• Beitrag veröffentlicht:8. Mai 2024

In Kants Vorstellung einer „noumenalen Republik“ ist jeder Mensch dem allgemeinen Gesetz unterworfen, das er zugleich als Gesetzgeber mitverfasst. Diese philosophische Idee spiegelt sich heute in dem Grundsatz wider, dass alle Menschen mit gleicher Würde und gleichen Rechten geboren werden. Dieser Grundsatz erscheint jedoch normativ ebenso unumstößlich, wie er täglich aufs Neue empirisch widerlegt wird. Eine kritische Analyse von Gesellschaft und Politik muss aufzeigen, inwieweit die Realität von Macht und Ideologie diese konstruktivistische Auffassung von Würde ad absurdum führt. Es bedarf einer kritischen Theorie nach Kant, um die Kluft zwischen weltfernem Idealismus und der Diagnose praktischer Ausweglosigkeit zu überbrücken.

Prof. Dr. Rainer Forst (Professor für Politische Theorie und Philosophie sowie Direktor des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt) entwirft in seinem Buch „The Noumenal Republic“ eine solche Theorie. Das Buch ist kürzlich im Polity Verlag in englischer Übersetzung erschienen und nun auch im Open Access verfügbar.

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