Wie etablieren und verändern sich politische, rechtliche, religiöse oder ökonomische Ordnungen, wie kristallisieren sich daraus Herrschaftsstrukturen, wie verteilen sich Macht und Lebenschancen – auch auf transnationaler Ebene? Über diese Fragen denken die an dem Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ beteiligten Wissenschaftler*innen nach. Es geht um gegenwärtige soziale Auseinandersetzungen, insbesondere um eine gerechte Ordnung der Gesellschaft in Zeiten der Globalisierung, und deren lange Vorgeschichten. Untersucht werden die normativen Vorstellungen, die bei derartigen Prozessen und Konflikten eine Rolle spielen.

Die Fragen sind komplex. Deshalb arbeitet das Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt interdisziplinär: von der Philosophie, den Geschichtswissenschaften, der Politikwissenschaft und der Rechtswissenschaft über die Ethnologie und die Ökonomie bis zur Soziologie und Theologie.

Normative Ordnungen werden dabei als „Rechtfertigungsordnungen“ verstanden, die historisch gegründet sind und auf „Rechtfertigungsnarrativen“ beruhen. Sie zeichnen bestimmte Legitimationen aus, wobei Normen und Werte verschiedenster Art (Moral, Recht, Religion, um nur einige zu nennen) ineinander greifen bzw. Spannungen erzeugen.

Das Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität ist ein Netzwerk, an dem sich eine Reihe von Partnerinstitutionen beteiligen, unter anderem das Peace Research Institute Frankfurt, das Institut für Sozialforschung (Frankfurt am Main), das Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht (Heidelberg), Point Sud, Centre for Research on Local Knowledge (Bamako, Mali) und die Technische Universität Darmstadt.

Das Forschungszentrum ist aus dem Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ hervorgegangen, welcher von der Deutschen Forschungsgemeinschaft im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gefördert wurde.

Sprecher des Forschungszentrums sind

Prof. Dr. Nicole Deitelhoff (Institut für Politikwissenschaft) und
Prof. Dr. Rainer Forst (Institut für Politikwissenschaft und Institut für Philosophie)