
In öffentlichen Debatten wird Forderungen nach einer intensiveren Kontrolle der Polizei regelmäßig entgegnet, dass die Bevölkerung ein hohes Vertrauen in die Polizei habe und solche Bestrebungen insofern entbehrlich seien. Vor diesem Hintergrund untersucht der Artikel „Polizei: Vertrauen ist gut, Kontrolle auch“ von Marie-Theres Piening, Julia Habermann und Tobias Singelnstein (ConTrust) Wahrnehmungen und Einstellungen in der Bevölkerung zu Problemen in der Polizei, zur Kontrolle der Polizei und zum Umgang mit Fehlverhalten sowie den Folgen für Legitimität und Vertrauen bezüglich der Polizei. Der Artikel wurde kürzlich in der Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform veröffentlicht.
Die empirischen Befunde der Studie zeigen, dass die Gesellschaft zu einem differenzierten Blick auf die Polizei fähig ist: Kontrolle und Vertrauen stellen aus Sicht der Befragten keinen Widerspruch dar. Obwohl das Vertrauen in die Institution hoch ist, werden Probleme in der Polizei wie Ungleichbehandlung, Rassismus und übermäßige Gewalt wahrgenommen. Die Befragten favorisieren einen transparenten und sensibleren Umgang mit Fehlverhalten sowie externe und unabhängige Police Accountability-Mechanismen, während interne polizeiliche Ermittlungen und die Bearbeitung von mutmaßlichem Fehlverhalten durch die Judikative skeptisch bewertet werden.
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