
Die Forschung zum Thema Vertrauen in die Medien basiert auf der Annahme, dass das Vertrauen in herkömmliche Nachrichtenquellen wie Zeitungen, Radio oder Fernsehen ein sinnvoller Indikator für die Lebendigkeit liberaler Demokratien ist. Diese Annahme lässt sich in einer zunehmend globalisierten und diversifizierten Medienlandschaft, in der Alternativmedien immer mehr an Einfluss gewinnen, jedoch kaum noch aufrecht halten.
Im zehnten Contrust Working Paper „Trust and Spectatorship“ argumentiert Prof. Dr. Vinzenz Hediger (Filmwissenschaftler und Mitglied der Forschungsinitiative „ConTrust“), dass es für ein gelungenes Verständnis von Vertrauen in Medien nicht ausreicht, nur in Längsschnittstudien die Menge an Vertrauen innerhalb einzelner Nationalstaaten zu messen. Stattdessen müsse hinterfragt werden, wie Vertrauen in Medien funktioniert, wie es mit Misstrauen zusammenhängt und wie es in Wechselwirkung mit Konflikten wirkt. Dabei fokussiert sich Hediger, ausgehend von Ra’anan Alexandrowicz‘ Dokumentarfilm „The Viewing Booth“ (2019), auf die Frage der Zuschauerschaft und untersucht, inwiefern Medien unser Vertrauen sowie unsere Gründe für Vertrauen oder Misstrauen beeinflussen können.
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