der Ukraine-Krieg und die neue Welt-Unordnung“ in Kooperation mit dem Forschungsverbund "Normative Ordnungen" der Goethe-Universität Frankfurt am Main am 30. April 2022 im Chagall Saal des Schauspiel Frankfurt erörtert. Vom Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ nehmen der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Stefan Kadelbach, der gemeinsam mit dem Wirtschaftshistoriker Adam Tooze (Columbia University) über „Verbrechen und Strafe: Wie sanktioniert die Weltgemeinschaft Putins Aggression?“ diskutieren wird, sowie die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, die den Abschlussvortrag „Zurück auf Null? Der Ukrainekrieg und seine Folgen“ halten wird, teil.

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Rainer Forst mit einem Beitag im Sammelband "Zur Zukunft der Demokratie", Herausgegeben von Bundespräsident Steinmeier

Es geht ihm darum, der Infragestellung der Demokratie zu begegnen und über ihre Zukunft nachzudenken, schreibt der Bundespräsident in seinem Eröffnungsbeitrag des von ihm herausgegebenen Sammelbandes "Zur Zukunft der Demokratie. 36 Perspektiven", welches im Siedler Verlag erschienen ist. Zu den zahlreichen namenhaften Autor:innen des Bandes gehört auch der Politikwissenschaftler und Philosoph Prof. Dr. Rainer Forst, Sprecher des Forschungsverbund "Normative Ordnungen".
Frank-Walter Steinmeier legt in seiner Eröffnung den Fokus auf die republikanische Ausgestaltung des demokratischen Gemeinwesens und plädiert für eine Konzeption von Demokratie, die sich auf die republikanischen Leitmotive von Tugenden und Institutionen fokussiert und diese in Verbindung mit liberalen Prinzipien denkt. Im Beitrag des Politikwissenschaftlers Forst geht es unter dem Titel "Dynamiken des Vertrauens. Demokratie und Solidarität in der Krise" um gesellschaftliches Vertrauen im Kontext der Corona-Pandemie.

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Buchvorstellung „Verbrechen ohne Namen. Anmerkungen zum neuen Streit über den Holocaust“ am 13. April 2022 um 20 Uhr

Ist es ein neuer Historikerstreit? Die Erinnerung an den Holocaust in Deutschland steht plötzlich in der Kritik. Was eben noch als eine politische und gesellschaftliche Errungenschaft galt, verstehen manche nun als einen "Katechismus", der den Deutschen aufgezwungen sei und über dessen Einhaltung »Hohepriester« wachten. Seine wahre Funktion sei es, andere historische Verbrechen auszublenden und dem Mord an den Juden eine übertriebene Rolle im kollektiven Gedächtnis der Deutschen einzuräumen. Das Buch "Ein Verbrechen ohne Namen" (München: Verlag C.H.BECK, 2022) tritt solchen Thesen entgegen und zeigt, warum das Argument der Präzedenzlosigkeit des Holocaust historisch gut begründet ist. Zugleich macht er deutlich, dass die Erinnerung insbesondere an die Kolonialverbrechen einen größeren Platz erhalten sollte, ohne deshalb die kritische Auseinandersetzung mit dem Holocaust beiseitezuschieben.
Am 13. April 2022 um 20.00 Uhr wird das Buch von drei seiner Autor*innen, Prof. Dr. Dan Diner (Universitäten Jerusalem und Leipzig), Prof. Dr. Norbert Frei (Friedrich-Schiller-Universität Jena) und Prof. Dr. Sybille Steinbacher (Fritz Bauer Institut, Normative Orders, Goethe-Universität), in der Deutschen Nationalbibliothek vorgestellt. Moderieren wird Rebecca Ceroline Schmidt, Geschäftsführerin des Forschungsverbunds "Normative Ordnungen".

Weitere Informationen zu Anmeldung und Livestream: Hier...

Nicola Fuchs-Schündeln in die Leopoldina aufgenommen

Prof. Nicola Fuchs-Schündeln, Ph.D., Inhaberin des Lehrstuhls für Makroökonomie und Entwicklung an der Goethe-Universität und Principal Investigator des Forschungsverbunds "Normative Ordnungen", ist als Mitglied in die Nationale Akademie der Wissenschaft Leopoldina aufgenommen worden. Eine zentrale Aufgabe der Leopoldina ist die Beratung von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zu aktuellen wissenschaftlichen und wissenschaftspolitischen Fragen. Im letzten Jahr hat Nicola Fuchs-Schündeln bereits an der Erstellung des Gutachtens „Konsequenzen der Corona-Pandemie für Strukturwandel und Wirtschaftspolitik vor dem Hintergrund europäischer und globaler Verflechtungen“ der Leopoldina mitgewirkt.

Zur ausführlichen Meldung der Goethe-Universität: Hier...

Nächster Crisis Talk "Der Ukraine-Krieg und seine Folgen" am 17. März 2022

Der Krieg in der Ukraine markiert eine Zäsur in der europäischen Friedens- und Sicherheitspolitik. Der Angriff Russlands auf seinen souveränen Nachbarn ist ein eklatanter Bruch des Völkerrechts und verursacht großes menschliches Leid in der Ukraine. Die Reaktion der Europäischen Union und ihrer Partner erfolgte schnell und ist ein starkes Zeichen der Einigkeit des Westens. Zugleich muss darüber nachgedacht werden, was dieser Angriffskrieg für die europäische und internationale Friedensordnung der Zukunft bedeutet. Im Rahmen des nächsten Crisis Talks "Der Ukraine-Krieg und seine Folgen" am 17. März 2022 um 13 Uhr werden u.a. die Fragen "Wie umgehen mit einer hochaggressiven Atommacht, die ihre Nachbarn bedroht und überfällt?" und "Wie kann eine Basis für eine friedliche Koexistenz aussehen und welche verteidigungspolitischen Schlussfolgerungen zieht Europa?" beleuchtet.
Begrüßen werden Ministerin Lucia Puttrich (Hessische Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten) und Prof. Dr. Nicole Deitelhoff (Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung/Goethe-Universität Frankfurt am Main/Normative Orders). Im Anschluss findet ein Impulsvortrag von Prof. Dr. Christopher Daase (Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung/Goethe-Universität Frankfurt am Main/Normative Orders) statt, gefolgt von einer Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Christopher Daase, Michael Gahler, MdEP (Europäisches Parlament, Auswärtiger Ausschuss) und Benjamin Hartmann (IDEA (Think Tank der Europäischen Kommission)). Moderiert wird die Runde von Matthias Kolb (Süddeutsche Zeitung).

Die einstündige Veranstaltung kann im Livestream über den Youtube-Kanal des Landes Hessen in Europa verfolgt werden.

Weitere Informationen: Hier...

"Die noumenale Republik" von Prof. Dr. Rainer Forst erschienen

Cover des Buches "Die noumenale Republik" von Prof. Dr. Rainer Forst"Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren", beginnt die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte. Auch das Grundgesetz stellt im ersten Artikel die Unantastbarkeit der Würde des Menschen fest. Diese normativen Aussagen sind so richtig, wie sie von der empirisch-sozialen Wirklichkeit immer wieder widerlegt werden – denn überall sind die Menschen mit Ungleichheit, Abhängigkeiten und würdeverletzenden Umständen konfrontiert.

In seinem neuen Buch "Die noumenale Republik" nimmt Prof. Dr. Rainer Forst, Professor für Politische Theorie und Philosophie sowie Sprecher des Forschungsverbund Normative Ordnungen, diesen Dualismus von Normativität und Empirie zum Anlass für die Positionsbestimmung eines kritischen Konstruktivismus nach Kant. Für ihn müssen beide Wahrheiten, die normative wie die empirische, gleichzeitig bestehen können. Bei ihnen handele es sich weniger um zwei unterschiedliche Welten als um zwei verschiedene Perspektiven auf die Menschen als Rechtfertigungswesen. In Moral und Politik sollten sich die Menschen als moralisch Gleiche verstehen, die im normativen Sinne Autoritäten der Gesetzgebung sind aber solche zugleich immer auch werden, also bestehende Ordnungen kritisieren und neue Rechtfertigungen einfordern, so der Philosoph.

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Fünf Jahre Mercator Science-Policy Fellowship-Programm - Auftakt 2021 erneut in Zusammenarbeit mit Normative Orders

Im Herbst 2021 feierte das Mercator Science-Policy Fellowship-Programm sein fünfjähriges Bestehen. Nach 1,5 Jahren im virtuellen Modus konnten im November 2021 die Fellows des deutschsprachigen Tracks des Fellowship-Programms an den Rhein-Main-Universitäten begrüßt werden. Die Präsenzphase begann am 9. November mit einer Auftaktveranstaltung für die neuen Fellows. Nach einer Einführung in das Programm durch den Projektleiter Tome Sandevski, der Vorstellung des Forschungsverbundes Normative Orders durch dessen Geschäftsführerin Rebecca Schmidt, sowie der Vorstellung der Stiftung Mercator durch Florian Christ, besichtigten die Fellows im Rahmen einer Führung den Campus Westend. Der Führung schloss sich die vom Fellowship-Programm und dem Forschungsverbund Normative Orders organisierte Abendveranstaltung an. Professor Bernhard Brüne, Vizepräsident für Forschung, Nachwuchs und Transfer an der Goethe-Universität Frankfurt, rekapitulierte in seinen Grußworten die Bilanz des Fellowship-Programms seit seiner Entstehung.

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Benedict Vischer mit dem Humboldt-Preis 2021 ausgezeichnet

Für seine Dissertation "Die Fremdheit des Rechts. Aufzeichnungen eines fragilen Versprechens" hat Benedict Vischer den Humboldt-Preis 2021 der Humboldt-Universität Berlin erhalten. Der Preis ist mit 3000 Euro dotiert und wird jährlich zur Eröffnung des jeweiligen Akademischen Jahres durch die Präsidentin oder den Präsidenten der Humboldt-Universität an die PreisträgerInnen übergeben. Er zeichnet wissenschaftliche Arbeiten von Studierenden sowie von Nachwuchswissenschaftler:innen aus.
Vischers Arbeit wendet sich vor dem Hintergrund der Krisen rechtsstaatlicher Strukturen, die in den vergangenen Jahren im Kontext rechtlicher Internationalierungsprozesse zu verzeichnen waren, auf einer rechtstheoretischen Ebene dem charakteristischen Zug des Fremden der rechtlichen Semantik und Form zu. Die Fremdheit des Rechts lässt sich, so Vischer, als der verbindende Anstoß unterschiedlicher Varianten des Einwands gegen das Gewicht rechtlicher Strukturen fassen. Entstanden ist die Dissertation während seiner Tätigkeiten im Kontext des Forschunsverbunds "Normative Ordnungen". Hier war Vischer bis 2017 Doktorand und Mitarbeiter im Projekt "Die Ausübung öffentlicher Gewalt auf der internationalen, supranationalen und staatlichen Ebene: Eine öffentlich-rechtliche Rekonstruktion von Governance im Mehrebenensystem".

Zur Meldung der Humboldt-Universität: Hier...
Weitere Informationen zur Publikation: Hier...

Booklaunch “The Global Machinery: Revisiting Technocracy, Depoliticization and International Organizations” am 30. November 2021

Angesichts der enormen Herausforderungen durch den Klimawandel und die Corona-Pandemie rückt das Konzept von Expert*innen-Governance immer mehr in den Vordergrund weltpolitischer Debatten. Viele dieser drehen sich um die Behauptung, dass Internationalen Organisationen unparteiische Wissensproduzenten seien, die sich von politischen Kämpfen und nationalen oder sektoralen Interessen fernhalten.
Am Dienstag, dem 30. November 2021, widmet sich der Booklaunch „The Global Machinery: Revisiting Technocracy, Depoliticization and International Organizations” zwei Publikationen, die das unpolitische Image internationaler Organisationen untersuchen: „Why International Organizations Hate Politics. Depoliticizing the World“ von Marieke Louis und Lucile Maertens und „International Organization as Technocratic Utopia” von Jens Steffek.
Louis und Maertens zeigen anhand von gegenwärtigen Fallstudien, wie Internationale Organisationen die Entpolitisierung in einer Reihe von sich überschneidenden, manchmal banalen Praktiken umsetzen, die aus der komplexen Interaktion zwischen professionellen Gewohnheiten, Organisationskulturen und individuellen Taktiken resultieren. Steffek stellt hingegen den technokratischen Internationalismus als eine spezifische Form der internationalen Theorie vor und analysiert dabei anhaltende Konflikte zwischen Politik und Verwaltung auf internationaler Ebene. Kommentiert wird der Online-Booklaunch von Prof. Frédéric Mérand, Professor an der Université de Montréal und Direktor des CÉRIUM (Centre d'études et de recherches internationales).

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"Die EU und der Indo-pazifische Raum – Gemeinsame Strategie in der Krise?" – Nächster Crisis Talk am 8. November 2021

Der indo-pazifische Raum wird zunehmend bedeutender für die Europäische Union. So hat die EU-Kommission erst kürzlich ihre Strategie für die Zusammenarbeit mit der Region vorgestellt. Im Rahmen des nächsten Crisis Talks am 8. November um 13.00 Uhr wird die strategische Bedeutung der Region näher beleuchtet. Der Titel des Crisis Talks lautet "Die EU und der Indo-pazifische Raum – Gemeinsame Strategie in der Krise?"
Die Veranstaltungsserie wird von der Hessischen Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten Lucia Puttrich und dem Leibniz-Forschungsverbunds „Krisen einer globalisierten Welt“ gemeinsam mit dem Forschungsverbund "Normative Ordnungen" der Goethe-Universität Frankfurt am Main ausgerichtet.

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Erste Jahrestagung der Clusterinitiative „ConTrust" am 4. November 2021

Vertrauen wird oftmals als Gegenbegriff zu dem des Konflikts verstanden. Die Forscher*innen der Clusterinitiative „ConTrust: Vertrauen im Konflikt. Politisches Zusammenleben unter Bedingungen der Ungewissheit“ gehen hingegen davon aus, dass sich in modernen Gesellschaften Vertrauen in Konflikten nicht nur bewähren muss und damit gefestigt werden kann, sondern unter bestimmten Bedingungen dort erst entsteht. Zugleich gibt es problematische Dynamiken, in denen Vertrauen in bestimmte Personen oder Parteien Konflikte schürt oder verhärtet. Für ConTrust ergibt sich aus dieser Beobachtung die Aufgabe, die Kontexte von Vertrauen und Konflikt zu beleuchten, um die Bedingungen eines gelungenen Austragens sozialer Konflikte zu bestimmen.
Über diese Zusammenhänge und die produktive Kraft im Verhältnis von Vertrauen und Konflikt soll auf der ersten Jahrestagung der Clusterinitiative ConTrust am Donnerstag, 4. November 2021, 17.00 Uhr.
Die Tagung beginnt mit einer Begrüßung durch den Präsidenten der Goethe-Universität Prof. Dr. Enrico Schleiff, der hessischen Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst StaatsministerinAngela Dorn und der beiden Co-Sprecher der Clusterinitiative ConTrust Prof. Dr. Nicole Deitelhoff und Prof. Dr. Rainer Forst. Im Anschluss folgt die Keynote „What Kinds of Trust Does Democracy Need?“ von Prof. Mark E. Warren, der online zugeschaltet sein wird.

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Ringvorlesung "Algorithmen und die Transformation von Demokratie" untersucht im Wintersemester die Einflüsse der Digitalen Revolution auf politische Systeme

Algorithmen werden in unserer Lebenswirklichkeit immer bedeutsamer und dabei auch zunehmend politisch. Auch und gerade in unseren Demokratien sorgen sie für einen Formwandel politischer Macht und Ordnung. Sie sind – im Guten wie im Schlechten – dazu in der Lage, Einfluss auf unsere politischen Systeme zu nehmen, sie zu stabilisieren, zu transformieren und auch zu erschüttern. Schon deshalb bedürfen sie der demokratischen (Mit-)Gestaltung. Hoffnungen auf mehr Demokratizität, Flexibilität und grenzüberschreitender Sozialität stehen insofern Befürchtungen ökonomischer Überwachung, diskriminierender Klassifikation, digitaler Entmündigung und data illteracy gegenüber.

Den damit verbundenen Fragen und Themen werden sich insgesamt 7 Vortragende in der Ringvorlesung "Algorithmen und die Transformation von Demokratie" des Wintersemesters 2021/22 beschäftigen. Die Reihe dieses Semesters schließt thematisch an die vorangegangenen Ringvorlesungen "Machtverschiebungen durch Algorithmen" und "Algorithmen zwischen Vertrauen und Kontrolle" an.

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Vortragsreihe DenkArt "Identität_Aber welche?" geht weiter mit einem Vortrag von Stephan Lessenich

Der Begriff Identitätspolitik hat in den letzten Jahren nicht nur an Aufmerksamkeit gewonnen, sondern spaltet zunehmend die Gesellschaft. Während sie auf der einen Seite als wichtiges Mittel zur Herbeiführung gleicher gesellschaftlicher Teilhabe für alle Gruppen angesehen wird, wird ihr gleichzeitig vorgeworfen, sich nur auf die Bedürfnisse und Befindlichkeiten benachteiligter Minderheiten zu konzentrieren und dabei zu Polarisierung und Kompromisslosigkeit zu neigen. Wo lässt sich überhaupt eine Grenze ziehen zwischen mutmaßlich Privilegierten und Benachteiligten? Wie wird festgelegt, wer als benachteiligt gilt, welche Faktoren spielen hier eine Rolle und wer darf für diese Gruppen sprechen? Sind es nur die „Betroffenen“ selbst oder dürfen auch andere von außerhalb identitätspolitisch für diese einstehen?

Diese Themen und Fragen stehen im Mittelpunkt der partizipativen Vortragsreihe „DenkArt“ in Zusammenarbeit mit dem Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität. Nach der Autorin Dr. Mithu Sanyal spricht am 3. November um 19.30 Uhr zur Halbzeit der Redenreihe Prof. Dr. Stephan Lessenich unter der Fragestellung „Identitätspolitik_Was soll das denn sein?“ zu diesem Thema. Moderieren wird Rebecca Caroline Schmidt, Geschäftsführerin des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“.

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50. Römerberggespräche "Sprache. Macht. Gerechtigkeit. Wer darf wie reden?" am 6. November 2021

Gender-Sternchen, Binnen-I und diskriminierende Sprache – um nichts wird derzeit so intensiv und leidenschaftlich gestritten wie über Sprache und ihre richtige Verwendung. Dabei stehen sich Vorstellungen von Gerechtigkeit und Sprachgefühl gegenüber. Während für die einen Sprache der Hort historischer und gesellschaftlicher Ungerechtigkeiten ist, fühlen andere sich durch die Inflation immer neuer Sprachnormen bevormundet und überfordert. Eine Lösung scheint in weiter Ferne. In diesen Debatten scheint es um mehr zu gehen als um korrente Wortendungen. Worum geht es eigentlich und wer bestimmt nun, wie wir reden sollen?
 
Diese Fragen werden in den 50. Römerberggesprächen "Sprache. Macht. Gerechtigkeit. Wer darf wie reden?" in Kooperation mit dem Forschungsverbund "Normative Ordnungen" der Goethe-Universität Frankfurt am Main am 6. November 2021 im Chagall Saal des Schauspiel Frankfurt erörtert. Vom Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ nehmen die Juristin Prof. Ute Sacksofsky, die mit der Philosophin Prof. Dr. Gudrun Perko (Fachhochschule Potsdam) über „Sprache und Gerechtigkeit“ diskutieren wird, sowie der Sprachphilosoph Prof. em. Dr. Martin Seel, der den Abschlussvortrag „Macht und Gegenmacht der Sprache“ halten wird, teil.

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"Das Afghanistan-Desaster". Konferenz am 1. November untersucht, was wir aus dem Afghanistan-Einsatz lernen können

Zweifel am Afghanistan-Einsatz gab es schon lange. Die blitzartige Machtübernahme der Taliban nach dem Ende des Einsatzes löste nun aber einen Schock in der internationalen Gemeinschaft aus – und hinterließ zahlreiche Fragen. War das Ziel, einen demokratischen Staat aufzubauen, utopisch oder hätte es Möglichkeiten gegeben, diesen auch zu realisieren? Welche grundlegenden Fehler wurden gemacht? Was bleibt von den zivilgesellschaftlichen Projekten? Und was bedeutet die Entwicklung in Afghanistan für die deutsche Außenpolitik, für laufende oder zukünftige Missionen?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Konferenz „Das Afghanistan-Desaster – Lehre für die Zukunft?“ am Montag, 1. November 2021, die von der Direktorin des Frankfurter Forschungszentrums Globaler Islam am Forschungsverbund "Normative Ordnungen" und Professorin an der Goethe-Universität, Susanne Schröter, ausgerichtet wird. Diskussionsbeiträge leisten etwa der Friedensforscher Professor Christopher Daase vom Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- u. Konfliktforschung und Forschungsverbund "Normative Orders", der stellvertretende Generalinspekteur der Bundeswehr, Generalleutnant Markus Laubenthal, Zarifa Ghafari, Bürgermeisterin der afghanischen Stadt Maidan Shar, der Rechtswissenschaftler Professor Ebrahim Afsah von der Universität Wien sowie die Ethnologin Professorin Susanne Schröter von der Goethe-Universität.

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„Frankfurter interdisziplinäre Live-Debatte“ geht in die nächste Runde

Das Podium der „Frankfurter interdisziplinären Live-Debatte“ kommt am 21. September 2021 um 18.00 Uhr zur zweiten Runde zusammen, um über das Thema „Studieren, Forschen, Lehren trotz Corona-Pandemie“ zu diskutieren. Ausgangspunkt der digitalen Veranstaltung ist die Beobachtung, dass sich der gesamte Bildungssektor durch die Corona-Pandemie stark verändert hat. Die Diskussionsrunde wird sich daher sowohl den Vorteilen als auch den kritischen Aspekten der Digitalisierung von Bildung widmen und erörtern, welche Folgen für Hochschulen, Gesellschaft und ferne auch die Arbeitswelt zu erwarten sind.
Ursprünglich als Blog-Plattform gestartet, wurde die „Frankfurter interdisziplinäre Debatte“ als Serie von Live-Podiumsdiskussionen im Mai 2021 neu gestartet. Neben dem Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE zählen zu den Gründungsinstitutionen des im Jahr 2020 begonnenen Blogs „Frankfurter Debatte“ das Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), der Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt sowie das Exzellenzcluster „Cardio-Pulmonary Institute“ (CPI) der Universitäten Frankfurt und Gießen zusammen mit dem Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung.

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„International Organization as Technocratic Utopia“ von Prof. Dr. Jens Steffek erschienen

Die technokratische und administrative Ausgestaltung internationaler Organisationen steht immer wieder und insbesondere in den letzten Jahren in der Kritik. So kam es im Zuge der Brexit-Kampagne zur berühmten Aussage des Brexit-Befürworters Michael Gove, dass die Menschen genug von Experten hätten. In Bezug auf die Europäische Union wiederum wird häufig ein demokratisches Defizit, also mangelnde Kontrolle der Technokraten kritisiert.
In dem kürzlich bei Oxford University Press erschienenen Buch „International Organization as Technocratic Utopia“, welches Teil der Reihe „Transformations in Governance“ ist, befasst sich Prof. Dr. Jens Steffek (Principal Investigator am Forschungsverbund Normative Ordnungen) mit der Genese und Kritik der Technokratie in internationalen Organisationen. Steffek fokussiert sich dabei auf öffentliche Institutionen mit politischer Autorität und unterteilt die kontingente Entwicklung des technokratischen Stranges in vier große Phasen, welche das Buch strukturieren.

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Book lɔ:ntʃ zum Friedensgutachten 2021 "Europa kann mehr!" mit Prof. Dr. Christopher Daase am 22. September 2021

Globale Krisen und Herausforderungen können nur durch Kooperation gemeistert werden. Die Erosion der internationalen Ordnung in den vergangenen Jahren zeigt, dass Europa im internationalen Machtgefüge handlungsfähiger werden muss. Gerade für Friedensförderung und Sicherheitspolitik gilt: Europa kann mehr – und muss mehr tun. Das Friedensgutachten 2021, das im Frühsommer unter eben diesem Titel "Europa kann mehr: Zivile Handlungsspielräume nutzen und eine Corona-Friedensdividende schaffen" erschienen ist, gibt klare Empfehlungen und praktische Handlungsanweisungen im Dialog zwischen Wissenschaft und aktueller Politik. Am 22. September 2021 um 13.00 Uhr wird es in einem Booklaunch von Prof. Dr. Christopher Daase (Professor für Internationale Organisationen, Mitglied des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt am Main und stellvertretendes geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK)) am Forschungsverbund "Normative Ordnungen" vorgestellt.

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Your body is a battleground – Ultrakonservative Strategien zur Wiederherstellung einer „natürlichen Ordnung”

Zweitägiges Forum des Frankfurter Kunstvereins und des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität am 18. und 19. September

Gerade einmal fünfzig Jahre nach der Frauenbewegung stehen Errungenschaften, die wir längst für selbstverständlich gehalten hatten, unter Beschuss. Weltweit sind politische ultrakonservative Akteure auf dem Vormarsch, die eine vermeintlich „natürliche Ordnung“ wiederherstellen wollen. Aufgeweicht oder abgeschafft werden unter anderem das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung, das Recht auf Schutz vor häuslicher Gewalt, der Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen sowie zu modernen Fortpflanzungstechnologien.
Gemeinsam mit dem Frankfurter Kunstverein veranstaltet der Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität am 18. und 19. September ein Forum, das solche Akteure und Allianzen in den Blick nimmt und sich mit ihren Strategien zur Wiederherstellungen einer vermeintlich „natürlichen Ordnung“ befasst. Im Rahmen der zweitägigen Veranstaltung mit dem Titel „Your body is a battleground – ultrakonservative Strategien zur Wiederherstellung einer ‚natürlichen Ordnung’“ werden Wissenschaftler*innen, Aktivist*innen und Journalist*innen ihre Erkenntnisse um Strategien, Vorgehensweisen und Ziele von ultrakonservativen Netzwerken teilen und debattieren.

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RAY Festival 2021 IDEOLOGIEN mit Beteiligung des Forschungsverbunds "Normative Ordnungen"

Ideologien begründen und rechtfertigen Handeln. Aber was verbirgt sich hinter ihnen? Wie sind Ideologien verknüpft mit Manipulation und Missbrauch? Wie werden sie kommuniziert und verbreitet? Gerade Bilder sind ein bevorzugtes Mittel in der Bildung und Verbreitung von Ideologien. Doch sie können nicht nur zur Verbreitung ideologischer Weltbilder, Herrschaftsstrukturen oder Rassismen beitragen, sondern auch kritische Kunstwerke sein, welche die Position des Bildes selbst reflektieren. Bis zum 12. September widmet sich die Fotografie-Triennale RAY 2021 unter dem Titel IDEOLOGIEN genau diesen ideologiekritischen Potenzialen von Kunst, insbesondere von künstlerischen Fotografien und Filmen. Der Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität ist bereits zum zweiten Mal wissenschaftlicher Partner des Projekts und beteiligt sich unter anderem am RAY Festival, welches vom 1. bis 3. September 2021 im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt am Main stattfindet. Dort werden Künstler*innen, Kurator*innen und Expert*innen die Perspektiven auf das Thema und die fotografischen Positionen und Interpretationen von Ideologien und Kritik diskutieren.
Im Rahmen der Kooperation hält Prof. Dr. Rainer Forst, Co-Sprecher des Verbunds und Professor für Politische Theorie und Philosophie an der Goethe-Universität, am 1. September einen Impulsvortrag beim RAY Festival zum Thema „Wahrheit, Demokratie und Ideologie“. Den gleichnamigen Titel trägt auch der Beitrag des Philosophen im Katalog der Ausstellung, welcher auf dem Festival vorgestellt und Ende August im Kehrer Verlag erscheinen wird. An den Vortrag von Rainer Forst schließt die Diskussionsrunde IDEOLOGIEN mit den Festival-Kurator*innen Matthias Wagner K, Anne-Marie Beckmann, Celina Lunsford, Alexandra Lechner und Susanne Pfeffer an, die von Rebecca C. Schmidt, Geschäftsführerin des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“, moderiert wird.

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"Aufhören oder Weiterdenken? Zur Frage des Umgangs mit Carl Schmitt" herausgegeben von Jonas Heller und Marina Martinez Mateo erschienen

Warum sollten wir Carl Schmitt, einen autoritären und zuweilen überzeugten nationalsozialistischen Juristen, heute lesen? Was könnten wir aus Schmitts Denken gewinnen und lernen, das nicht nur von historischem Interesse wäre? Und wie sollte man mit seinen unauflöslich ambivalenten Texten methodisch und theoretisch umgehen? Mit dem kürzlich erschienen Schwerpunkt "Aufhören oder Weiterdenken? Zur Frage des Umgangs mit Carl Schmitt. Eine Debatte mit Jean-François Kervégan" der Zeitschrift „Rechtsphilosophie. Zeitschrift für die Grundlagen des Rechts“, herausgegeben von Jonas Heller und Marina Martinez Mateo, wird diesen Fragen unter Bezugnahme auf und im Dialog mit Jean-François Kervégan nachgegangen, dessen Buch "Que faire de Carl Schmitt?" dafür einen fruchtbaren Ausgangspunkt bietet. Dabei greifen die enthaltenen Beiträge von Marietta Auer, Klaus Günther, Jens Hack und Anna-Bettina Kaiser nicht nur die Frage Kervégans auf, ob und wie die Auseinandersetzung mit Schmitt die Bearbeitung aktueller Fragen der Politischen Philosophie und Rechtstheorie weiterbringen kann, sondern befassen sich, teilweise kritisch, auch mit Kervégans Antworten darauf. In einem den Schwerpunkt abrundenden Beitrag reagiert Kervégan abschließend auf die vier Kommentare und setzt sich mit der in ihnen geäußerten Kritik auseinander.
Der Zeitschriftenschwerpunkt knüpft an den Workshop "Politik in der Zeit der Legitimitätskrise: warum Carl Schmitt heute lesen, und wie?"an, der anlässlich des Erscheinens der deutschen Übersetzung im Juni 2019 am Forschungsverbund "Normative Ordnungen" stattfand und Teil des Forschungsprojektes "Staat|Gesellschaft. Neue Perspektiven auf ein krisenhaftes Verhältnis" war.

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Dritter Zyklus der Reihe DenkArt widmet sich ab dem 25. August der Frage "Identität_Aber welche?"

Die Debatte um Identitätspolitiken hat in den letzten Jahren nicht nur an Aufmerksamkeit gewonnen, sondern spaltet zunehmend die Gesellschaft. Während sie auf der einen Seite als wichtiges Mittel zur Herbeiführung gleicher gesellschaftlicher Teilhabe für alle Gruppen angesehen werden, wird ihnen gleichzeitig vorgeworfen, sich nur auf die Bedürfnisse und Befindlichkeiten benachteiligter Minderheiten zu konzentrieren und dabei zu Polarisierung und Kompromisslosigkeit zu neigen.
Für die einen ist der Begriff der Identität ein Vehikel, um Diskriminierung zu rechtfertigen, für andere ist das Beharren auf einer besonderen, eben nicht universalen Identität der Weg, endlich als öffentliche Stimme gehört zu werden. Versteckt sich hinter der politischen Kontroverse ein ideologischer Verteilungskampf oder entpuppt sie sich als notwendiger Schritt auf dem Weg zur Teilhabe?
Die Diskurse über Identität bieten zugleich die Möglichkeit, über Gleichberechtigung und Selbstbestimmung neu nachzudenken: Grund genug, sie in der partizipativen Redenreihe DenkArt „Identität_Aber welche?“ zu reflektieren, die ab diesem Sommer fortgesetzt wird.
Am Mittwoch, dem 25. August, um 19.30 Uhr eröffnet die Autorin Dr. Mithu Sanyal die Reihe mit dem Vortrag „Identitätsspiel_Was bestimmt uns wirklich?“. Im Anschluss spricht am 3. November der Professor für Gesellschaftstheorie und Sozialforschung der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Direktor des Frankfurter Instituts für Sozialforschung (IfS) Stephan Lessenich zur Fragestellung „Identitätspolitik_Was soll das denn sein?“. Zum Abschluss der Reihe folgt schließlich die Politologin Dr. Emilia Roig mit einem Vortrag zu der Frage „Identitäsraub_Wer darf über wen sprechen?“ am 2. Dezember.

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"Allahs Karawane. Eine Reise durch das islamische Multiversum" von Prof. Dr. Susanne Schröter erschienen

Wenn es in öffentlichen Debatten um den Islam geht, dann stehen meistens der politische Islam, Radikalisierung und Dschihadismus im Fokus. Dabei geraten die vielen, diversen und oft auch kreativen Seiten des Islam und deren Auslegungen des Koran in Vergessenheit. In dem kürzlich im Verlag C.H. Beck erschienenen Buch „Allahs Karawane“ erhebt Prof. Dr. Susanne Schröter Einspruch gegen diese Homogenisierung der zweitgrößten Weltreligion. In ihrer „Reise“ stellt sie einige dieser unterschiedli-chen Auslegungen und Kulturen des Islam anhand von insgesamt elf Ländern vor. So berichtet sie zum Beispiel von den Derwischen in der Türkei und deren eigenen orthodoxen Auslegung, vom Balkan, wo es seit langem unorthodoxe, europäische Formen des Islam gibt und von Malaysia, wo alte muslimische Matriarchate existieren. Schröter zeigt, wie der Islam in verschiedenen Ländern ein jeweils eigenes Profil gewonnen hat, welches sich oft eher an den jeweiligen Vorstellungen eines guten Lebens als an den detaillierten Vorgaben der heiligen Texte orientiert.
Die Strömungen, welche Schröter vorstellt, sind auch in sich sehr unterschiedlich. Manche können als tolerant bezeichnet werden, andere wiederum sind dogmatisch und erheben einen Wahrheitsanspruch. Das Buch ist eine Einladung, den Islam in seiner Vielfalt (neu) zu entdecken und dieser mehr Raum zu geben als den prävalenten verkürzenden Verständnissen.

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"Recognition and Ambivalence" herausgegeben von Heikki Ikäheimo, Kristina Lepold und Titus Stahl erschienen

Anerkennung ist ein viel diskutiertes Konzept im zeitgenössischen sozialen und politischen Denken. Seine Befürworter, wie Axel Honneth, vertreten die Ansicht, dass es ein grundlegendes menschliches Bedürfnis sei, von anderen anerkannt zu werden, dass Anerkennung für die Bildung einer Identität von zentraler Bedeutung sei, und dass die Verweigerung von Anerkennung Individuen und Gemeinschaften etwas Wesentliches für ihr Gedeihen vorenthalte. Kritiker wie Judith Butler haben jedoch in Frage gestellt, ob Anerkennung in Herrschaftsstrukturen verwickelt ist, und argumentieren, dass der Wunsch, anerkannt zu werden, Individuen motivieren kann, den ihnen zugewiesenen Platz in der sozialen Ordnung zu akzeptieren, indem sie sich unterdrückerischen Normen anpassen oder repressiven Institutionen gehorchen.
Das Buch "Recognition and Ambivalence", herausgegeben von Heikki Ikäheimo, Kristina Lepold und Titus Stahl und kürzlich erschienen bei Columbia University Press, vereint Beiträge aus der sozialen und politischen Philosophie, um neue Perspektiven auf Anerkennung und ihre Rolle im sozialen Leben zu entwickeln. Es beginnt mit einer Debatte zwischen Honneth und Butler, der ersten Auseinandersetzung dieser beiden großen Denker zu diesem Thema. Ferner reflektieren Beiträge sowohl von Befürwortern als auch von Kritikern von Anerkennungstheorien die Probleme und Herausforderungen, die mit der Theoretisierung des Konzepts verbunden sind.

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Forschungsgruppe „Rekonfiguration und Internalisierung von Sozialstruktur“ (RISS) untersucht ab Herbst den sozialen Wandel der Gegenwart

Wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) am 6. Juli 2021 bekanntgegeben hat, kann das Projekt mit dem Titel „Rekonfiguration und Internalisierung von Sozialstruktur“ („Reconfiguration and Internalization of Social Structure“, RISS) im Herbst die Arbeit aufnehmen. Sprecherin ist die Soziologin Prof. Dr. Daniela Grunow von der Goethe-Universität, Ko-Sprecher ist Prof. Dr. Richard Traunmüller von der Universität Mannheim. Beide sind zugleich Mitglieder des Clusterprojekts "ConTrust - Vertrauen im Konflikt", welches am Forschungsverbund "Normative Ordnungen" angesiedelt ist. Die Förderung des neuen Projekts läuft zunächst über vier Jahre, insgesamt erhält die Forschungsgruppe rund 3 Millionen Euro. Im Zentrum steht der gesellschaftliche Wandel und dessen Auswirkungen.
„Die Entfremdung von demokratischen Prinzipien und die Polarisierung der Gesellschaft wird zunehmend als Problem wahrgenommen. Ich freue mich, dass an der Goethe-Universität nun mit Nachdruck daran gearbeitet wird, dieses Phänomen wissenschaftlich besser fassen zu können“, sagt Prof. Dr. Bernhard Brüne, als Vizepräsident zuständig für Forschung. „Wir gehen von einem dezidiert multidimensionalen Ansatz zur Sozialstruktur aus und wollen die Komplexität der Thematik in einer Kombination aus Sozialstrukturanalyse und Politischer Soziologie untersuchen“, erklärt Daniela Grunow, die Sprecherin der Gruppe.

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Fortsetzung der Lecture & Film-Reihe „Jia Zhangke: Kino der Transformation“ ab dem 15. Juli 2021

Von einem zerschundenen Agrarstaat am Ende der Kulturrevolution zur hoch technisierten zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt in knapp vier Jahrzehnten: Wenige Staaten haben sich zuletzt so dramatisch verändert wie die Volksrepublik China. Die Filme von Jia Zhangke, einem der bedeutendsten chinesischen Regisseure der Gegenwart, sind Seismogramme dieser Transformation.
Im Juli setzt das Kino des DFF einen besonderen Schwerpunkt auf das Werk Jias und bringt damit die aktuelle Lecture & Film-Reihe in Kooperation mit dem Forschungsverbund "Normative Ordnungen", die ihren Anfang im Oktober 2019 – und damit noch zu prä-pandemischen Zeiten – genommen hat, zum Abschluss. Unter dem Titel „Jia Zhangke: Kino der Transformation“ hat die Filmreihe mit begleitenden Vorträgen Einblick in das vielfältige Schaffen des Regisseurs gegeben, der als genauer Beobachter der ökonomischen, gesellschaftlichen und kulturellen Umbrüche der Volksrepublik China gilt.

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Von großen und kleinen Räumen - tinyMONDAY zur Ausstellung "tinyBE • living in a sculpture" am 5. Juli 2021

Welche Folgen hat es für unser Zusammenleben, wenn immer mehr Menschen in Großstädten leben – dieser Frage widmet der Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität zwei Diskussionsrunden am 5. Juli 2021 im Rahmen der Ausstellung „tinyBE • living in a sculpture“.
Bezahlbarer Wohnraum ist knapp, und doch zieht es vor Ort und weltweit immer mehr Menschen in die Großstädte – auf der Suche nach Arbeit und einem besseren Leben. Wie könnte eine zunehmende soziale Ungleichheit in den Städten aufgehalten werden – etwa durch Bürgerinitiativen, durch eine klimasensible und nachhaltige Stadtentwicklung? Wo liegen in der zunehmenden weltweiten Urbanisierung Chancen, die im Voraus bedacht werden können, wo liegen soziale und ökologische Grenzen?
Die beiden Diskussionsrunden im Rahmen des tinyMONDAY am 5. Juli (Beginn 16:00 Uhr bzw. 18:00 Uhr, via Zoom) widmen sich dem Thema aus lokaler und globaler Perspektive. Nach den lokalen Folgen der Urbanisierung fragt die Auftaktdiskussion „Frankfurt – eine auseinanderwachsende Stadt?“ im Anschluss an den einführenden Kurzvortrag von Prof. Dr. Rainer Forst, Co-Sprecher des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ und Politischer Philosoph an der Goethe-Universität. Es diskutieren Tim Noller (Transition Town Frankfurt, Bürgerinitiative Maingold), die Soziologin Dr. Greta Wagner von der Technischen Universität Darmstadt und Peter Cachola Schmal, Leitender Direktor des Deutschen Architekturmuseums unter der Moderation von Rebecca Caroline Schmidt (Geschäftsführerin des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“).

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Susanne Schröter in Expertenkreis zum politischen Islamismus berufen

Prof. Dr. Susanne Schröter, Professorin im Institut für Ethnologie an der Goethe-Uni und Mitglied unseres Forschungsverbunds, ist zum Mitglied des neu eingerichteten Expertenkreises „Politischer Islamismus“ im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat berufen worden. Der Expertenkreis wird aktuelle und sich wandelnde Erscheinungen des politischen Islamismus aus wissenschaftlicher Perspektive analysieren und Handlungsempfehlungen entwickeln, die die sicherheitsbehördlichen Maßnahmen um gesellschaftspolitische und wissenschaftliche Ansätze ergänzen sollen. Außerdem sollen bestehende Lücken in der wissenschaftlichen Bearbeitung identifiziert werden - so das Bundesministerium.
Teilnehmende des Expertenkreises Politischer Islamismus sind (in alphabetischer Reihenfolge): Prof. Dr. Naika Foroutan, Frau Gülden Hennemann, Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, Dr. Michael Kiefer, Prof. Dr. Ruud Koopmans, Prof. Dr. Stefan Korioth, Prof. Dr. Gudrun Krämer, Prof. Dr. Susanne Schröter, Prof. Dr. Kyrill-Alexander Schwarz sowie je ein Vertreter der Forschungsstellen beim Bundeskriminalamt (BKA) und beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).

Zur ausführlichen Pressemitteilung des BMI (pdf): Hier...
Zur Meldung der Goethe-Universität: Hier...

Forschungsverbund "Normative Ordnungen" erneut wissenschaftlicher Partner der RAY Triennale der künstlerischen Fotografie und verwandter Medien

Der Forschungsverbund "Normative Ordnungen" der Goethe-Universität ist 2021 erneut wissenschaftlicher Partner von RAY Fotografieprojekte Frankfurt/RheinMain. In diesem Jahr steht das Thema "IDEOLOGIEN" im Zentrum der vierten internationalen Triennale der künstlerischen Fotografie und verwandter Medien. Was verbirgt sich hinter Ideologien, wie wirken sie und inwieweit unterstützen sie Macht, Manipulation, Missbrauch, Ausgrenzung und Ausbeutung, oder üben sie gar selbst aus? RAY will vom 3. Juni bis 12. September 2021 zum Thema Ideologien, das kritische Potenzial von Kunst, insbesondere der künstlerischen Fotografie und verwandter Medien, nutzen, um das Wirken vergangener und gegenwärtiger Ideologien offenzulegen - der Forschungsverbund "Normative Ordnungen" begleitet das Vorhaben aus wissenschaftlicher Perspektive.

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"Europa kann mehr" - Friedensgutachten 2021 auf der Bundespressekonferenz in Berlin vorgestellt

Unter dem Titel "Europa kann mehr: Zivile Handlungsspielräume nutzen und eine Corona-Friedensdividende schaffen" wurde am 8. Juni das Friedensgutachten 2021 bei der Bundespressekonferenz in Berlin vorgestellt. Prof. Tobias Debiel, Institut für Entwicklung und Frieden (INEF), Prof. Nicole Deitelhoff, Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK/PRIF) und "Normative Orders" und Prof. Conrad Schetter, Bonn International Center for Conversion (BICC) präsentierten das Friedensgutachten 2021 und seine zentralen Empfehlungen an die Bundesregierung.
Die EU müsse im internationalen Machtgefüge handlungsfähiger werden, um auf globale Herausforderungen mit nicht-militärischen Lösungen reagieren zu können. EU-intern bedeute dies, nationalistische Bestrebungen, Demokratieabbau und Missmanagement entschieden anzugehen. Außenpolitisch gilt es, etwa bei den Konflikten im Donbass und Bergkarabach Maßnahmen zu ergreifen, die die politische Kompromissbereitschaft der beteiligten Akteure vergrößern, ohne grundlegende Prinzipien des Völkerrechts preiszugeben. Im Verhältnis zum Globalen Süden müsse die EU ebenfalls neue Akzente setzen: Sie kann dazu beitragen, Impfstoffe gerecht zu verteilen, die sozioökonomischen Kosten der Pandemie abzumildern und die Armuts- und Ernährungspolitik neu zu justieren. Dazu sei ein radikales Umdenken bei den Militärausgaben nötig: Das Friedensgutachten schlägt vor, die Rüstungs- und Militärausgaben zu senken und so dringend benötigte Mittel für die globale Bekämpfung der Pandemie freizusetzen. Weil pandemiebedingt Steuereinnahmen sinken und Staatshaushalte schrumpfen, braucht die Welt diese Corona-Friedensdividende.

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Der Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ wird Partner des Ausstellungsprojekts „tinyBE • living in a sculpture“ – Rote Info-Box mit Videobeiträgen von WissenschaftlerInnen des Verbunds ab dem 28. Mai auf dem Campus Westend

  • Rote Info-Box der Archtiekten schneider+schumacher zur Ausstellung „tinyBE • living in a sculpture" auf dem Campus Westend
  • Rote Info-Box der Archtiekten schneider+schumacher zur Ausstellung „tinyBE • living in a sculpture" auf dem Campus Westend
  • Rote Info-Box der Archtiekten schneider+schumacher zur Ausstellung „tinyBE • living in a sculpture" auf dem Campus Westend
  • Rote Info-Box der Archtiekten schneider+schumacher zur Ausstellung „tinyBE • living in a sculpture" auf dem Campus Westend
  • Rote Info-Box der Archtiekten schneider+schumacher zur Ausstellung „tinyBE • living in a sculpture" auf dem Campus Westend
  • Alison Knowles: The House of Dust (1967/2021), Wiesbaden, Germany, TECLA - A project by WASP and Mario Cucinella Architects. Ph: Iago Corazza
  • Laure Prouvost: Boob Hills Burrows, 2021 Visualisation interior of BOOB HILLS BURROWS by Laure Prouvost, tinyBE #1 © Laure Prouvost
  • MY-CO-X: MY-CO-SPACE, 2021 Visualisation of MY-CO-SPACE by MY-CO-X, tinyBE #1 ©Sven Pfeiffer, MY-CO-X
  • Onur Gökmen: FIRST, 2021 Visualisation interior of FIRST by Onur Gökmen, tinyBE #1 © Onur Gökmen

Welche Orte brauchen wir zum Leben und Arbeiten? Wie groß, wie klein kann der Raum für ein erfülltes und nachhaltiges Leben sein? Die Ausstellung tinyBE – vom 26. Juni bis 26. September im Frankfurter Metzler Park – greift diese Fragen mit bewohnbaren Skulpturen internationaler Künstler:innen auf. Eine digitale Info-Box informiert vorab über das Projekt, das vom Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität wissenschaftlich begleitet wird.

Mit einer roten Info-Box geht es los: Auf vier Bildschirmen liefert die tinyBE Info-Box der Architekten schneider+schumacher vor dem Casino-Anbau auf dem Campus Westend vom 28. Mai bis zum 24. Juni 2021 Informationen über die tinyBE-Ausstellung, das wissenschaftlich-künstlerische Rahmenprogramm der tinyMONDAYS und die beteiligten Förderer und Kooperationspartner. Die Ausstellung greift aktuelle Debatten über die Zukunft von Wohnen und Arbeiten auf, über soziokulturelle Herausforderungen und den ressourcenschonenden Umgang mit Lebensräumen in künstlerisch und funktional gestalteten Kleinarchitekturen – Themen, mit denen sich auch die Videobeiträge der Info-Box von Wissenschaftler:innen des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ befassen.
Die zentrale Ausstellung „tinyBE • living in a sculpture“ zeigt anschließend vom 26. Juni bis 26. September im Frankfurter Metzlerpark (mit Satelliten in Darmstadt und Wiesbaden) bewohnbare Skulpturen international renommierter Künstler:innen. Im Metzlerpark wird auch ein Ausstellungspavillon entstehen, der von Studierenden der Hochschule für Gestaltung Offenbach entworfen wird und als Gartentheater und Besucherzentrum dienen soll.

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"Unworking" herausgegeben von Dr. Peer Illner erschienen

Désœuvrement, übersetzt als Unarbeit oder Inoperativität, ist ein Begriff, der die zeitgenössische politische Theorie und Praxis heimsucht. In dem kürzlich erschienen Band "Unworking", herausgegeben von Dr. Peer Illner (ehemaliger Postdoktorand am Forschungsverbund "Normative Ordnugnen"), wird die typische Bewertung von Arbeit und Aktion im Sinne eines solchen Désœuvrements gekippt. Die Beiträge des Bandes eröffnen einen Weg, radikale Passivität und Inaktivität als ästhetische und politische Praktiken zu denken, die das modernistische Mantra von zielgerichteter Produktion und unaufhörlicher Aktivität in Frage stellen. In seiner grundlegendsten Form sei Unarbeit die Kritik der Arbeit in all ihren Variationen, so die grundlegende These des Buchs: Nicht nur der Lohnarbeit, wie es der Marxismus will, sondern auch der Arbeit der Kunst, der Arbeit der Gemeinschaftsbildung und sogar der Psychoanalyse, die als "Durcharbeiten" gedacht ist.

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Vortragsreihe "Politische Falschheiten: Diagnosen und Konzepte" ab dem 2. Juni 2021

Unwahrheiten in der Politik haben eine neue Prominenz erhalten. So lautet jedenfalls die These vieler Gegenwartsdiagnosen, die ein postfaktisches Zeitalter, die Rückkehr der Ideologien, oder den Aufschwung von Verschwörungstheorien feststellen. In der Vortragsreihe "Politische Falschheiten: Diagnosen und Konzepte" werden ab dem 2. Juni diese Diagnosen, die ihnen zugrundliegenden Phänomene und die verwendeten Begriffe kritisch diskutiert. Welche Konzepte helfen uns, trennscharf zu erfassen, welche Art der politischen Falschheiten heute wirksam sind? Was ist neu an der gegenwärtigen Art und Weise, Politik mit Unwahrheiten zu machen? Und wie sollten wir damit umgehen?
Organisiert wurde die Reihe von Dr. Frieder Vogelmann (Vertretungsprofessor für Soziologie mit dem Schwerpunkt Soziologische Theorie und Theoriegeschichte am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main). Zu den Redner*innen gehören Dr. Christian Schmidt (Humboldt-Universität zu Berlin), Dr. Javier Burdman (Université de Strasbourg), Dr. Sergej Seitz (Universität Innsbruck) & Dr. Gerald Posselt (Universität Wien), Dr. Carmen Lea Dege (Van Leer Jerusalem Institute), Prof. Dr. Nicola Gess (Universität Basel) und Dr. Eva Marlene Hausteiner (Universität Greifswald).

Weitere Informationen, Programm und Link zur Anmeldung: Hier...

"Die Fremdheit des Rechts. Aufzeichnungen eines fragilen Versprechens" von Benedict Vischer erschienen

Die Macht des Rechts weckt aktuell beträchtliches Unbehagen. Am Ideal der "rule of law" haben sich heftige Auseinandersetzungen entzündet. Vor dem Hintergrund der Krisen rechtsstaatlicher Strukturen, die in den vergangenen Jahren zumal im Kontext rechtlicher Internationalierungsprozesse zu verzeichnen waren, wendet sich die sich die Publikation "Die Fremdheit des Rechts. Aufzeichnungen eines fragilen Versprechens" von Benedict Vischer, die aus einem Projekt am Forschungsverbund "Normative Ordnungen" hervorgegangen ist, auf einer rechtstheoretischen Ebene dem charakteristischen Zug des Fremden der rechtlichen Semantik und Form zu. Die Fremdheit des Rechts lässt sich, so Vischer, als der verbindende Anstoß unterschiedlicher Varianten des Einwands gegen das Gewicht rechtlicher Strukturen fassen.

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Acht Postdoc-Stellen im Clusterprojekt "ConTrust: Vertrauen im Konflikt - Politisches Zusammenleben unter Bedingungen der Unsicherheit" zu besetzen

Zum nächstmöglichen Zeitpunkt werden für das Clusterprojekt "ConTrust: Vertrauen im Konflikt - Politisches Zusammenleben unter Bedingungen der Unsicherheit" acht Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen (Post-Docs) mit einer Laufzeit von drei Jahren gesucht (E 13 TV-G-U). ConTrust befasst sich mit der Dynamik von Vertrauen und Konflikt unter Bedingungen der Ungewissheit. Dabei wird davon ausgegangen, dass Vertrauen eine "ungesicherte Sicherheit" erzeugt, die in einem interdisziplinären Diskurs im Konflikt lokalisiert wird. Das Clusterprojekt setzt sich aus fünf interdisziplinären Arbeitsgruppen zusammen, in denen Stellen mit entsprechendem Forschungsfokus angeboten werden: 1. Demokratie, 2. Zwang und Sanktionen, 3. Märkte, 4. Wissen und 5. Medien. Darüber hinaus sind drei gruppenübergreifende Stellen ausgeschrieben. Bewerbungsschluss ist der 8. Juni 2021.

Mehr Informationen zu "ConTrust" und zur ausführlichen Stellenbeschreibung: Hier... 

49. Römerberggespräche "Die Republik auf allen Viren – wieviel Angst verträgt die Demokratie?" am 22. Mai 2021

Die Pandemie gerät zum Stresstest – nicht nur für das Individuum, sondern auch für das politische System. Grundrechte werden eingeschränkt, Gesetze zu Verordnungen verkürzt. Die Regierung inszeniert sich als effizienter Krisenmanager, der aus wissenschaftlichen Erkenntnissen alternativlose Konsequenzen zieht. Grenzüberschreitend werden angesichts der viralen Bedrohung Rückfälle in autoritär anmutendes Staatshandeln und überwunden geglaubten Nationalismus sichtbar.
Bleibt den Bürger*innen derweil nur noch Angst und Ohnmacht, wenn Experten das Sagen haben? Welche Langzeitfolgen wird der fortgesetzte Lockdown haben – psychisch und politisch? Was wird aus individueller Freiheit, wechselseitigem Vertrauen und staatsbürgerlicher Souveränität? Wie verändert sich das Verhältnis von Staat, Wissenschaft und Gesellschaft? Wie kann die Zivilgesellschaft wieder zum Ort einer kritischen Öffentlichkeit werden? Wieviel Vertrauen müssen wir dem staatlichen Handeln und wissenschaftlicher Wahrheit gegenüber aufbringen; wie sehr können wir es in Frage stellen – ohne haltlosem Verschwörungsglauben in die Hände zu spielen? Dies fragen die 49. Römerberggespräche "Die Republik auf allen Viren – wieviel Angst verträgt die Demokratie?" in Kooperation mit dem Forschungsverbund "Normative Ordnungen" am Samstag, dem 22. Mai 2021, live übertragen aus dem Chagall Saal des Schauspiel Frankfurt. Der Livestream wird ab 10 Uhr auf www.roemerberggespraeche-ffm.de zu verfolgen sein.

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„Symposium on Jürgen Habermas’ Auch eine Geschichte der Philosophie“ herausgegeben von Rainer Forst erschienen

Eineinhalb Jahre ist es her, dass Jürgen Habermas sein Buch „Auch eine Geschichte der Philosophie“ veröffentlicht hat. In zwei Bänden erläutert er, wie sich die Disziplin der Philosophie nicht nur herausgebildet, sondern ebenso eine Reflexion über ihre Aufgaben erfahren hat. Das Buch sorgte für großes internationales Aufsehen und war unter anderem Gegenstand von drei Diskussionsrunden, aus denen nun ein von Rainer Forst herausgegebenes Symposium entstanden ist, welches kürzlich als Ausgabe der internationalen Zeitschrift "Constellations: An International Journal of Critical and Democratic Theory", veröffentlicht wurde.

Die erste Diskussionsrunde, auf die sich die Beiträge beziehen, war eine denkwürdige Konferenz in Frankfurt am Main, welche anlässlich von Habermas‘ 90. Geburtstag im Juni 2019 am Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ abgehalten wurde, nachdem er am Abend zuvor einen öffentlichen Vortrag vor über 3.000 Zuhörer*innen gehalten hatte. Der zweite Anlass war ein digitales Panel bei der American Political Science Association. Schließlich fand im November 2020 die digitale Tagung „Gegenwart der Religion – Zukunft der Philosophie. Überlegungen im Anschluss an das jüngste Werk von Jürgen Habermas“ statt. Hier wurden international renommierte Wissenschaftler*innen aus der Philosophie und Theologie dazu eingeladen, Stellung zu Habermas‘ Thesen zu beziehen, sowie dem Autor die Möglichkeit zur Antwort zu geben. Dieser Workshop wurde vom Institut für Religionsphilosophische Forschung sowie dem Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ veranstaltet und in Kooperation mit dem Forschungskolleg Humanwissenschaften Bad Homburg durchgeführt.

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Frankfurter interdisziplinäre Live-Debatte „Zukunft der Solidarität“ am 12. Mai 2021

Im Jahr 2020 als Blog gestartet, geht die Frankfurter Debatte als eine Serie von Podiumsdiskussionen weiter. Die Initiatorinnen und Initiatoren der Dialogplattform greifen dabei Perspektiven aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen zu aktuellen Fragestellungen rund um das Thema „Zukunft Post-Covid“ auf. Der Starttermin für das neue Format „Frankfurter interdisziplinäre Live-Debatte“ ist Mittwoch, der 12. Mai 2021, um 18 Uhr. Der Auftakt wird als digitale Veranstaltung übertragen, bei der Prof. Dr. Nicole Deitelhoff (HSFK und „Normative Ordnungen“), Prof. Dr. Stefanie Dimmeler (Cardio-Pulmonary Institute und Goethe-Universität Frankfurt), Prof. Dr. Rainer Forst („Normative Ordnungen“), Prof. Dr. Klaus Günther („Normative Ordnungen“) und Prof. Dr. Jan Pieter Krahnen (SAFE) über „Zukunft der Solidarität“ unter dem Eindruck der aktuellen Coronakrise miteinander diskutieren. Moderiert wird die Debatte von hr-Journalistin Doris Renck.
Organisiert wird die Veranstaltung vom Exzellenzcluster Cardio-Pulmonary Institute, vom Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung HSFK, dem Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt und vom Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE („Sustainable Architecture for Finance in Europe“).

Eine Anmeldung ist erforderlich. Die Teilnehmenden erhalten einen Link zur Teilnahme an der Live-Debatte. Zur Anmeldung: Hier...
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Zivilgesellschaftliches Netzwerk Paulskirche plant “Frankfurter Tage der Demokratie”

Mit vielfältigen Initiativen zur Stärkung und Weiterentwicklung der Demokratie bringt sich die Frankfurter Zivilgesellschaft in die Feierlichkeiten zum 175-jährigen Jubiläum der ersten deutschen Nationalversammlung ein. Ein Zusammenschluss aus unterschiedlichen Akteuren und Institutionen hat Anfang April das Netzwerk Paulskirche - Demokratie im Kommen gegründet. Das Netzwerk will das Jubiläum der Paulskirchen-Versammlung von 1848 zum Anlass nehmen, um Demokratie als konkrete Lebensform zu stärken und mit Blick auf die neuen globalen Herausforderungen zu erweitern.

Zu den Initiator:innen des Netzwerks gehören unter anderem die Stiftung medico international, der Verein „mehr als wählen“, das Institut für Sozialforschung, der Forschungsverbund Normative Ordnungen, die Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung sowie die Forschungsstelle Demokratische Innovationen und das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt an der Goethe-Universität Frankfurt. „Die Paulskirche wird oft als ‚Wiege der deutschen Demokratie’ bezeichnet“, so Dominik Herold von „mehr als wählen“: „Mit den Frankfurter Tagen der Demokratie wollen wir zeigen, dass sich Demokratie nicht im musealen Erinnern erschöpfen darf, sondern einen nie zu Ende kommenden und fragilen Prozess darstellt, den es selbstbestimmt und von unten zu gestalten gilt. Dazu gehört, vor allem die Stimmen derjenigen, die häufig nicht gehört und gesehen werden, ins Zentrum zu stellen.“

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„Ethical choices behind quantifications of fair contributions under the Paris Agreement". Neue Studie kritisiert normative Grundlagen von Studien zur gerechten CO2-Emissionsvergabe

In dem kürzlich erschienenen Paper „Ethical choices behind quantifications of fair contributions under the Paris Agreement“ kritisiert Darrel Moellendorf, Professor für Internationale Politische Theorie und Philosophie an der Goethe-Universität Frankfurt und Principal Investigator am Forschungsverbund Normative Ordnungen, gemeinsamen mit internationalen Kolleginnen und Kollegen die Forschung zum sogenannten ‚Effort Sharing‘ von CO2-Emissionen. Für ihren Beitrag sahen sich die Wissenschaftler*innen eine Auswahl von Studien an und untersuchten sie auf die Transparenz ihrer eigenen normativen Grundlagen.

Das Ergebnis: 10 der 15 untersuchten Studien gaben sich selbst als wertfrei und neutral aus. Gleichzeitig ließ sich feststellen, dass sie dabei reiche Industrieländer systematisch besser darstellten. Die fehlende Transparenz sei demnach nicht nur irreführend, sondern bedinge manifeste Falschvorstellungen darüber, was von internationalen Kapitalzentren erwartet werden kann. Im Speziellen wurde dabei das Problem des ‚Grandfatherings‘, also des Vergebens kostenloser neuer Emissionsrechte, die auf Basis bisheriger Emissionen berechnet werden, kritisiert. Dieses, so die Wissenschaftler*innen, sollte kein Teil von Berechnungen über die gerechte Aufteilung von Emissionen sein, denn reiche Länder würden so strukturell bevorzugt.

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„Normative Ordnungen“, herausgegeben von Rainer Forst und Klaus Günther, erscheint am 17. April 2021 im Suhrkamp Verlag

In nunmehr schon fünfzehn Jahren interdisziplinärer Zusammenarbeit haben die Wissenschaftler*innen des Frankfurter Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ untersucht, was normative Ordnungen sind, wie sie sich herausbilden, stabilisieren und umgestalten. Ungezählte Publikationen sind dazu erschienen, nicht zuletzt in der gleichnamigen Buchreihe beim Campus Verlag.
Gleichwohl ist es Zeit für eine kollektive Zwischenbilanz: Am 17. April 2021 erscheint der Sammelband „Normative Ordnungen“ im Suhrkamp Verlag. Herausgegeben von den Clustersprechern Prof. Dr. Rainer Forst und Prof. Dr. Klaus Günther, bietet das Werk einen weit gefassten Überblick über die Ergebnisse eines erfolgreichen wissenschaftlichen Projekts, das eine deutliche Frankfurter Handschrift trägt. Nach einer Einleitung der Herausgeber zum Forschungsprogramm versammelt der Band 26 Beiträge von Wissenschaftler*innen des Forschungsverbunds. Zusätzlich beinhaltet das Buch den Aufsatz von Jürgen Habermas, den er anlässlich seines 90. Geburtstag auf Einladung der Normativen Ordnungen vortrug.

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Das Postdoc-Programm des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“: Nachwuchsförderung zwischen 2017 und 2020

Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist seit je her ein integraler Bestandteil des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Das 2017 neu strukturierte, verbundseigene Postdoc-Programm bietet die besten Bedingungen zu forschen und hochqualifizierte junge Wissenschaftler*innen zu fördern. Die Erfolge sprechen für sich.
Dank der hohen internationalen Sichtbarkeit des Verbundes wurden zwischen 2017 und 2020 aus den unterschiedlichsten Disziplinen herausragende Forscher*innen angezogen. So konnte das Recruiting international, interdisziplinär und mit einem besonderen Augenmerk auf die Erhöhung des Anteils von Wissenschaftlerinnen erfolgen.
Die explizit interdisziplinäre und internationale Ausrichtung des Programms hat im Verlauf der drei Jahre eine Vernetzung der Early Career Researchers über die Disziplin- und Verbundgrenzen hinaus vorangetrieben. Insbesondere der wissenschaftliche Austausch mit den Principal Investigators des Verbunds, aber auch gemeinsam organisierte Veranstaltungsreihen, Publikationsprojekte, Workshops und Klausurtagungen boten den Teilnehmer*innen des Programms einzigartige Möglichkeiten zur Zusammenarbeit untereinander und mit der internationalen Wissenschaftscommunity.

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Ringvorlesung “Algorithms - Between Trust and Control” untersucht ab dem 22. April den Umgang mit Algorithmen in einem Nebeneinander von Vertrauen und Kontrolle

Algorithmen – und die Akteure dahinter – vermessen und beeinflussen immer mehr Dimensionen unseres modernen Lebens. Sie empfehlen, welche Filme man sich ansehen sollte, sie berechnen risikogerechte Kreditscores und sie spielen eine Rolle bei der Verhängung „gerechter“ Strafen, um nur einige Bereiche zu nennen. Gleichzeitig korrigieren sie unvollkommene menschliche Entscheidungen und fügen neue Informationsdimensionen hinzu. Um die sich abzeichnenden Transformationen normativer Ordnungen in einer prädiktiven Gesellschaft abzuschätzen und zu bewerten, nähert sich die Ringvorlesung Algorithmen vor dem Hintergrund eines Nebeneinanders von Vertrauen und Kontrolle. Warum und unter welchen Bedingungen vertrauen wir Algorithmen –  oder eben nicht? Können und sollten wir ihnen vertrauen? Vor allem, weil ihre algorithmische Normativität (nicht) in Rechtfertigungsforen produziert wurde, wo Vertrauen in und durch soziale Konflikte zustande kommt?

Dies sind nur einige der Fragen, die international renommierte Referent*innen in der Ringvorlesung „Algorithms - Between Trust and Control“ aufwerfen, die von Prof. Indra Spiecker gen. Döhmann und Prof. Christoph Burchard verantwortet und vom Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt am Main, dem Clusterprojekt „ConTrust“ des Landes Hessen, den Frankfurter Gesprächen zum Informationsrecht des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Umweltrecht, Informationsrecht und Verwaltungswissenschaften und dem Zentrum verantwortungsbewusste Digitalisierung veranstaltet wird.

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Debattenreihe „Kontrovers: Aus dem FGZ“ gestartet

Am 25. März 2021 fand der Online-Auftakt von „Kontrovers: Aus dem FGZ“ statt. In der klassisch gehaltenen Debattenreihe des Frankfurter Teilinstituts werden Themen und Thesen aus der Forschung zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in öffentlichen Debatten zu kontroversen Positionen zugespitzt, der Öffentlichkeit vermittelt und zur Diskussion gestellt. In der Auftaktveranstaltung debattierten so Prof. Dr. Elvira Rosert und Prof. Dr. Uwe Volkmann unter der Moderation von Prof. Dr. Nicole Deitelhoff, Professorin für Internationale Beziehungen an der Goethe-Universität Frankfurt sowie Mitglied des FGZ-Sprecher*innenrats , unter dem Titel „Freiheit und Leben: Wege aus dem Ausnahmezustand?“ vor circa 90 Zuschauer*innen die aktuelle Lage in der Corona-Pandemie.
Den Einstieg machte dabei Elvira Rosert, Juniorprofessorin für Politikwissenschaft am Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik der Universität Hamburg, mit einigen Betrachtungen zum Thema Unfreiheit in der Pandemie, indem sie betonte, dass die aktuell erlebbare Unfreiheit zuallererst auf die Pandemie selbst zurückzuführen sei und nur mittelbar aus den politischen Maßnahmen zur Pandemiebearbeitung resultiere. Diese, so Rosert, zielten darauf ab, die Bedingung der Unfreiheit, nämlich die Pandemie als solche, zu beseitigen. Dabei berief sie sich auf ein sozialstaatliches Verständnis, in dem eine demokratische Pandemiebearbeitung durch gute Begründung von Maßnahmen und dem Setzen auf Anreize zur freiwilligen Befolgung von Maßnahmen der Bevölkerung möglich sei.

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Wir trauern um Michael Stolleis (1941-2021)

Der Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt am Main trauert um Michael Stolleis, der nach kurzer, schwerer Krankheit am 18.03.2021 in Frankfurt verstorben ist. Er war seit 1975 Professor für Öffentliches Recht und Neuere Rechtsgeschichte am Fachbereich Rechtswissenschaft, dem er auch nach seiner Berufung in das Amt des Direktors am Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte im Jahre 1991 in Forschung und Lehre eng verbunden blieb.

Michael Stolleis hat die deutsche und europäische Rechtsgeschichte sowie das Öffentliche Recht nachhaltig geprägt. Mit der Geschichte des öffentlichen Rechts hat er ein neues Feld der rechtshistorischen Forschung national wie international eröffnet. Seine vierbändige Gesamtdarstellung, inzwischen in viele Sprachen übersetzt, ist eine eindrucksvolle Pionierleistung, die zugleich Maßstäbe gesetzt hat. Seit der 1974 veröffentlichten Münchner Habilitationsschrift über Gemeinwohlformeln im nationalsozialistischen Recht gehörte er zu dem damals noch kleinen Kreis mutiger Wissenschaftler*innen, die sich mit dem Recht und der Rechtswissenschaft dieser Zeit auseinandersetzen; auch danach blieb er dieser Aufgabe in seinen Forschungen treu. Dass dieser Kreis seither größer wurde, ist nicht zuletzt sein Verdienst. Aber auch Schicksale deutscher Juristen jüdischer Herkunft, die Geschichte des Sozialrechts, die Rechtsgeschichte der DDR und Osteuropas sind vor allem durch ihn in das Blickfeld der Rechtsgeschichte geraten. Seine umfassende Gelehrsamkeit ermöglichte es ihm darüber hinaus, originelle Bezüge zu Literatur und Kunst herzustellen und sich in interdisziplinären Forschungsprojekten zu engagieren.

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R. Jay Wallace geht in seinem neuen Buch der Frage nach wie moralische Verpflichtung und Beziehungen zusammenhängen

Zu Beginn dieses Jahres erschien das neue Buch von R. Jay Wallace unter dem Titel ‚Der moralische Nexus’ im Suhrkamp Verlag. Es geht zurück auf zwei Vorlesungen im Rahmen der Frankfurt Lectures, die der Moralphilosoph aus Berkeley auf Einladung des Exzellenzclusters Normative Ordnungen im Sommer 2013 an der Goethe-Universität Frankfurt am Main hielt. Das Buch untersucht ein Gebiet, welches Wallace den Bereich interpersonaler Moral nennt. Dieser wird aufgespannt zwischen Menschen, die zueinander in Beziehung stehen und somit eine moralische Verbindlichkeit eingehen. Hier finde sich, so die These von Wallace, eine ‚bilaterale Normativität‘, die Moralität als etwas ausweise, das grundsätzlich auf Beziehungen beruhe, anstatt nur beim Einzelnen zu liegen. Damit legt Wallace eine philosophisch durchaus besondere Konzeption vor, denn sie stellt traditionellen eher individualistischen Theorien einen Ansatz entgegen, der auf einem völlig anderen Fundament steht.

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Vortragsreihe "Rule of Law and Democracy" beginnt am 19. März 2021

Die Krise der Demokratie, mit der wir heute konfrontiert sind, löst viele Fragen über das Konzept der Demokratie selbst sowie über ihre Wechselwirkung mit anderen politischen Idealen aus. Darunter gerät auch das Verhältnis zwischen der Demokratie und dem Ideal der Rechtsstaatlichkeit in den Blick. Beruhen diese auf widersprüchlichen Prinzipien und sind sie in konstitutionellen Demokratien paradoxerweise dennoch vereint - wie Habermas es herausgestellt hat? Sind sie völlig unabhängig voneinander wie andere Gelehrte meinen und wie sinnvoll ist es, von einem demokratischen Rechtsstaatsideal zu sprechen? Diesen Fragen geht ab dem 19. März 2021 die Vortragsreihe "Rule of Law and Democracy" nach, die Teil der Postdoctoral Dialogue Series "Norms, Plurality and Critique" des Forschungsverbunds "Normative Ordnungen" der Goethe-Universität ist.
Eröffnet wird die Reihe von Prof. Dr. Klaus Günther (Goethe-Universität, Normative Orders), der unter dem Titel "Crisis of democracy: Rule of law and Rule by law" vortragen wird. Kommentieren werden Prof. Michael Wilkinson (London School of Economics) und Dr. María Emilia Barreyro (Goethe-Universität, Normative Orders). Am 26. März folgt Prof. Herlinde Pauer-Studer (Universität Wien) mit ihrem Vortrag "Constitutivism and the Rule of Law", kommentiert von Prof. George Pavlakos (University of Glasgow) und Carlos Gálvez Bermúdez (Goethe-Universität, Normative Orders). Zum Abschluss spruicht am 9. April Prof. Cristina Lafont (Northwestern University) zu "The Democratic Case for Judicial Review: A Participatory interpretation of the internal relation between the Rule of Law and Democracy" mit Kommentaren von Prof. Richard Bellamy (University College London) und Dr. Sofie Møller (Goethe-Universität, Normative Orders). Die Vortragsreihe wird online über Zoom stattfinden.

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"Disputing Discipline. Child Protection, Punishment, and Piety in Zanzibar Schools" von Dr. Franziska Fay erscheint am 16. April 2021

Am 16. April erscheint "Disputing Discipline. Child Protection, Punishment, and Piety in Zanzibar Schools" von Dr. Franziska Fay (Postdoktorandin des Forschungsverbunds "Normative Ordnungen" der Goethe-Universität Frankfurt am Main) bei Rutgers University Press. In der Monografie untersucht Fay, wie die Bemühungen globaler und lokaler Kinderrechtsaktivisten in den Schulsystemen Sansibars, die körperliche Züchtigung abzuschaffen, die moralische und politische Landschaft des Archipels verändern. Durch die Betrachtung von Kinder- und Erwachsenenperspektiven erforscht sie zudem, was Kinderschutz für sansibarische Kinder bedeutet, die ihr Leben an den Schnittpunkten von universalisierten und lokalen "Kinderschutz"-Ansprüchen verhandeln müssen, während sie zu verantwortungsbewussten Erwachsenen heranwachsen. Durch einen visuellen und partizipatorischen ethnographischen Ansatz, der die Stimmen der Kinder durch ihre Gedichte, Fotografien und Zeichnungen in den Vordergrund stellt, gepaart mit einer eingehenden Swahili-Sprachanalyse, zeigt sie, wie die Ansichten und Erfahrungen der Kinder unser Verständnis von Kinderschutz verändern können. Das Buch zeigt, dass politische Entscheidungsträger und Praktiker, um Interventionen zu verbessern, Kinderschutz jenseits eines politischen Verständnisses des Begriffs verstehen und auf die Lebenswirklichkeit der Kinder eingehen müssen, um zu vermeiden, dass das Wohlergehen junger Menschen ungewollt gefährdet wird, anstatt es positiver zu gestalten.

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Erfolg für die Clusterinitiative "ConTrust: Vertrauen im Konflikt. Politisches Zusammenleben unter Bedingungen der Ungewissheit"

Die Sprecher*innen der Initiative, Prof. Nicole Deitelhoff und Prof. Rainer Forst, freuen sich über den Erfolg in der Förderlinie des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst „Clusterprojekte zur Vorbereitung der nächsten Runde der Exzellenzstrategie“: „Wir können es kaum erwarten, mit der Arbeit an diesem innovativen Projekt zu beginnen und danken dem Land Hessen und unserer Universität für das in uns gesetzte Vertrauen. Die Wissenschaftler*innen und das Team der Normativen Ordnungen, die diesen Verbund zu diesem ersten Erfolg geführt haben, haben den Mut bewiesen, neue Wege der Forschung zu gehen.“ ConTrust wird in den nächsten fünf Jahren mit fast 10 Millionen Euro gefördert werden, davon kommt die Hälfte vom Land Hessen, die andere Hälfte steuern die Goethe-Universität, die Hessische Stiftung Frieden- und Konfliktforschung sowie (zu einem Viertel) die beteiligten Forscher*innen mit eigenen Mitteln bei. Das Projekt wird als Teil des Forschungszentrums Normative Ordnungen dort angesiedelt sein und Synergien mit anderen hier beheimateten Verbünden, etwa dem Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt, anzielen.

Worum es geht, in Kürze: Konflikte sind in gesellschaftlichen Kontexten unumgänglich, und dennoch machen sie ein Zusammenleben nicht unmöglich. Aber woher nehmen wir die Gewissheit, dass Auseinandersetzungen nicht eskalieren, dass sich das jeweilige Gegenüber an Regeln hält, dass Institutionen uns gegen Überschreitungen absichern und die soziale Welt als ganze so stabil ist, dass wir unser Handeln in ihr sinnvoll orientieren können? Die erste Antwort ist: Vertrauen. Vertrauen erzeugt eine „ungesicherte Sicherheit“, die niemals vollständig eingelöst werden kann und dennoch das Geheimnis gesellschaftlichen Zusammenlebens ausmacht. Aber woher kommt dieses Vertrauen?

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"DenkArt" widmet sich ab Frühjahr 2021 der Frage "Solidarität_Aber wie?"

Ab März 2021 befasst sich die partizipative Vortragsreihe DenkArt "Solidarität_Aber wie?" mit dem gesellschaftlichen Zusammenhalt nicht nur im Zuge der Corona-Pandemie. Sei es in Fragen der Religion, der Herkunft, der sozialen Stellung, der politischen Haltung, des eigenen Lebensstils: die Gesellschaft ist divers und droht in dieser Vielfalt als Gemeinschaft zu zerfallen. Was verbindet sie noch, wenn Werte strittig geworden sind, wenn Meinungen stärker wahrgenommen werden als Argumente, wenn das Soziale sie immer mehr spaltet? Die Reihe wird an insgesamt drei Terminen diskutieren, wie Solidarität heute überhaupt noch möglich ist.
Am 9. März um 19.30 Uhr eröffnet die Autorin und Netz-Aktivistin Kübra Gümüşay die Reihe mit dem Vortrag „Solidarität_Wie ist Teilhabe für alle möglich?“. Im Anschluss spricht am 4. Mai der Autor und Büchnerpreisträger Lukas Bärfuss  darüber, wie sich der Wert "Solidarität" heute neu denken lässt. Zum Abschluss folgt Prof. Sighard Neckel (Professor für Gesellschaftsanalyse und sozialen Wandel der Universität Hamburg, Assoziiertes Mitglied des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt am Main), mit einem Vortrag zu der Frage „Welche Rolle spielen Emotionen, Regeln, Infrastrukturen?“ am 8. Juni.

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Book lɔ:ntʃ "Pandemic Media. Preliminary Notes Toward an Inventory" am 28. Januar 2021 um 12.30 Uhr

Mit ihrem beispiellosen Ausmaß und ihren Folgen hat die COVID-19-Pandemie nicht nur Normen in Frage und Governance-Systeme auf die Probe gestellt, sondern auch eine Vielzahl von neuen Medienkonfigurationen hervorgebracht. Als Antwort auf die Nachfrage nach Information, Synchronisation, Regulierung und Eindämmung gestalten diese "pandemischen Medien" soziale Interaktionen, Räume und Zeitlichkeiten neu.
Am 28. Januar 2021 um 12.30 Uhr wird das Buch "Pandemic Media. Preliminary Notes Toward an Inventory" (meson press 2020), das in insgesamt 37 Aufsätzen diese "pandemischen Medien" untersucht, im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Book lɔ:ntʃ" vorgestellt.
Herausgegeben von einer internationalen Gruppe von Forschern, die mit dem Forschungsverbund Normative Ordnungen und dem Graduiertenkolleg "Konfigurationen des Films" an der Goethe-Universität zusammenarbeiten, will die neueste Publikation der Open-Access-Buchreihe "Konfigurationen des Films" Elemente für ein Verständnis der zukünftigen post-pandemischen Welt liefern.

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"Disasters and Social Reproduction" - Online Booklaunch am 22. Januar 2021 um 12.30 Uhr

Im nächsten Online-Booklaunch innerhalb der Postdoctoral Dialogue Series wird Dr. Peer Illner (Postdoktorand am Forschungsverbund „Normative Ordnungen“) am 22. Januar 2021 um 12.30 Uhr sein Buch "Disasters and Social Reproduction - Crisis Response between the State and Community" (Pluto Press 2020 / Mapping Social Reproduction Theory Series) gemeinsam mit Prof. Darrel Moellendorf (Professor für internationale politische Theorie und Philosophie der Goethe-Universität, Forschungsverbund „Normative Ordnungen“) diskutieren. Begrüßen wird Prof. Rainer Forst (Co-Sprecher des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“ und Professor für Politische Theorie und Philosophie der Goethe-Universität).
Viele Gemeinden in den Vereinigten Staaten sind vom Staat im Stich gelassen worden. Was passiert, wenn Naturkatastrophen zu ihrem Elend hinzukommen? "Disasters and Social Reproduction - Crisis Response between the State and Community" befasst sich mit der zerrütteten Beziehung zwischen der Bundesregierung und der Zivilgesellschaft in Zeiten von Krisen. Indem er die Katastrophenhilfe durch die Linse der sozialen Reproduktion betrachtet, verfolgt Peer Illner in dem Buch die Veränderungen in der amerikanischen Nothilfe, von den Wirtschaftskrisen der 1970er Jahre bis zur COVID-19-Pandemie, und wirft schwierige Fragen über die zweischneidige Rolle der gegenseitigen Hilfe bei Kürzungen der Sozialausgaben auf.

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"Autonomie und Willkür. Kant und die Zweideutigkeit der Freiheit" von Dirk Setton erschienen

Zu Beginn des Jahres ist das Buch "Autonomie und Willkür. Kant und die Zweideutigkeit der Freiheit" von Prof. Dirk Setton (Institut für Philosophie der Freien Universität Berlin, ehemals Postdoktorand am Forschungsverbund "Normative Ordnungen" der Goethe-Universität) als Sonderband der Deutschen Zeitschrift für Philosophie erscheinen. In dem Buch, welches aus seiner Habilitationsschrift hervorgegangen ist, befasst sich Setton mit dem Verhältnis von Wille und Willkür bei Kant: Weshalb muss sich der eine Begriff des freien Willens in zwei Formen der Freiheit teilen - in die Freiheit der Autonomie auf der einen Seite und die Freiheit der Willkür auf der anderen? Beide Freiheiten stehen nicht in einem Verhältnis der einfachen Ergänzung, sondern gehören unterschiedlichen Ordnungen an, so Setton: Der Wille als Vermögen der vernünftigen Selbstbestimmung beschreibt eine normative Ordnung, während die Willkür als Kraft eigensinniger Entschiedenheit gerade eine Freiheit von normativen und faktischen Bestimmungen in Anspruch nimmt. Wie ist das Verhältnis dieser beiden Dimensionen und damit zuletzt die Einheit des Willens zu begreifen?

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"Der geschichtliche Ort der historischen Forschung". 28. Band der Schriftenreihe "Normative Orders" erscheint am 16. Dezember 2020

Der 28. Band der Schriftenreihe "Normative Orders" erscheint am 16. Dezember 2020 unter dem Titel "Der geschichtliche Ort der historischen Forschung. Das 20. Jahrhundert, das Lehnswesen und der Feudalismus" im Campus Verlag. Herausgegeben wird er von Dr. Simon Groth (Universität Köln, ehemaliger Postdoc am Forschungsverbund "Normative Ordnungen" der Goethe-Universität).
Der Band befasst sich mit den Möglichkeiten und Grenzen mediävistischer Wissenschaftsgeschichte. Insbesondere anhand von Forschungen zu »Lehnswesen« und »Feudalismus« versucht er diese als Konzepte normativer Ordnung im 20. Jahrhundert auszuloten und nimmt dazu ebenso die Konstitutionsbedingungen des Wissens aus unterschiedlichen Perspektiven in den Blick.

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"Die Ästhetiken der Philosophischen Anthropologie" herausgegeben von Thomas Ebke und Tatjana Sheplyakova erschienen

"Die Ästhetiken der Philosophischen Anthropologie" ist kürzlich als Band 9/2019 des "Internationalen Jahrbuchs für Philosophische Anthropologie" bei De Gruyter erschienen. Das Buch geht aus der gleichnamigen interdisziplinären Tagung hervor, welche die Herausgeber am Forschungsverbund "Normative Ordnungen" im Frühjahr 2019 organisiert haben.
Die Beiträge des Sammelbands zielen auf eine eingehende Bestandsaufnahme der historischen Positionen der Philosophischen Anthropologen auf dem Feld der Theoretisierung des Ästhetischen einschließlich einer Archäologie der Einflüsse und Effekte, die diese Ästhetikentwürfe in den Kunst-, Literatur- und Filmwissenschaften gezeitigt haben. Darüber hinaus wird der Versuch unternommen, prominente Theoreme der Philosophischen Anthropologie (Schelers Lehre von den Ausdrucks- und Darstellungsfunktionen der Kunst, Plessners Hypothese von der exzentrischen Positionalität des Menschen, Gehlens Topos der Kommentarbedürftigkeit der Avantgarde, Jonas' und Blumenbergs Formel des homo pictor usw.) für eine Beschreibung moderner ästhetischer Praktiken und ihrer wissenschaftlichen Explikationen, die selbst keinen expliziten Bezug zur Philosophischen Anthropologie vorweisen, fruchtbar zu machen.

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Das Inhaltsverzeichnes zum Download (pdf): Hier...
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Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt nimmt im Juni die Arbeit auf

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat entschieden, das neue Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) für zunächst vier Jahre zu fördern.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat entschieden, das neue Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) für zunächst vier Jahre zu fördern. Das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt ist ein Verbund aus elf Hochschul- und Forschungsinstituten, die in zehn verschiedenen Bundesländern angesiedelt sind und dadurch auch die regionale Vielfalt gesellschaftlichen Zusammenhalts in Deutschland in den Blick nehmen. Zusammen sollen die mehr als 100 Wissenschaftler*innen aus vielen verschiedenen Disziplinen mit empirischen Untersuchungen und großangelegten Vergleichen praxisrelevante Vorschläge erarbeiten, die dazu beitragen, gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart zu begegnen. Sie decken Aspekte wie Identitäten und regionale Erfahrungswelten, Ungleichheiten und Solidarität, Medien und Konfliktkultur, Polarisierung und Populismus, aber auch Antisemitismus und Hasskriminalität ab und erforschen diese im europäischen Vergleich und darüber hinaus.
In der anderthalbjährigen Vorphase des FGZ, in der das Gründungskonzept für das Institut erarbeitet wurde, wurde ein umfangreiches Forschungs- und Transferprogramm mit mehr als 70 Teilprojekten und institutsübergreifenden Arbeitsbereichen entwickelt, die ab dem 1. Juni 2020 realisiert werden.

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Nicole Deitelhoff erhält LOEWE-Spitzen-Professur an Goethe-Universität und HSFK

Die Co-Sprecherin des Forschungszentrums "Normative Ordnungen" Prof. Nicole Deitelhoff erhält eine LOEWE-Spitzen-Professur des Landes Hessen. Wir freuen uns, dass diese Förderung ihre Forschungen zur Produktivität von Konflikten auch weiterhin fruchtbar machen wird. Weitere Informationen: Hier...

Normative Orders Newsletter 02|23 erschienen

Der Newsletter aus dem Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ versammelt Informationen über aktuelle Veranstaltungen, Neuigkeiten und Veröffentlichungen. Zur zweiten Ausgabe: Hier...

Upcoming Events

1. und 2. Juni 2023

International Conference: Populism and Democracy – A Contradiction? More...

1. Juni 2023, 20 Uhr

Lecture & Film „Kino am Abgrund der Moderne. Die Filme von Luis Buñuel“: Marie Rebecchi (Aix-en-Provence): Film Surréaliste: The Indiscreet Charm of Disgust. Mehr...

5. Juni 2023, 18.15 Uhr

ConTrust Speaker Series: Prof. Dr. Armin von Bogdandy (MPI für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Goethe-Universität, ConTrust): Vertrauen und Konflikt in der europäischen Gesellschaft. Mehr...

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Denken in Institutionen

Prof. Dr. Hubertus Buchstein (Universität Greifswald)
Moderation: Prof. Dr. Dirk Jörke (TU Darmstadt)
Gedenksymposium für Rainer Schmalz-Bruns

"Eine neue Welt voll Wunder”: Demokratische Lebensformen in Zeiten der Revolution

Prof. Dr. Till van Rahden (Université de Montréal)
Ringvorlesung "Das Bauwerk der Demokratie. Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Paulskirche als politisches Symbol"

New full-text Publications

Christoph Burchard and Finn-Lauritz Schmidt (2023)

Climate Crimes - A Critique. Normative Orders Working Paper 01/2023. More..