2. Juli 2025    
18:15 - 19:45
Casino-Gebäude, Raum 1.811
Norbert-Wollheim-Platz 1, Frankfurt am Main, 60323

Buchvorstellung

Vortrag mit anschließendem Gespräch zwischen Prof. Dr. Dr. Michel Friedman und Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum

Es gab nach 1945 nicht weniger Antisemitismus und Rassismus, nicht weniger Hass auf Homosexuelle als während des Nationalsozialismus, sondern wahrscheinlich sogar mehr. Der Vortrag schildert die Erfahrungen von überlebenden Juden und Sinti und Roma, von ehemaligen Zwangsarbeitern und Homosexuellen im westlichen Teil Deutschlands in den ersten Nachkriegsjahrzehnten. Das gängige Bild von der gelungenen Demokratisierung der Bundesrepublik bekommt durch diese Geschichten einen Riss. Die Erfahrungen der ehemals Verfolgten zeigen, dass der Hass und die Ressentiments gegen sie nicht einfach verschwanden, sie waren tief im Denken der Menschen verankert und sind es zum Teil bis heute.
Prof. Dr. Dr. Michel Friedman ist Jurist und Philosoph und seit 2016 Honorarprofessor für Immobilien- und Medienrecht an der Frankfurt University of Applied Sciences. Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum ist Historikerin und seit 2011 Leiterin des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin sowie Sprecherin des FGZ-Standorts Berlin.

 

Stefanie Schüler-Springorum: Unerwünscht. Die westdeutsche Demokratie und die Verfolgten des NS-Regimes. S. FISCHER 2025. Weitere Informationen zum Buch: Hier…

Veranstalter:
Fritz Bauer Institut in Kooperation mit dem Forschungszentrum Normative Orders der Goethe-Universität Frankfurt am Main und dem Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung).