Frankfurter Stadtgespräch
Frankfurter Stadtgespräche
Der Forschungsverbund lädt regelmäßig interessante Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik oder Kultur dazu ein, in einem offenen Gespräch in der Frankfurter Innenstadt über aktuelle gesellschaftliche Fragen nachzudenken und zu diskutieren. Mit den Stadtgesprächen wendet sich das Forschungsnetzwerk an die Frankfurter Stadtgesellschaft und gibt Impulse an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis.
Das islamische Kopftuch zwischen Glaubensfreiheit, staatlicher Neutralität und Gleichberechtigung
Seyran Ateş im Gespräch mit Prof. Dr. Ute Sacksofsky
1. November 2019
Das Verbrechen des Holocaust verjährt nicht - Die Aufgaben von Historie und Justiz
PD Dr. Boris Burghardt und Günther Feld im Gespräch mit Prof. Dr. Sybille Steinbacher
25. April 2019
Im Namen Gottes? Monotheismus und Gewalt
Prof. Dr. Mouhanad Khorchide im Gespräch mit Prof. Dr. Harmut Leppin
19. April 2017
Glück. Fortuna und Felicitas: Ambivalenzen der Lebenskunst
Stefan Sagmeister im Gespräch mit Prof. Dr. Martin Seel
20. April 2016
Migration mit Missverständnissen. Die Deutschen und ihre Staatsbürgerschaft
Prof. Dr. Rita Süssmuth im Gespräch mit Prof. Dr. Andreas Fahrmeir
25. Februar 2016
Im Namen des Marktes? TTIP, seine Schiedsgerichte und die Selbstfesselung staatlicher Politik
Prof. Dr. Armin von Bogdandy im Gespräch mit Prof. Dr. R. Alexander Lorz
10. November 2015
Verantwortung, Führung und Zurückhaltung. Deutschlands außenpolitische Rolle im Wandel
Stephan Steinlein im Gespräch mit Prof. Gunther Hellmann
16. Oktober 2014
Der Gefühlshaushalt des Kapitalismus. Geldgier als Strukturprinzip?
Prof. Ute Frevert im Gespräch mit Prof. Sighard Neckel
25. September 2014
Wer hat angefangen? Sinn und Unsin historischer Schuldzuschreibungen
Prof. Christopher Clark im Gespräch mit Prof. Christoph Cornelißen
26. Mai 2014
Werte oder Wirtschaft? Deutschands Beitrag zur Internationalen Zusammenarbeit
Tanja Gönner im Gespräch mit Prof. Rainer Klump
19. März 2014
Tugendhafter Orient – sündiger Okzident? Pornographie und Sexualität zwischen Ost und West
Hoda Salah im Gespräch mit Prof. Susanne Schröter
12. Dezember 2013
Das Ende des Internets? Zur Regulierung der digitalen Gesellschaft
Markus Beckedahl im Gespräch mit Prof. Alexander Peukert
20. November 2013
Strafe muss sein!? Was wir vom Strafrecht haben
Staatsminister Jörg-Uwe Hahn im Gespräch mit Prof. Klaus Günther
3. Juli 2013
Diesseits von Eden. Religion zwischen Pontifex und Postsäkularismus
Prof. Michael Sievernich SJ im Gespräch mit Prof. Thomas M. Schmidt
22. Mai 2013
Was macht die Kunst? Die Künste und die aktuellen Krisen
Prof. Carl Hegemann im Gespräch mit Prof. Christoph Menke
8. März 2012
Demokratie in der Krise? Welche Einmischung die aktuellen Umbrüche erfordern
Dr. Joachim Gauck im Gespräch mit Prof. Klaus Günther
4. Februar 2012
Was kann der Film? Zeit- und Gesellschaftsbilder im Gegenwartskino
Sebastian Schipper im Gespräch mit Prof. Martin Seel
8. Dezember 2011
Wachstum ohne Ende? Zur Ökonomie des Mehr
Prof. Hans Christoph Binswanger im Gespräch mit Prof. Bertram Schefold und Dr. Toni Föllmi
30. Juni 2011
Wohin mit dem Protest? Von der Zukunft unserer Demokratie
Dr. Erhard Eppler im Gespräch mit Prof. Peter Niesen
5. Mai 2011
Einmischung gewünscht?
Thea Dorn im Gespräch mit Prof. Rainer Forst
24. November 2010
Politik der Kunst in der globalisierten Welt
Dr. Juliane Rebentisch im Gespräch mit Dr. Clémentine Deliss
16. September 2010
Was heißt Toleranz? Vom Umgang mit kultureller und religiöser Differenz
Feridun Zaimoglu im Gespräch mit Prof. Rainer Forst
27. Mai 2010
Nach der Krise? Aus der Finanzkrise lernen: Was war und was noch kommen wird
Tom Koenigs im Gespräch mit Prof. Reinhard H. Schmidt
11. März 2010
Frankfurter Stadtgespräch I
Nach der Krise?
Aus der Finanzkrise lernen: Was war und was noch kommen wird
Tom Koenigs im Gespräch mit Prof. Reinhard H. Schmidt
Moderation: Peter Siller
11. März 2010, 19.30 Uhr
Frankfurter Kunstverein / Steinernes Haus am Römerberg / Markt 44
Eintritt: frei
Eine Veranstaltungsreihe des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Kunstverein.
Der Forschungsverbund „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Goethe Universität Frankfurt am Main lädt gemeinsam mit dem Frankfurter Kunstverein zum 1. Stadtgespräch ins Café im Kunstverein im Steinernen Haus am Römerberg. Jeweils zwei interessante Gäste denken laut nach und diskutieren aktuelle Fragen der gesellschaftlichen Entwicklung an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Politik und Kultur.
Im ersten Stadtgespräch geht es nicht nur darum, was wir im letzten Jahr über das Finanzsystem gelernt haben. Gegenstand ist auch die Frage, was wir in der Krise über unsere gesellschaftliche Ordnung lernen können. Ist die Moral der Krise auch eine Krise der Moral? Tom Koenigs, langjähriger Frankfurter Stadtkämmerer und Menschenrechtspolitiker, spannt den Bogen von der Kommune bis zur Internationalen Finanzordnung. Prof. Reinhard H. Schmidt zählt seit Jahrzehnten zu den herausragenden Wissenschaftlern, die sich mit dem deutschen und internationalen Finanzsystem befassen. Ein offenes Gespräch zwischen zwei Persönlichkeiten also, das Aufschlüsse erwarten lässt.
Die Gesprächspartner:
Tom Koenigs (* 25. Januar 1944) war von 1993 bis 1997 Stadtkämmerer der Stadt Frankfurt am Main und ist nicht nur deshalb mit finanzpolitischen Fragen bestens vertraut. Nach seiner Dezernentenzeit übernahm er herausragende Funktionen in der Internationalen Politik. Als stellvertretender Sonderbeauftragter des UN-Generalsekretärs im Kosovo war er für den Aufbau der örtlichen Zivilverwaltung zuständig. 2002 wurde Koenigs als Sonderbeauftragter nach Guatemala geschickt, um als Leiter der UN-Friedenssicherungsmission die Einhaltung des Friedensabkommens durch die ehemaligen Bürgerkriegsparteien zu überwachen. 2005 wechselte er als Beauftragter für Menschenrechtspolitik und Humanitäre Hilfe ins Auswärtige Amt der deutschen Bundesregierung. Von Februar 2006 bis 2007 war er Sonderbeauftragter der UN für die United Nations Assistance Mission in Afghanistan. Heute ist er Mitglied des Bundestags und dort Vorsitzender des Menschenrechtsausschusses.
Reinhard H. Schmidt (* 1946) ist Professor für Internationales Bank- und Finanzwesen an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main und Autor zahlreicher Beiträge zum deutschen und internationalen Finanzsystem. Seine Forschungsschwerpunkte sind Institutionenökonomie, Strategien und Strukturen internationaler Unternehmen, Finanzierungstheorie, Internationale Wirtschaftsbeziehungen und Regulierung, Finanzsysteme in Industrie- und Entwicklungsländern sowie Entwicklungsfinanzierung. Publikationen u.a.: Reinhard H. Schmidt, Luisa Anderloni, David Llewellyn: Financial Innovations. Edward Elgar, 2008; Jan Pieter Krahnen, Reinhard H. Schmidt: The German Financial System . Oxford University Press, 2004
Peter Siller (* 1970) ist Scientific Manager des Exzellenzclusters „Formation of Normative Orders“ an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zuvor war er Leiter der Abteilung Inland der Heinrich-Böll-Stiftung und Mitglied des Planungsstabes im Auswärtigen Amt. Studium der Rechtswissenschaften und der Philosophie. Er ist außerdem Gründer und leitender Redakteur der Zeitschrift „polar“, die halbjährlich im Campus-Verlag erscheint (www.polar-zeitschrift.de). Zahlreiche Veröffentlichungen zu politischer Philosophie und Praxis, u.a. „Rechtsphilosophische Kontroversen der Gegenwart“ (1999), „Politik als Inszenierung“ (2000), „Zukunft der Programmpartei“ (2002), „Arbeit der Zukunft“ (2006), „Politik der Gerechtigkeit“ (2009).
Bericht zur Veranstaltung: hier
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Frankfurter Stadtgespräch II
Was heißt Toleranz?
Vom Umgang mit kultureller und religiöser Differenz
Feridun Zaimoglu im Gespräch mit Prof. Rainer Forst
Moderation: Peter Siller
27. Mai 2010, 19.30 Uhr
Frankfurter Kunstverein / Steinernes Haus am Römerberg / Markt 44
Eintritt: frei
Eine Veranstaltungsreihe des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Kunstverein.
In modernen Gesellschaften wächst die Vielfalt an kulturellen und religiösen Standpunkten. Wie aber umgehen mit der Differenz? Mit ihr verbindet sich zum einen die Hoffnung auf eine neue Kultur des Respekts, zum anderen aber auch die Angst vor neuen Konflikten.
Frankfurt lebt von der Weltoffenheit und Vielfalt seiner Bürgerinnen und Bürger, gleichzeitig schlagen die Wellen, etwa beim Bau einer Moschee, hoch. Und wo an der einen Stelle ein echtes Miteinander ist, ist es an anderer Stelle eher ein Nebeneinander.
Im Zentrum all dessen steht die Frage, was wir eigentlich unter Toleranz verstehen. Anerkennung? Duldung? Oder doch am Ende nur Anpassung?
Mit dem Philosophen und Politikwissenschaftler Prof. Rainer Forst beteiligt sich einer der international führenden Toleranzforscher am zweiten Frankfurter Stadtgespräch. Mit dem Schriftsteller Feridun Zaimoglu (Leyla, Hinterland) konnten wir einen der bedeutendsten Autoren der jüngeren deutschen Schriftsteller-Generation gewinnen, der sich in vielen seiner Texte mit kulturellen und religiösen Identitäten befasst hat. Ausgangspunkte für ein lebendiges und aufschlussreiches Gespräch.
Feridun Zaimoglu wird zudem aus einigen seiner literarischen Texte vortragen
Die Gesprächspartner:
Feridun Zaimoglu, geboren 1964 im anatolischen Bolu, lebt seit mehr als 30 Jahren in Deutschland. Er studierte Kunst und Humanmedizin in Kiel, wo er seither als Schriftsteller, Drehbuchautor und Journalist arbeitet. Er war Kolumnist für das Zeit-Magazin und schreibt für die Welt, die Frankfurter Rundschau, Die Zeit und Die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Im Jahr 2002 erhielt er den Hebbel-Preis, 2003 den Preis der Jury beim Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt und 2007 den Carl-Amery-Literaturpreis. Im gleichen Jahr übernahm er die Tübinger Poetik-Dozentur gemeinsam mit Ilija Trojanow. 2010 wurde Feridun Zaimoglu mit dem Jakob-Wassermann-Literaturpreis ausgezeichnet in Anerkennung seines Werkes und für seine Rolle als Mittler im deutsch-türkischen Dialog.
Rainer Forst ist Professor für Politische Theorie und Philosophie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Nach einem Studium der Philosophie, Politikwissenschaft und Amerikanistik in Frankfurt/Main, New York und an der Harvard University sowie einer Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem Forschungsprojekt zur Rechtstheorie in Frankfurt promovierte er im Jahre 1993 (bei J. Habermas) mit einer Arbeit zu Theorien politischer und sozialer Gerechtigkeit („Kontexte der Gerechtigkeit. Politische Philosophie jenseits von Liberalismus und Kommunitarismus“, Suhrkamp 1994) und habilitierte sich im Fach Philosophie mit der Arbeit: „Toleranz im Konflikt. Geschichte, Gehalt und Gegenwart eines umstrittenen Begriffs“ (Suhrkamp 2003). Seit November 2007 ist er (gemeinsam mit Prof. Klaus Günther) Sprecher des neu etablierten Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“. Im gleichen Jahr veröffentlichte Rainer Forst „Das Recht auf Rechtfertigung. Elemente einer konstruktivistischen Theorie der Gerechtigkeit“. Sein neuestes Werk „Kritik der Rechtfertigungsverhältnisse. Perspektiven einer kritischen Theorie der Politik“ erscheint 2010.
Peter Siller (* 1970) ist Scientific Manager des Exzellenzclusters „Formation of Normative Orders“ an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zuvor war er Leiter der Abteilung Inland der Heinrich-Böll-Stiftung und Mitglied des Planungsstabes im Auswärtigen Amt. Studium der Rechtswissenschaften und der Philosophie. Er ist außerdem Gründer und leitender Redakteur der Zeitschrift „polar“, die halbjährlich im Campus-Verlag erscheint (www.polar-zeitschrift.de). Zahlreiche Veröffentlichungen zu politischer Philosophie und Praxis, u.a. „Rechtsphilosophische Kontroversen der Gegenwart“ (1999), „Politik als Inszenierung“ (2000), „Zukunft der Programmpartei“ (2002), „Arbeit der Zukunft“ (2006), „Politik der Gerechtigkeit“ (2009).
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Frankfurter Stadtgespräch III
Politik der Kunst in der globalisierten Welt
Dr. Juliane Rebentisch im Gespräch mit Dr. Clémentine Deliss
Moderation: Dr. Holger Kube Ventura
16. September 2010, 20.00 Uhr
Frankfurter Kunstverein / Steinernes Haus am Römerberg / Markt 44
Eintritt: frei
Eine Veranstaltungsreihe des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Kunstverein.Ist Kunst per se politisch oder darf sie es um ihrer selbst willen gar nicht sein? Worin könnte das Politische der Kunst bestehen? Welchen Einfluss hat sie auf die normativen Ordnungen einer Gesellschaft und auf den öffentlichen Raum? Durch die Globalisierung öffnen sich Grenzen, finden Austausch und Bewegung statt, wirtschaftlich, politisch, gesellschaftlich und auf künstlerischem Gebiet. Welche Impulse gibt Kunst diesem grenzüberschreitenden Prozess und wie wirkt dieser auf sie zurück? Diesen Fragen widmen sich im Gespräch die Direktorin des Museums der Weltkulturen Frankfurt am Main Dr. Clémentine Deliss und die Philosophin Dr. Juliane Rebentisch.
Die Gesprächspartner:
Juliane Rebentisch lehrt und forscht am Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“. Zu den Schwerpunkten der vielseitigen Philosophin gehören Fragen der Ästhetik wie auch Politische Philosophie und Ethik. Eine ihrer Publikationen im Bereich der Kunsttheorie ist die bei Suhrkamp erschienene Monographie „Ästhetik der Installation“.
Clémentine Deliss, gebürtige Britin und Tochter einer französischen Mutter und eines österreichischen Vaters, hatte sich schon weltweit einen Namen als Kuratorin gemacht, bevor sie im Frühjahr 2010 die Leitung des Frankfurter Museums der Weltkulturen übernahm. Sie wurde an der University of London mit einem Thema über die Französische Ethnologie am Anfang des 20. Jahrhunderts promoviert, das sich mit der Beziehung zwischen ethnografischen Sammlungen und dem Aufbau des Musee de L’Homme in Paris beschäftigt. Clémentine Deliss ist zudem Gründerin der internationalen Kunstzeitschrift „Metronome“.
Der Kunstwissenschaftler Holger Kube Ventura, Leiter des Frankfurter Kunstvereins, hat sich in seiner Dissertation, in verschiedenen Aufsätzen und Interviews mit der politischen und gesellschaftlichen Wirkung von Kunst befasst. Vor seiner Tätigkeit in Frankfurt a. M. war er Programm- und Projektkoordinator bei der Kulturstiftung des Bundes in Halle an der Saale.
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Frankfurter Stadtgespräch IV
Einmischung erwünscht? Die öffentliche Rolle der Intellektuellen
Thea Dorn im Gespräch mit Prof. Rainer Forst
Moderation: Peter Siller
24. November 2010, 20:00 Uhr
Frankfurter Kunstverein / Steinernes Haus am Römerberg / Markt 44
Eintritt: frei
Eine Veranstaltungsreihe des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Kunstverein.
Die Schriftstellerin und Fernsehmoderatorin Thea Dorn beklagte in einem "Spiegel"-Essay das Abhandenkommen der öffentlichen Intellektuellen in der Bundesrepublik. Intellektuelle Einmischung sei jedoch gerade in Krisenzeiten notwendiger denn je. Angesprochen ist damit auch und gerade die kritische Theorie in Frankfurt und ihr Anspruch der Verbindung von Gesellschaftsanalyse und öffentlicher Intervention.
Die Gesprächspartner:
Die Autorin und Moderatorin Thea Dorn wurde 1970 in Offenbach am Main geboren und lebt heute in Berlin. Sie studierte Philosophie in Frankfurt, Wien und Berlin und war von 1995 bis 2000 wissenschaftliche Mitarbeiterin/Dozentin am Institut für Philosophie der Freien Universität Berlin. Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde Thea Dorn als Autorin von preisgekrönten Kriminalromanen (u.a. "Die Hirnkönigin", 1999), Dreh- und Sachbüchern (u.a. "Die neue F-Klasse", 2006) sowie als Moderatorin von Kultursendungen (u.a. "Literatur im Foyer", seit 2004).
Rainer Forst ist Professor für Politische Theorie und Philosophie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Nach einem Studium der Philosophie, Politikwissenschaft und Amerikanistik in Frankfurt/Main, New York und an der Harvard University sowie einer Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem Forschungsprojekt zur Rechtstheorie in Frankfurt promovierte er im Jahre 1993 (bei J. Habermas) mit einer Arbeit zu Theorien politischer und sozialer Gerechtigkeit („Kontexte der Gerechtigkeit. Politische Philosophie jenseits von Liberalismus und Kommunitarismus“, Suhrkamp 1994) und habilitierte sich im Fach Philosophie mit der Arbeit: „Toleranz im Konflikt. Geschichte, Gehalt und Gegenwart eines umstrittenen Begriffs“ (Suhrkamp 2003). Seit November 2007 ist er (gemeinsam mit Prof. Klaus Günther) Sprecher des neu etablierten Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“. Im gleichen Jahr veröffentlichte Rainer Forst „Das Recht auf Rechtfertigung. Elemente einer konstruktivistischen Theorie der Gerechtigkeit“. Sein neuestes Werk „Kritik der Rechtfertigungsverhältnisse. Perspektiven einer kritischen Theorie der Politik“ erscheint 2010.
Peter Siller, geboren 1970, ist Scientific Manager des Exzellenzclusters „Formation of Normative Orders“ an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zuvor war er Leiter der Abteilung Inland der Heinrich-Böll-Stiftung und Mitglied des Planungsstabes im Auswärtigen Amt. Studium der Rechtswissenschaften und der Philosophie. Er ist außerdem Gründer und leitender Redakteur der Zeitschrift „polar“, die halbjährlich im Campus-Verlag erscheint (www.polar-zeitschrift.de). Zahlreiche Veröffentlichungen zu politischer Philosophie und Praxis, u.a. „Rechtsphilosophische Kontroversen der Gegenwart“ (1999), „Politik als Inszenierung“ (2000), „Zukunft der Programmpartei“ (2002), „Arbeit der Zukunft“ (2006), „Politik der Gerechtigkeit“ (2009).
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Frankfurter Stadtgespräch VI
Wachstum ohne Ende?
Zur Ökonomie des Mehr
30. Juni 2011, 20 Uhr
Mit der Finanz- und Klimakrise hat sich das ökonomische Denken gewandelt. In Theorie und Praxis der Volkswirtschaft allerdings bleibt das Paradigma des Wirtschaftswachstum bislang mehr oder weniger unberührt. Fragen wir also einmal nach: Welchen Wachstumsbegriff legen wir zugrunde? Brauchen wir Wirtschaftswachstum? Und wenn ja in welchen Bereichen? Und lässt sich Wachstum mit Ökologie in Einklang bringen?
Das 6. Stadtgespräch bietet mit dem Wirtschaftsethiker Prof. Hans Christoph Binswanger (Universität St. Gallen), dem Ökonomen Dr. Toni Föllmi, ehemaliger Direktor der Schweizerischen Nationalbank Basel, und dem Wirtschaftswissenschaftler Prof. Bertram Schefold vom Frankfurter Exzellenzcluster ein hochrangiges Podium, das kompetent und kontrovers zum Thema diskutieren wird.
Die Gesprächspartner:
Prof. Hans Christoph Binswanger (*1929) ist emeritierter Wirtschaftswissenschaftler und zuletzt an der Universität St. Gallen tätig gewesen. Er ist als nicht-marxistischer Wachstumskritiker bekannt. Auf ihn geht die Idee einer ökologischen Steuerreform zurück.
Prof. Bertram Schefold (*1943) ist Professor für Wirtschaftslehre insbesondere Wirtschaftstheorie. Er studierte ursprünglich Mathematik, Theoretische Physik und Philosophie und wandte sich dann der Wirtschaftswissenschaft zu. Seit 1980 beschäftigte er sich viel mit ökonomischer Theorie aber auch mit Umweltpolitik und Energieanalyse.
Dr. Toni Föllmi (*1938) war von 1985 bis 2003 Direktor der Schweizerischen Nationalbank Basel. Seit langem beschäftigt er sich mit wirtschaftsethischen Fragen. Dabei geht es ihm vor allem um Geldpolitik und wie sich eine gerechte Verteilung des erwirtschafteten Wohlstandes gestalten ließe.
Peter Siller (* 1970) ist Scientific Manager des Exzellenzclusters „Formation of Normative Orders“ an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zuvor war er Leiter der Abteilung Inland der Heinrich-Böll-Stiftung und Mitglied des Planungsstabes im Auswärtigen Amt. Studium der Rechtswissenschaften und der Philosophie. Er ist außerdem Gründer und leitender Redakteur der Zeitschrift „polar“, die halbjährlich im Campus-Verlag erscheint (www.polar-zeitschrift.de). Zahlreiche Veröffentlichungen zu politischer Philosophie und Praxis, u.a. „Rechtsphilosophische Kontroversen der Gegenwart“ (1999), „Politik als Inszenierung“ (2000), „Zukunft der Programmpartei“ (2002), „Arbeit der Zukunft“ (2006), „Politik der Gerechtigkeit“ (2009).
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Frankfurter Stadtgespräch V
Wohin mit dem Protest?
Von der Zukunft unserer Demokratie
Dr. Erhard Eppler im Gespräch mit Prof. Peter Niesen
Moderation: Peter Siller
5. Mai 2011, 20 Uhr
Frankfurter Kunstverein / Steinernes Haus am Römerberg / Markt 44
Eintritt: frei
Eine Veranstaltungsreihe des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Kunstverein.
Die Republik ist in Bewegung geraten. Vom Massenprotest gegen Stuttgart 21 über das Wiedererstarken der Anti-AKW-Bewegung bis zum Hamburger Schulentscheid – zum ersten Mal seit längerer Zeit formiert sich an verschiedenen Stellen so etwas wie eine außerparlamentarische Opposition, die sich in politische Fragen einmischt. Doch was sind die Motive dieser Einmischung? Und welche Konsequenzen hat sie für die Verfasstheit unserer Demokratie? Mit Erhard Eppler, Bundesminister a.D. und langjähriger Vorsitzender der Grundwerte-Kommission der SPD, steht einer der angesehensten und interessantesten Politiker der Bundesrepublik Rede und Antwort. Gesprächspartner ist Peter Niesen, Professor für Politikwissenschaft an der TU Darmstadt, der sich seit Langem intensiv mit Demokratietheorie und politischer Ideengeschichte befasst.
Die Gesprächspartner:
Erhard Eppler wurde 1926 in Ulm geboren und lebt heute in Schwäbisch Hall. Er studierte in Frankfurt a. M., Bern und Tübingen Englisch, Deutsch und Geschichte und arbeitete zunächst als Gymnasiallehrer. Seit 1956 ist er Mitglied der SPD, saß von 1961 bis 1976 für die Sozialdemokraten im Bundestag. Er war 1967/68 Außenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion und 1968 bis 1974 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Nach zahlreichen Funktionen in der SPD und der EKD (Evangelischen Kirche Deutschland) zog er sich in den 1990ern aus Politik und Kirche allmählich zurück. Eppler ist Mitglied des PEN Clubs. Zu seinen zahlreichen Schriften gehören „Als Wahrheit verordnet wurde – Briefe an meine Enkelin“ (1994), „Die Wiederkehr der Politik“ (1998), „Privatisierung der politischen Moral“ (2000), „Vom Gewaltmonopol zum Gewaltmarkt“ (2002), „Auslaufmodell Staat“ (2005). Seine neuste Veröffentlichung ist „Der Politik aufs Maul geschaut. Kleines Wörterbuch zum öffentlichen Sprachgebrauch“ (2009), in dem er sich mit dem Wortgehalt einiger alltäglicher politischer Begriffe befasst und deren heutige Verwendung kritisiert. Erhard Eppler spricht sich für eine „Demokratisierung der Gesellschaft“ aus.
Peter Niesen ist Professor der Politikwissenschaft an der Technischen Universität Darmstadt mit dem Schwerpunkt Politische Theorie. Nach dem Studium der Philosophie, Gesellschaftswissenschaften und Germanistik an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und dem St. John’s College, Universität Oxford, GB, schloss er 1992 mit der Magisterprüfung ab. Peter Niesen wurde er mit einer Arbeit über das Thema „Kants Theorie der Redefreiheit" promoviert (Erstgutachter: Jürgen Habermas, Zweitgutachterin: Ingeborg Maus). Er habilitierte sich mit einer Schrift "Vom Nutzenprinzip zur Demokratie. Jeremy Benthams Beitrag zur Theorie des radikaldemokratischen Verfassungsstaats" im Jahre 2005. Seit April 2006 ist er Professor für Politikwissenschaft an der TU Darmstadt. Wichtige Buchpublikationen von ihm sind u.a. „Immanuel Kant: Zum ewigen Frieden/Auszüge aus der Rechtslehre. Kommentar von Oliver Eberl und Peter Niesen. Berlin: Suhrkamp Studienbibliothek 2011, Die Grenzen des Privaten. Schriftenreihe der Sektion für Politische Theorien und Ideengeschichte. Hg. Sandra Seubert/Peter Niesen. Baden-Baden: Nomos 2010 und Anarchie der kommunikativen Freiheit. Jürgen Habermas und die Theorie der internationalen Politik. Hg. mit Benjamin Herborth. Frankfurt a.M: Suhrkamp 2007.
Peter Siller (* 1970) ist Scientific Manager des Exzellenzclusters „Formation of Normative Orders“ an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zuvor war er Leiter der Abteilung Inland der Heinrich-Böll-Stiftung und Mitglied des Planungsstabes im Auswärtigen Amt. Studium der Rechtswissenschaften und der Philosophie. Er ist außerdem Gründer und leitender Redakteur der Zeitschrift „polar“, die halbjährlich im Campus-Verlag erscheint (www.polar-zeitschrift.de). Zahlreiche Veröffentlichungen zu politischer Philosophie und Praxis, u.a. „Rechtsphilosophische Kontroversen der Gegenwart“ (1999), „Politik als Inszenierung“ (2000), „Zukunft der Programmpartei“ (2002), „Arbeit der Zukunft“ (2006), „Politik der Gerechtigkeit“ (2009).
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Frankfurter Stadtgespräch VII
Was kann der Film?
Zeit- und Gesellschaftsbilder im Gegenwartskino
Sebastian Schipper im Gespräch mit Prof. Martin Seel
Moderation: Peter Siller
8. Dezember 2011, 20.00 Uhr
Frankfurter Kunstverein
Steinernes Haus am Römerberg
Markt 44
Eintritt: frei
Eine Veranstaltungsreihe des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter KunstvereinKein Medium ist wirkmächtiger als der Film. Hier werden heute die Zeit- und Gesellschaftsbilder entworfen, die sich in unser Gedächtnis brennen. Und so prägt nicht nur die Realität die Fiktion, sondern die Fiktion unsere Realität. Nach 9/11 und in Zeiten der Finanzkrise fragen wir: Welche Gesellschaftsordnungen werden uns im Gegenwartskino vorgeführt? Welche Erzählungen von unserer Gesellschaft gezeigt? Im Zentrum des 7. Frankfurter Stadtgesprächs stehen dabei breitenwirksame Blockbuster wie The Dark Knight (2008) von Christopher Nolan oder Avatar (2009) von James Cameron (2009) aber auch weniger erfolgreiche Filme wie In the Valley of Elah (2007) von Paul Haggis. Mit dem Regisseur („Absolute Giganten“) und Schauspieler („Drei“) Sebastian Schipper und dem Philosophen und Filmtheoretiker Martin Seel („Theorien“, „112 Tugenden, 111 Laster“) finden dabei zwei der interessantesten Protagonisten von Filmpraxis und Filmtheorie in Deutschland zusammen. Ein Abend über die Deutungsmacht des Kinos, seine hellen und seine dunkle Seiten.
Die Gesprächspartner:
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Sebastian Schipper ist ein Grenzgänger zwischen Filmregie und Schaupiel. Mit seinem Regiedebut Absolute Giganten (1999) prägte er eine ganze Generation, Ein Freund von mir (2006) und Mitte Ende August (2008) folgten. Als Schauspieler wirkte er unter anderem in Kleine Haie (1992), The English Patient (1996), Winterschläfer (1997), England! (2000), Die Nacht singt ihre Lieder (2004) oder Drei (2010). Schauspielstudium an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule (1992-95) und Theaterengagements an den Münchner Kammerspielen u.a.
Martin Seel ist einer der herausragenden deutschen Gegenwartsphilosophen in den Bereichen Ästhetik und praktische Philosophie. Im Rahmen seiner ästhetischen und ethischen Überlegungen beschäftigt er sich unter anderem intensiv mit Theorie und Praxis des Films. Mit seinen Zeitungskolumnen, mehr noch mit seinen Büchern „Theorien“ (2009) und „111 Tugenden, 111 Laster: Eine philosophische Revue“ (2011) eroberte er ein Publikum, dass weit über die Fachleserschaft hinausgeht. Seel studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte in Marburg und Konstanz. 1984 promovierte er zum Doktor der Philosophie bei Albrecht Wellmer. 1990 erfolgte seine Habilitation in Konstanz. Als Professor für Philosophie lehrte er von 1992 bis 1995 an der Universität Hamburg, von 1995 bis 2004 an der Justus-Liebig-Universität Gießen. 2004 übernahm er eine Professur für Philosophie an der Universität Frankfurt. Er ist darüber hinaus seit 2007 Gründungsmitglied des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Peter Siller (* 1970) ist Scientific Manager des Exzellenzclusters „Formation of Normative Orders“ an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zuvor war er Leiter der Abteilung Inland der Heinrich-Böll-Stiftung und Mitglied des Planungsstabes im Auswärtigen Amt. Studium der Rechtswissenschaften und der Philosophie. Er ist außerdem Gründer und leitender Redakteur der Zeitschrift „polar“, die halbjährlich im Campus-Verlag erscheint (www.polar-zeitschrift.de). Zahlreiche Veröffentlichungen zu politischer Philosophie und Praxis, u.a. „Rechtsphilosophische Kontroversen der Gegenwart“ (1999), „Politik als Inszenierung“ (2000), „Zukunft der Programmpartei“ (2002), „Arbeit der Zukunft“ (2006), „Politik der Gerechtigkeit“ (2009).
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Frankfurter Stadtgespräch IIX
Demokratie in der Krise?
Welche Einmischung die aktuellen Umbrüche erfordern
Dr. Joachim Gauck im Gespräch mit Prof. Klaus Günther
Moderation: Dr. Thomas Biebricher
4. Februar 2012, 17.00 Uhr
Frankfurter Kunstverein
Steinernes Haus am Römerberg
Markt 44
Eintritt: frei
Eine Veranstaltungsreihe des Exzellenzclusters "Die Herausbildung normativer Ordnungen" in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Kunstverein
Die gegenwärtigen Krisen setzen auch die Demokratie unter enormen Druck. Sachzwänge und Sachverständige scheinen das Regierungshandeln zu bestimmen. Doch wie steht es um die Legitimation der weitreichenden politischen Entscheidungen? Welche Bedeutung hat die Demokratie gerade in der Krise? Wer heute von der Zukunft unserer Demokratie spricht, darf über Europa nicht schweigen – dem Ort, an dem zahlreiche Zukunftsentscheidungen getroffen werden. Beim 8. Frankfurter Stadtgespräch diskutieren zwei Persönlichkeiten, die uns auf der Suche nach Antworten weiterhelfen können: Joachim Gauck, prominenter Bürgerrechtler und ehemaliger Leiter der Stasi-Unterlagen-Behörde, kandidierte 2010 für das Amt des Bundespräsidenten. Klaus Günther ist Co-Sprecher des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen" und Professor für Rechtstheorie, Strafrecht und Strafprozessrecht an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Joachim Gauck ist Pastor, Politiker und Publizist. Zur Zeit der friedlichen Revolution in der DDR wurde er ein führendes Mitglied des Neuen Forums in Rostock, nach der ersten und einzigen freien Volkskammerwahl 1990 Abgeordneter. Gauck leitete von 1990 bis 2000 die Stasi-Unterlagen-Behörde (dann auch „Gauck-Behörde“ genannt), die den Stasi-Nachlass verwaltet und zugänglich macht. Gauck wurde vielfach für seine Verdienste und Publikationen ausgezeichnet. Seine Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten 2010 fand ein breites Echo in der Bevölkerung.
Klaus Günther ist Co-Sprecher des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen" an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Professor für Rechtstheorie, Strafrecht und Strafprozessrecht am Fachbereich Rechtswissenschaft. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Rechtsphilosophie, Diskurstheorie des Rechts und Theorie der juristischen Argumentation, Begriff und Theorien der Verantwortung, Rechtstheorie der Globalisierung, Rechtssoziologie, Recht und Literatur sowie Grundlagenprobleme des Strafrechts.
Thomas Biebricher leitet seit 2009 eine Nachwuchsforschungsgruppe zum Thema ‚Variationen des Neoliberalismus und ihre Transformation‘ am Exzellenzcluster ‚Herausbildung normativer Ordnungen‘ in Frankfurt. Seine 2003 in Freiburg eingereichte Dissertation wurde 2005 bei Campus unter dem Titel ‚Selbstkritik der Moderne. Habermas und Foucault im Vergleich‘ veröffentlicht. Von 2003 bis 2009 war er DAAD Visiting Assistant Professor am Department of Political Science an der University of Florida in Gainesville. Sein aktuelles Forschungsprojekt befasst sich mit der normativen Dimension neoliberalen Denkens.
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Frankfurter Stadtgespräch IX
Was macht die Kunst?
Die Künste und die aktuellen Krisen
Prof. Carl Hegemann im Gespräch mit Prof. Christoph Menke
Moderation: Peter Siller
8. März 2012, 20.00 Uhr
Frankfurter Kunstverein
Steinernes Haus am Römerberg
Markt 44
Eintritt: frei
Eine Veranstaltungsreihe des Exzellenzclusters "Die Herausbildung normativer Ordnungen" in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Kunstverein
Die aktuellen Krisen gehen an Kunst und Kultur nicht spurlos vorbei. Nicht nur sind vielerorts künstlerische Produktionsstätte von der Wirtschafts- und Finanzkrise unmittelbar betroffen. Auch erweist sich die Kunst mannigfach als Laboratorium, in dem gesellschaftliche Verhältnisse offen gelegt und Auswege erprobt werden. In Zeiten der Verunsicherung und der Ratlosigkeit steigt das Interesse an künstlerischen Antworten – ihren Brechungen, Erzählungen und Utopien. Theater begreifen sich zunehmend als Orte der politischen Diskussion und Beteiligung, Ausstellungen reagieren auf die aktuellen Krisen. Doch was trauen wir der Kunst zu? Was kann sie bewirken? Wie uns helfen? Zum aktuellen Verhältnis von Kunst und Politik diskutieren beim 9. Frankfurter Stadtgespräch der Dramaturg Carl Hegemann, Theaterschaffender und Professor für Dramaturgie in Leipzig, sowie der Philosoph Christoph Menke, der seit vielen Jahren an der Schnittstelle von Ästhetik und praktischer Philosophie nachdenkt und forscht.
Carl Hegemann ist Autor, Theaterschaffender und Professor für Dramaturgie an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig. Er ist neben seiner Professur Dramaturg am Thalia-Theater in Hamburg und war Dramaturg bei den Ruhrfestspielen Recklinghausen, am Stadttheater in Freiburg, am Schauspielhaus Bochum, am Berliner Ensemble und an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Hegemann arbeitete viele Jahre regelmäßig mit Christoph Schlingensief zusammen.
Christoph Menke ist Professor für Praktische Philosophie im Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Dort leitet er das Forschungsprojekt Normativität und Freiheit, in dem untersucht wird, wie Freiheit als soziale Normativität begründet und weshalb Freiheit immer zugleich Freiheit von sozialer Teilhabe und damit von Normativität ist.
Peter Siller (* 1970) ist Scientific Manager des Exzellenzclusters „Formation of Normative Orders“ an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zuvor war er Leiter der Abteilung Inland der Heinrich-Böll-Stiftung und Mitglied des Planungsstabes im Auswärtigen Amt. Studium der Rechtswissenschaften und der Philosophie. Er ist außerdem Gründer und leitender Redakteur der Zeitschrift „polar“, die halbjährlich im Campus-Verlag erscheint (www.polar-zeitschrift.de). Zahlreiche Veröffentlichungen zu politischer Philosophie und Praxis, u.a. „Rechtsphilosophische Kontroversen der Gegenwart“ (1999), „Politik als Inszenierung“ (2000), „Zukunft der Programmpartei“ (2002), „Arbeit der Zukunft“ (2006), „Politik der Gerechtigkeit“ (2009).
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Vorangegange Veranstaltungen: Hier...
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Frankfurter Stadtgespräch X
Prof. Michael Sievernich SJ im Gespräch mit Prof. Thomas M. Schmidt
Moderation: Bernd Frye
Frankfurter Kunstverein, Steinernes Haus am Römerberg, Markt 44, Frankfurt am Main
Eintritt frei
Veranstalter:
Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen" in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Kunstverein
Gibt es wirklich eine Rückkehr der Religionen? Zumindest in Europa scheint die Zahl der weltanschaulich Indifferenten – ob nun mit oder ohne Kirchenmitgliedschaft – eher zu steigen. Trotzdem sind Themen der Religion so präsent wie selten zuvor. In den Medien pendeln sie zwischen Religionskritik und Sonderausgaben zur Papstwahl. Doch was sagen diese Befunde über die Bedeutung der Religion – zumal in einer pluralistischen Gesellschaft? Mit Überschriften wie „Frankfurt bleibt ein bisschen Papst“ wurde Prof. Michael Sievernich zu seinen Begegnungen mit Pater Jorge Mario Bergoglio befragt. Der Jesuit, u. a. ehemaliger Rektor der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt, ist Experte für Religion in der späten Moderne. Bei dem mittlerweile zehnten Stadtgespräch diskutiert er mit Prof. Thomas M. Schmidt, Goethe-Universität Frankfurt am Main und Angehöriger des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“. Schmidt fragt als Religionsphilosoph auch nach dem Vernunftanspruch und dem angemessenen Ort von Religion in einem weltlich geprägten Gemeinwesen.
Michael Sievernich SJ ist emeritierter Professor für Pastoraltheologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und Honorarprofessor für Pastoraltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main, der er von 1996 bis 2000 auch als Rektor vorstand. Mehrere Studienaufenthalte und Gastdozenturen führten den Jesuiten nach Lateinamerika. Dort hatte er bereits Anfang der 1980er Jahre den heutigen Papst kennengelernt. Ein Wiedersehen gab es einige Jahre später, als Pater Jorge Mario Bergoglio seinerseits einige Monate zu Studienzwecken in Sankt Georgen verbrachte. Als Forschungsschwerpunkte bearbeitet Pater Michael Sievernich u. a. Interkulturelle Theologie und den Umgang mit religiöser Vielfalt. Zu seinen Publikationen gehören (als Mitherausgeber) der Sammelband „Aufbruch in die Urbanität – Theologische Reflexionen kirchlichen Handelns in der Stadt“ (2013) und der Aufsatz „Zukunft der Kirche in der religiösen Landschaft der Gegenwart – Herausforderungen und Chancen“ (2011).
Thomas M. Schmidt ist Professor für Religionsphilosophie am Fachbereich Katholische Theologie und kooptierter Professor am Institut für Philosophie der Goethe-Universität. Als Angehöriger des Exzellenzclusters leitet er u. a. das Forschungsprojekt „Religiöse Überzeugungen in normativen Ordnungen“. Vor seiner Berufung nach Frankfurt lehrte Schmidt als Assistenzprofessor für Philosophie an der California State University in Long Beach. Er hatte Gastprofessuren an der St. Louis University (2001) und an der University of Washington, Seattle (2004) inne. Der Religionsphilosoph ist Hauptantragsteller des DFG-Graduiertenkollegs „Theologie als Wissenschaft“; er war Fellow am Helsinki Collegium für Advanced Studies (2009) und am Max-Weber-Kolleg (2011-2012). Zu seinen Publikationen gehören (als Mitherausgeber) die Sammelbände „Religion in der pluralistischen Öffentlichkeit“ (2008) und „Moderne Religion? Theologische und religionsphilosophische Reaktionen auf Jürgen Habermas“ (2009) sowie der Aufsatz „Vernünftiger Pluralismus – irrationaler Glaube? Säkularisierung und die Zukunft der Religion“ (2011).Bernd Frye ist Pressereferent am Exzellenzcluster. Der Journalist, lange Zeit vor allem für den Hörfunk tätig, hat sich in der Wissenschaftskommunikation auf Themen der Geistes- und Sozialwissenschaften spezialisiert.
Zum Artikel: "Im Sinne einer Solidarität im Diesseits" - zur Rolle der Religion in pluralistischen Gesellschaften
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Frankfurter Stadtgespräch XI
Staatsminister Jörg Uwe Hahn im Gespräch mit Prof. Klaus Günther
Moderation: Rebecca C. Schmidt
Frankfurter Kunstverein, Steinernes Haus am Römerberg, Markt 44, Frankfurt am Main
Eintritt frei
Veranstalter:
Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen" in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Kunstverein
Im 11. Frankfurter Stadtgespräch am Mittwoch, dem 3. Juli 2013, um 20.30 Uhr mit dem Titel „Strafe muss sein!? Was wir vom Strafrecht haben“ wird es um die Frage gehen, welche Rolle das Strafrecht in der heutigen Gesellschaft erfüllen soll.
In den vergangenen Monaten und Jahren lässt sich eine Expansion des Strafrechts als Mittel zur Kriminalitätsbekämpfung auf den unterschiedlichsten Gebieten beobachten. Das Strafrecht wird als "Allheilmittel" zu Hilfe gerufen, wenn es um die Bekämpfung sozialer Konflikte geht, gesellschaftliche Umbrüche in die richtigen Bahnen gelenkt werden sollen und selbst zur Bewältigung der Finanzkrise. Dabei scheint die Strafverschärfung ein probates Mittel zur Kriminalitätsbekämpfung darzustellen. Der Ruf nach härteren Strafen wird überall da laut, wo die Öffentlichkeit ein Verhalten in besonderem Maße geißelt: bei jugendlichen S-Bahn-Schlägern ebenso wie bei prominenten Steuerhinterziehern.
Deutliche Initiativen kamen dazu auch gerade aus dem Hessischen Justizministerium, wie z. B. die Einführung des "Warnschussarrestes" für Jugendliche im vergangenen Jahr. Aus den Reihen der eher dem linken Spektrum zugerechneten Parteien wiederum wird eine Verschärfung des Strafrechts bei Jugendlichen, Betäubungsmitteldelikten u. ä. strikt abgelehnt, dafür jedoch Strafverschärfungen für Steuersünder und Bankberater immer wieder gefordert, gerade auch wenn Prominente mit solchen Taten ins Licht der Medien geraten.
Wird dabei das Strafrecht über seine Ultima-Ratio-Funktion hinaus eingesetzt als politisches Instrument zur Kriminalitätsbekämpfung im Sinne reiner Symbolpolitik? Eignet sich das Strafrecht überhaupt als politisches Instrument zur Bekämpfung sozialer Konflikte? Was erwarten wir vom Strafrecht, welche Rolle kann und soll es übernehmen in der heutigen Gesellschaft?
Über diese und weitere Fragen diskutieren im Rahmen des 11. Frankfurter Stadtgesprächs des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ der Hessische Minister der Justiz, für Integration und Europa und stellvertretende Ministerpräsident Jörg-Uwe Hahn und Prof. Klaus Günther, Co-Sprecher des Exzellenzclusters und Professor für Rechtstheorie, Strafrecht und Strafprozessrecht an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Es moderiert die Juristin und Geschäftsführerin des Clusters, Rebecca Caroline Schmidt.
Jörg-Uwe Hahn ist hessischer Minister der Justiz, für Integration und Europa sowie stellvertretender Ministerpräsident. Er hat an der Goethe-Universität Rechtswissenschaft studiert und war lange Jahre als Rechtsanwalt tätig. Der FDP-Politiker ist in letzter Zeit unter anderem als Befürworter des sogenannten Warnschussarrests hervorgetreten. Dieser bis zu vier Wochen lange Jugendarrest kann mittlerweile neben einer zur Bewährung ausgesetzten Jugendstrafe verhängt werden.
Klaus Günther ist Co-Sprecher des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen" an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Professor für Rechtstheorie, Strafrecht und Strafprozessrecht am Fachbereich Rechtswissenschaft. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Rechtsphilosophie, Diskurstheorie des Rechts und Theorie der juristischen Argumentation, Begriff und Theorien der Verantwortung, Rechtstheorie der Globalisierung, Rechtssoziologie, Recht und Literatur sowie Grundlagenprobleme des Strafrechts.Rebecca Caroline Schmidt hat an der Goethe-Universität Rechtswissenschaft studiert und ist seit Beginn der zweiten Förderperiode am 1. November 2012 Geschäftsführerin des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen". Zuvor war sie bereits an unterschiedlichen universitären Forschungsprojekten sowohl wissenschaftlich als auch als Koordinatorin tätig.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Reihe "Polizey":
Artikel über das Frankfurter Stadtgespräch XI: Hier...
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Frankfurter Stadtgespräche - Übersicht
Der Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen" lädt bis zu viermal im Jahr jeweils zwei interessante Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik oder Kultur dazu ein, in einem offenen Gespräch in der Frankfurter Innenstadt über aktuelle gesellschaftliche Fragen nachzudenken und zu diskutieren. Mit den Stadtgesprächen wendet sich das Forschungsnetzwerk an die Frankfurter Stadtgesellschaft und gibt Impulse an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis.
Vergangene Veranstaltungen:
Im Namen Gotte? Monotheismus und Gewalt
Prof. Dr. Mouhanad Khorchide im Gespräch mit Prof. Dr. Harmut Leppin
19. April 2017
Glück. Fortuna und Felicitas: Ambivalenzen der Lebenskunst
Stefan Sagmeister im Gespräch mit Prof. Dr. Martin Seel
20. April 2016
Migration mit Missverständnissen. Die Deutschen und ihre Staatsbürgerschaft
Prof. Dr. Rita Süssmuth im Gespräch mit Prof. Dr. Andreas Fahrmeir
25. Februar 2016
Im Namen des Marktes? TTIP, seine Schiedsgerichte und die Selbstfesselung staatlicher Politik
Prof. Dr. Armin von Bogdandy im Gespräch mit Prof. Dr. R. Alexander Lorz
10. November 2015
Verantwortung, Führung und Zurückhaltung. Deutschlands außenpolitische Rolle im Wandel
Stephan Steinlein im Gespräch mit Prof. Gunther Hellmann
16. Oktober 2014
Der Gefühlshaushalt des Kapitalismus. Geldgier als Strukturprinzip?
Prof. Ute Frevert im Gespräch mit Prof. Sighard Neckel
25. September 2014
Wer hat angefangen? Sinn und Unsin historischer Schuldzuschreibungen
Prof. Christopher Clark im Gespräch mit Prof. Christoph Cornelißen
26. Mai 2014
Werte oder Wirtschaft? Deutschands Beitrag zur Internationalen Zusammenarbeit
Tanja Gönner im Gespräch mit Prof. Rainer Klump
19. März 2014
Tugendhafter Orient – sündiger Okzident? Pornographie und Sexualität zwischen Ost und West
Hoda Salah im Gespräch mit Prof. Susanne Schröter
12. Dezember 2013
Das Ende des Internets? Zur Regulierung der digitalen Gesellschaft
Markus Beckedahl im Gespräch mit Prof. Alexander Peukert
20. November 2013
Strafe muss sein!? Was wir vom Strafrecht haben
Staatsminister Jörg-Uwe Hahn im Gespräch mit Prof. Klaus Günther
3. Juli 2013
Diesseits von Eden. Religion zwischen Pontifex und Postsäkularismus
Prof. Michael Sievernich SJ im Gespräch mit Prof. Thomas M. Schmidt
22. Mai 2013
Was macht die Kunst? Die Künste und die aktuellen Krisen
Prof. Carl Hegemann im Gespräch mit Prof. Christoph Menke
8. März 2012
Demokratie in der Krise? Welche Einmischung die aktuellen Umbrüche erfordern
Dr. Joachim Gauck im Gespräch mit Prof. Klaus Günther
4. Februar 2012
Was kann der Film? Zeit- und Gesellschaftsbilder im Gegenwartskino
Sebastian Schipper im Gespräch mit Prof. Martin Seel
8. Dezember 2011
Wachstum ohne Ende? Zur Ökonomie des Mehr
Prof. Hans Christoph Binswanger im Gespräch mit Prof. Bertram Schefold und Dr. Toni Föllmi
30. Juni 2011
Wohin mit dem Protest? Von der Zukunft unserer Demokratie
Dr. Erhard Eppler im Gespräch mit Prof. Peter Niesen
5. Mai 2011
Einmischung gewünscht?
Thea Dorn im Gespräch mit Prof. Rainer Forst
24. November 2010
Politik der Kunst in der globalisierten Welt
Dr. Juliane Rebentisch im Gespräch mit Dr. Clémentine Deliss
16. September 2010
Was heißt Toleranz? Vom Umgang mit kultureller und religiöser Differenz
Feridun Zaimoglu im Gespräch mit Prof. Rainer Forst
27. Mai 2010
Nach der Krise? Aus der Finanzkrise lernen: Was war und was noch kommen wird
Tom Koenigs im Gespräch mit Prof. Reinhard H. Schmidt
11. März 2010
Frankfurter Stadtgespräch XII
Markus Beckedahl im Gespräch mit Prof. Alexander Peukert
Moderation: Rebecca Caroline Schmidt
Das Ende des Internets? Zur Regulierung der digitalen Gesellschaft
20. November 2013, 20.00 UhrFrankfurter Kunstverein, Steinernes Haus am Römerberg, Markt 44, Frankfurt am Main
Veranstalter:
Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen" in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Kunstverein
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Das Internet ist für viele Menschen zu einem unverzichtbaren Bestandteil ihres Alltags geworden. Wie selbstverständlich kommunizieren wir „im Netz“. Häufig erscheinen auch die Auswirkungen des Internets auf alle Bereiche der Gesellschaft als geradezu unumgänglich. Gestritten wird deshalb meist darüber, wie mit diesen Effekten umzugehen ist. Das Internet hingegen wird als bleibendes Phänomen unterstellt. Im 12. Frankfurter Stadtgespräch des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ soll diese Perspektive um die gewissermaßen umgekehrte Frage ergänzt werden, ob das Internet, wie wir es kennen, aufgrund rechtlich-technischer Regulierungen schon bald nicht mehr existieren wird. An die Stelle des weltweit offenen, anarchisch-unsicheren Internets könnten durchaus andere Formen der digitalen Vernetzung und damit der digitalen Gesellschaft treten, die mehr Sicherheit und Kontrolle, dafür aber weniger Offenheit und Partizipation ermöglichen. Um diesen Entwicklungen nachzugehen, sollen unterschiedliche Regulierungs- und Konfliktfelder zur Sprache kommen, insbesondere Aspekte des Datenschutzes und der Datensicherheit, der Regulierung des Persönlichkeits- und Urheberrechts im Internet und nicht zuletzt die Zukunft der Netzneutralität. Es diskutieren Markus Beckedahl und Alexander Peukert, es moderiert die Juristin und Geschäftsführerin des Clusters, Rebecca Caroline Schmidt.
Markus Beckedahl betreibt seit 2002 das Blog netzpolitik.org mit dem Themenschwerpunkt Politik in der digitalen Gesellschaft. Der Blog zählt zu den reichweitenstärksten im deutschsprachigen Raum und wurde mehrfach ausgezeichnet. Im Rahmen einer Agentur für Open Source Strategien mit Sitz in Berlin ist er als Berater und Referent tätig und ist Mitveranstalter der re:publica mit zuletzt mehr als 5.000 Teilnehmern. Beckedahl unterrichtet als Lehrbeauftragter „Soziale Medien“ und „Open Source“/„Open Business“ an der Universität Mannheim und an der Filmakademie Ludwigsburg. Er fungierte als Sachverständiger der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages zu „Internet und digitale Gesellschaft“ und ist Mitglied im Medienrat der Landesmedienanstalt Berlin-Brandenburg sowie persönliches Mitglied der Deutschen UNESCO-Kommission.
Alexander Peukert ist seit 2009 Professor für Bürgerliches Recht und Wirtschaftsrecht mit Schwerpunkt im internationalen Immaterialgüterrecht am Fachbereich Rechtswissenschaft der Goethe-Universität und einer der Hauptantragsteller des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“. Er studierte und promovierte in Freiburg i.Br., war kurze Zeit als Rechtsanwalt in Berlin und sodann als wissenschaftlicher Referent am Max-Planck-Institut für Immaterialgüter- und Wettbewerbsrecht in München tätig. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählt das Urheberrecht im digitalen Zeitalter. Er ist Autor der Bücher „Güterzuordnung als Rechtsprinzip“ (2008) und „Die Gemeinfreiheit“ (2012) sowie zahlreicher Aufsätze, unter anderem zu Open Access im Wissenschaftsbereich und zur Frage: „Why do ‚good people‘ disregard copyright on the internet?“

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Frankfurter Stadtgespräch XIII
Hoda Salah im Gespräch mit Prof. Susanne SchröterModeration: Thomas Biebricher
Tugendhafter Orient – sündiger Okzident? Pornographie und Sexualität zwischen Ost und West
12. Dezember 2013, 19.00 Uhr
Eintritt frei
Veranstalter:
Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen" in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Kunstverein
Die Geschichte von Orient und Okzident war stets durch gegenseitige Zuschreibungen von sexueller Ausschweifung und Sündhaftigkeit gekennzeichnet. Bis zum Anfang des 20. Jh. war es der Orient, der europäischen Künstlern als Inbegriff der Verführung galt, heute wird der Westen von vielen Muslimen als Ort ohne Moral verdammt. Solche Stereotype verschleiern den Umstand, dass sowohl im Osten als auch im Westen kontroverse Debatten um Sexualität und Moral geführt werden.
Rigide Normen fordern zur Überschreitung heraus: Eine neue Libertinage etabliert sich. Was religiösen Tugendwächtern als Gefährdung der Jugend und Existenzbedrohung der Familie erscheint, erfährt auch von anderer Seite Kritik. Besorgte Feministinnen machen auf den möglichen Umschlag von Libertinage in Machtmissbrauch aufmerksam und verweisen auf sexuelle Gewalt.
Im Stadtgespräch diskutieren Hoda Salah, Politikwissenschaftlerin und Publizistin, und Susanne Schröter, Professorin für Ethnologie kolonialer und postkolonialer Ordnungen an der Goethe-Universität, über sexuelle Freiheit und ihre Grenzen, über Pornographie und Frauenrechte und darüber, ob diese Themen in Kairo anders verhandelt werden als in Frankfurt.
Hoda Salah arbeitet als freiberufliche Politikberaterin und Publizistin. Sie pendelt seit der Revolution zwischen Berlin und Kairo. Zuvor war die deutsch-ägyptische Politikwissenschaftlerin wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Arbeitsstelle Politik des Vorderen Orients an der Freien Universität Berlin. Zu Ihren Schwerpunkten gehören Islamismus, Kultur und Politik im Nahen Osten, und Frauenrechte.
Susanne Schröter war Lehrstuhlinhaberin für Südostasienkunde an der Universität Passau, bevor sie 2008 auf die Professur für Ethnologie kolonialer und postkolonialer Ordnungen an die Goethe-Universität Frankfurt berufen wurde. Forschungsinteressen: Kulturelle und politische Transformationen in der islamischen Welt, islamischer Feminismus, Herausforderungen der multiple Moderne. Jüngste Publikationen: „Gender and Islam in Southeast Asia. Women’s Rights Movements, Religious Resurgence and Local Traditions“. Leiden: Brill, 2013; Geschlechtergerechtigkeit durch Demokratisierung? Transformationen und Restaurationen von Genderverhältnissen in der islamischen Welt. Bielefeld: Transcript, 2013; „Tunesien. Vom Staatsfeminismus zum revolutionären Islamismus“. In: Schröter, Susanne (Hg.): „Geschlechtergerechtigkeit durch Demokratisierung? Transformationen und Restaurationen von Genderverhältnissen in der islamischen Welt“. Bielefeld: Transcript, S. 17-44, 2013, (zusammen mit Sonia Zayed)

Thomas Biebricher leitete von 2009 bis 2012 eine Nachwuchsforschungsgruppe zum Thema ‚Variationen des Neoliberalismus und ihre Transformation‘ am Exzellenzcluster ‚Herausbildung normativer Ordnungen‘ in Frankfurt. Seitdem hat er diverse Professuren vertreten, ab Januar 2014 ist er für ein Semester DAAD Visiting Assistant Professor an der University of British Columbia in Vancouver. Seine 2003 in Freiburg eingereichte Dissertation wurde 2005 bei Campus unter dem Titel ‚Selbstkritik der Moderne. Habermas und Foucault im Vergleich‘ veröffentlicht. Zuletzt erschien von ihm 2012 Neoliberalismus zur Einführung beim Junius Verlag. Er arbeitet im Moment an einem Buchprojekt mit dem Titel The Political Theory of Neoliberalism.
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Frankfurter Stadtgespräch XIV
Werte oder Wirtschaft? Deutschlands Beitrag zur Internationalen Zusammenarbeit

Moderation: Rebecca C. Schmidt
19. März 2014, 19 Uhr
Historisches Museum
Fahrtor 2, Römerberg
Frankfurt am Main
Veranstalter:
Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen"
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Audio:
Entwicklungspolitik, Entwicklungszusammenarbeit, internationale Zusammenarbeit. Schon in den Begrifflichkeiten, um die es nicht selten Streit gibt, drücken sich unterschiedliche Konzepte, Haltungen und Erwartungen aus, die es zu hinterfragen gilt. Gilt es (westliche) Werte wie Demokratie, Frieden und Gleichberechtigung zu fördern oder ist Entwicklungszusammenarbeit (auch) ein Teil der Außenwirtschaftspolitik? Wie geht man dabei mit Wertekonflikten um? Lassen sich Werte und Wirtschaft miteinander verknüpfen und welche Rolle nimmt Deutschland unter den internationalen Akteuren ein? Über diese Fragen diskutieren im XIV. Frankfurter Stadtgespräch die Vorstandssprecherin der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) Tanja Gönner sowie Rainer Klump, Professor für Volkswirtschaftslehre insbesondere Wirtschaftliche Entwicklung und Integration an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Tanja Gönner, geboren 1969 im baden-württembergischen Sigmaringen, hat nach einer Ausbildung zur Diplom-Rechtspflegerin im gehobenen Justizdienst Rechtswissenschaften an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen studiert. Nach Abschluss des ersten und zweiten juristischen Staatsexamens absolvierte sie ihr Rechtsreferendariat am Landgericht Ravensburg. Von 1996-1999 war sie Mitarbeiterin einer Anwaltskanzlei. Nach der Zulassung als Rechtsanwältin wurde sie dort 1999 Partnerin mit dem Schwerpunkt Insolvenzrecht (bis 2004). Ihre politische Laufbahn startete Tanja Gönner 1986 in der Jungen Union in verschiedenen Funktionen auf Kreis-, Bezirks-, Landes- und Bundesebene. Seit 1987 ist sie Mitglied der CDU und hat unter anderem von 2000 bis 2012 dem Bundesvorstand angehört. Von 2002 bis 2004 war Tanja Gönner Mitglied des Deutschen Bundestages. 2004 wurde sie Sozialministerin des Landes Baden-Württemberg. 2005 übernahm sie das Umweltministerium, dem sie bis Anfang 2010 vorstand. Vom Februar 2010 bis Mai 2011 war Tanja Gönner Ministerin für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Baden-Württemberg und von 2011 bis 2012 Mitglied des Landtags. Im Rahmen ihrer politischen Tätigkeit nahm sie 2008 an der Weltklimakonferenz in Posen und 2009 an der Folgekonferenz in Kopenhagen teil. Seit Juli 2012 ist Frau Gönner Vorstandssprecherin der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH.
Rainer Klump ist Professor für Wirtschaftsentwicklung und Integration an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Rainer Klump ist Vizepräsident der Goethe-Universität Frankfurt am Main und vertritt die Universität an der Deutsch-Französischen Hochschule. Er ist auch Co-Direktor des interdisziplinären Wilhelm Merton-Zentrums für Europäische Integration und Internationale Wirtschaftsordnung an der Goethe-Universität. Darüber hinaus dient er als wissenschaftlicher Organisator der Hessischen Internationalen Sommeruniversität (ISU) in Frankfurt und leitet die bi-nationale Seminarreihe “European Studies”. Außerdem ist Professor Klump Mitglied und Principal Investigator des Exzellenzclusters “Die Herausbildung Normativer Ordnungen”.

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gönner klump englisch
Werte oder Wirtschaft? Deutschlands Beitrag zur Internationalen Zusammenarbeit

Moderation: Rebecca C. Schmidt
19 March 2014, 7pm
Historisches Museum
Fahrtor 2, Römerberg
Frankfurt am Main
Presented by:
Cluster of Excellence "The Formation of Normative Orders"
Development policy, development cooperation, international cooperation – even the terminology, which is often the subject of disputes, expresses different concepts, attitudes and expectations that are in need of examination. Is it a matter of promoting (Western) values such as democracy, peace and equality or is development cooperation (also) part of foreign trade policy? How are value conflicts handled? Can values and business be combined and what role does Germany play among the international actors? These questions will be discussed in the 14th Frankfurt Encounter by Tanja Gönner, spokeswoman for the Society for International Cooperation (GIZ), and Rainer Klump, Professor of Economics, in particular Economic Development and Integration, at the Goethe University Frankfurt.
Tanja Gönner, Born in 1969 in Sigmaringen, Baden-Württemberg, Tanja Gönner trained as a legal auxiliary (executive grade) in the judicial service. She then studied law at the Eberhard-Karls University, Tübingen. After passing the first and second state examinations, she was articled to the Ravensburg district court. In 1996 she joined a law firm and in 1999, having been admitted to the German bar, she became a partner, specialising in insolvency law (until 2004). Tanja Gönner embarked on her political career in 1986 in the Junge Union, the youth wing of the CDU, performing various functions at district, regional, state and federal level. She has been a member of the CDU since 1987, and among other things served on the federal executive board from 2000 until 2012. From 2002 until 2004 she was a member of the German Bundestag. In 2004 Tanja Gönner became Minister of Social Affairs of the state of Baden-Württemberg. In 2005, she took over at the helm of the Environment Ministry, where she remained until the beginning of 2010. From February 2010 until May 2011, Tanja Gönner was Minister for the Environment, Nature Protection and Transport of the state of Baden-Württemberg and from 2011 to 2012 she was a member of the state parliament of Baden-Württemberg. As part of her ministerial duties she took part in the international Climate Change Conferences in Poznan in 2008 and Copenhagen in 2009. Tanja Gönner was appointed Chair of the Management Board of the Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH in July 2012.
Rainer Klump Professor Klump is the Chair of Economic Development and Integration at the Goethe University Frankfurt. He is Vizepräsident of the Goethe-University Frankfurt and he additionally serves as the scientific organizer of Hessen International Summer University (ISU) in Frankfurt, and operates the bi-national seminar series "European Studies". He is also the co-director of the interdisciplinary Wilhelm Merton Centre of European Integration and International Economics at the Goethe University. Professor Klump represents Goethe University at the Franco-German University. Furthermore Professor Klump is member and Principal Investigator of the Cluster of Excellence "The Formation of Normativ Orders"

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Past Frankfurter Stadtgespräche: click here...
Frankfurter Stadtgespräch XV
Wer hat angefangen? Sinn und Unsinn historischer Schuldzuschreibungen
Prof. Dr. Christopher Clark (Cambridge) im Gespräch mit Prof. Dr. Christoph Cornelißen (Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen")
Moderation: Prof. Dr. Klaus Günther (Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen")
26. Mai 2014, 19 Uhr
Historisches Museum
Fahrtor 2, Römerberg
Frankfurt am Main
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Die Frage nach der Schuld stellt sich nicht nur im Strafrecht, sie gehört auch zu den großen Themen der Geschichte. Fast könnte man meinen, dass unsere Bewertung historischer Ereignisse, besonders kriegerischer Auseinandersetzungen, nicht ohne die Antwort darauf auskommt, wer im Unrecht war und zu Verantwortung gezogen werden muss. Beim aktuellen Stadtgespräch soll es grundsätzlich und epochenübergreifend um die Bedeutung, die Funktion und die Folgen von Schuldzuschreibungen in der Geschichte gehen. Exemplarisch und aus aktuellem Anlass rückt dabei der Erste Weltkrieg in den Fokus, für dessen Ausbruch viele Historiker lange Zeit vor allem Deutschland verantwortlich machten. Zu Gast beim XV. Frankfurter Stadtgespräch ist der Historiker Christopher Clark, der in seinem Buch "Die Schlafwandler - Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog" einen differenzierten Ansatz verfolgt. Sein Diskussionspartner ist Christoph Cornelißen, Professor für Neueste Geschichte an der Goethe-Universität.
Christopher Clark lehrt als Professor für Neuere Europäische Geschichte am St. Catharine's College in Cambridge. Einer seiner Forschungsschwerpunkte ist die Geschichte Preußens. Der gebürtige Australier ist Autor einer Biographie über Kaiser Wilhelm II. Für sein Buch „Preußen“ erhielt er 2007 den Wolfson Prize sowie 2010 als erster nicht-deutschsprachiger Historiker den Preis des Historischen Kollegs München, bekannt als „Deutscher Historikerpreis“. Für sein jüngstes Werk „Die Schlafwandler. Wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog“ erhielt Clark im Frühjahr 2014 den Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch. Christopher Clark ist gemeinsamer Fellow des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ und des Historischen Kollegs am Forschungskolleg Humanwissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main.
Christoph Cornelißen ist Professor für Neueste Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zuvor hatte er die Professur für Neuere Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität (Düsseldorf) sowie die Professur für Neuere und Neueste Geschichte an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel inne. In seiner laufenden Forschungsarbeit beschäftigt er sich mit der Geschichte Europas im 20. Jahrhundert. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Geschichte Westeuropas im 19. und 20. Jahrhundert, Historiografiegeschichte, Geschichte der Erinnerungskulturen, Methoden- und Theoriefragen der Geschichtsschreibung und Migrationsgeschichte. Christoph Cornelißen ist assoziiertes Mitglied des Exzellenzclusters.

Veranstalter:
Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen" mit dem Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main

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Frankfurter Stadtgespräch XVI
Der Gefühlshaushalt des Kapitalismus. Geldgier als Strukturprinzip?
Prof. Ute Frevert (Max-Planck-Institut für Bildungsforschung) im Gespräch mit Prof. Sighard Neckel (Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen")
Moderation: Rebecca Caroline Schmidt (Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen")
25. September 2014, 19 Uhr
Historisches Museum
Fahrtor 2, Römerberg
Frankfurt am Main
Veranstalter:
Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen" mit dem Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main
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Artikel: "Jede Gesellschaft konditioniert die Gefühle ihrer Bürger" - über den Wandel von Gefühlsregimen im Kapitalismus
Video:
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Ob zum Zweck seiner Erklärung oder zur Rechtfertigung: Im Kapitalismus wird zumeist die Rationalität und Sachlichkeit wirtschaftlichen Handelns behauptet. Die allgegenwärtige Rede von Gier oder der Notwendigkeit von Vertrauen in Märkte scheint hingegen die Zentralität nicht-rationaler Motive nahzezulegen. Auch stellt sich in Zeiten zunehmender Burnouts die Frage, wie die Gefühlswelt der Menschen durch den Kapitalismus geformt wird. Setzt die Rationalität des Kapitalismus also nicht notwendig emotionale Antriebe wie Geldgier voraus? Auf welche Weise verändert der Kapitalismus den Gefühlshauhalt des modernen Menschen? Über dieses Thema werden im XVI. Frankfurter Stadtgespräch Ute Frevert, Emotionsforscherin und Direktorin des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin und Sighard Neckel, Professor für Soziologie an der Goethe-Universität und Principal Investigator des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“, diskutieren.
Ute Frevert ist Direktorin am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin. Als Leiterin des Forschungsbereiches „Geschichte der Gefühle“ beschäftigt sich die Historikerin zusammen mit Psychologen und Erziehungswissenschaftlern, aber auch Ethnologen, Soziologen, Literatur-, Kunst- und Musikwissenschaftlern mit den Gefühlsordnungen der Vergangenheit. Einer ihrer Forschungsschwerpunkte ist die Frage nach der Geschichte und Geschichtsmächtigkeit von Emotionen: Werden Gefühle kulturell geformt? Und: Machen Gefühle Geschichte? Dabei publizierte sie auch zum Thema Gefühle und Kapitalismus. Ihre weiteren Forschungsgebiete sind die Neuere und Neueste Geschichte sowie die Sozial- und Geschlechtergeschichte. Seit 2009 ist sie Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Zwischen 2003 und 2007 lehrte die Leibniz-Preis-Gewinnerin Deutsche Geschichte an der der Yale University in den USA.
Sighard Neckel ist Professor für Soziologie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Zugleich ist er Principal Investigator des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ und Mitglied des Kollegiums des Instituts für Sozialforschung. In seiner aktuellen Forschung beschäftigt er sich mit den gesellschaftlichen Folgen des Finanzmarktkapitalismus und der globalen Ökonomie. Einer seiner weiteren Forschungsschwerpunkte ist die Emotionssoziologie. Hier hat er Studien zu den Gefühlen der Scham, der Wut, des Neides und der Gier vorgelegt sowie sich mit den Prozessen der Emotionalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft auseinandergesetzt. Für sein Lehrbuch „Sternstunden der Soziologie“ erhielt er 2010 den Lehrbuchpreis der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Seine Untersuchung „Strukturierte Verantwortungslosigkeit. Berichte aus der Bankenwelt“ wurde im Herbst 2010 zum „Sachbuch des Monats“ gewählt.

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Frankfurter Stadtgespräch XVII
Verantwortung, Führung, Zurückhaltung. Deutschlands außenpolitische Rolle im Wandel
Stephan Steinlein (Staatssekretär des Auswärtigen Amts) im Gespräch mit Prof. Gunther Hellmann (Professor für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Außenbeziehungen westeuropäischer Staaten an der Goethe-Universität und Principal Investigator des Exzellenzclusters "Die Herausbildung normativer Ordnungen")
Moderation: Dr. Thomas Biebricher
16. Oktober 2014, 19 Uhr
Historisches Museum
Fahrtor 2, Römerberg
Frankfurt am Main
Eintritt frei
Veranstalter:
Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen" in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt Frankfurt am Main
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XVII. Frankfurter Stadtgespräch: "Verantwortung, Führung und Zurückhaltung"
Die aktuellen Debatten über das Selbstverständnis Deutschlands als außenpolitischer Akteur im internationalen Staatengefüge werfen einige Fragen auf: Kann und soll Deutschland international „mehr Verantwortung“ übernehmen? Was genau bedeutet das? Und wenn ja, wie könnte bzw. sollte eine solche Verantwortung ausgestaltet werden? Gerade mit Blick auf die gegenwärtigen Krisen im Nahen und Mittleren Osten, in der Ukraine sowie in Nord- und Westafrika drängt die Frage, wie „verantwortungsvolle Außenpolitik“ praktisch und normativ auszugestalten ist, in den Mittelpunkt öffentlicher Auseinandersetzungen. Über diese Themen diskutieren im XVII. Frankfurter Stadtgespräch Stephan Steinlein, Staatssekretär des Auswärtigen Amts und Gunther Hellmann, Professor für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Außenbeziehungen westeuropäischer Staaten an der Goethe-Universität und Principal Investigator des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“.
Stephan Steinlein absolvierte ein Theologiestudium am Sprachenkonvikt einer theologischen Hochschule in Ostberlin. Im Anschluss an Vikariat und Postgraduiertenstudium wurde er im Jahr 1990 letzter Botschafter der DDR in Paris. Nach der deutschen Wiedervereinigung trat Steinlein 1991 in den Auswärtigen Dienst ein. Dort arbeitete er unter anderem als Pressereferent an der Deutschen Botschaft in Warschau und als Sprecher des Auswärtigen Amts. Unter Bundeskanzler Gerhard Schröder wurde Steinlein zunächst Sprecher und dann Büroleiter des Chefs des Bundeskanzleramts, Dr. Frank-Walter Steinmeier (1999 – 2005). Während der darauf folgenden ersten Amtszeit von Außenminister Steinmeier leitete Steinlein das Ministerbüro im Auswärtigen Amt. Von 2009 bis 2013 leitete er das Büro des Fraktionsvorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion. Seit Januar 2014 ist Stephan Steinlein Staatssekretär des Auswärtigen Amts.
Gunther Hellmann ist Principal Investigator des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ in Frankfurt. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Feld der Theorien internationaler Beziehungen, internationaler Sicherheit sowie der Außenpolitik Deutschlands und der Europäischen Union. Gegenwärtig beschäftigt er sich vor allem mit der Theoretisierung der Herausbildung und Veränderung von Außenpolitik als einer historisch gewachsenen Praxis des Politischen.
Deutsche Außenpolitik, die in den letzten zwei Jahrzehnten in zahlreichen Aufsätzen, einem Lehrbuch sowie einem Handbuch im Zentrum seiner Forschungen stand, ist in diesem Kontext sowohl theoretisch wie auch historisch von besonderem Interesse, weil (macht)politische Sozialisierungsprozesse sowohl die außenpolitisch Handelnden „in Berlin“ (und andernorts) wie auch ihr sich wandelndes Handlungsumfeld in den Blick rücken.
Thomas Biebricher wurde 2003 mit einer Arbeit über Jürgen Habermas und Michel Foucault promoviert. Von 2003 bis 2009 war er als DAAD Visiting Assistant Professor an der University of Florida in Gainesville tätig. 2009 bis 2012 betreute er eine Nachwuchsforschungsgruppe zum Thema Variationen des Neoliberalismus am Frankfurter Exzellenzcluster. Seitdem hat er verschiedene Vertretungsprofessuren am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften innegehabt. 2012 erschien von ihm im Junius-Verlag Hamburg 'Neoliberalismus zur Einführung'.
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Frankfurter Stadtgespräch XVIII
Im Namen des Marktes?
TTIP, seine Schiedsgerichte und die Selbstfesselung staatlicher Politik
Prof. Dr. Armin von Bogdandy (Partner Investigator des Exzellenzclusters "Die Herausbildung normativer Ordnungen" und Direktor am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht, Heidelberg) im Gespräch mit Prof. Dr. R. Alexander Lorz (Kultusminister des Landes Hessen und Professor für Öffentliches Recht an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf)
Moderation: Rebecca Caroline Schmidt (Geschäftsführerin des Exzellenzclusters "Die Herausbildung normativer Ordnungen")
10. November 2015, 19.00 Uhr
Historisches Museum
Fahrtor 2, Römerberg
Frankfurt am Main
Eintritt frei
Veranstalter:
Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen" in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt Frankfurt am Main'
Das Transatlantische Handels- und Investitionspartnerschaftsabkommen (TTIP) zwischen den USA und der EU gehört hierzulande zu den umstrittensten politischen Projekten der Gegenwart. Die Befürworter versprechen Wirtschaftswachstum, mehr im Geldbeutel auch für den Durchschnittshaushalt und sicherere, wie auch besser bezahlte Arbeitsplätze. Nicht zuletzt wird behauptet, dadurch Globalisierung gestalten zu können. Kritiker hingegen sprechen von falschen Zahlen, halten die Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum für marginal und argumentieren, dass größere Märkte immer bloß mehr Konzentration des Reichtums in den Händen immer weniger Konzerne und Anleger bedeuten. Vor allem aber wird befürchtet, dass nach dem Inkrafttreten des Abkommens nationale rechtliche Regulierungen plötzlich als vertragswidrige Beschränkungen des freien Handels gelten könnten, wie z.B. öffentlich subventionierte Kultur- und Bildungseinrichtungen. Damit würde die nationalstaatliche Politik rechtliche Gestaltungspielräume zugunsten eines unbeschränkten Wettbewerbs auf dem globalen Markt verlieren. Besondere Aufmerksamkeit hat auch die Absicht der Verhandlungsparteien gefunden, künftige Handelskonflikte im Rahmen des Abkommens nicht durch ein staatliches Gericht, sondern durch private Schiedsgerichte schlichten zu lassen. Damit würde nicht nur die politische Gesetzgebung eingeschränkt, sondern auch die öffentliche Gewalt der Justiz zugunsten privater, marktadäquater Streitschlichtung, die wiederum in die politische Gesetzgebung des Nationalstaates eingreifen könnte.
Von wem und in wessen Namen wird in Zeiten von TTIP Recht geschaffen und angewendet? Welche Legitimationsprobleme ergeben sich daraus? Und welcher Handlungsraum bliebe im Rahmen dieses Abkommens überhaupt noch der Politik?
Professor Dr. R. Alexander Lorz ist Kultusminister des Landes Hessen und Professor für Öffentliches Recht an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Im Anschluss an seine Promotion zum Dr. jur., einen Masterstudiengang an der Harvard Law School als Stipendiat der Haniel-Stiftung sowie die Ablegung des New York State Bar Exam für die Zulassung als Attorney-at-Law, habilitierte R. Alexander Lorz 1999 an der Universität Mannheim, wo er die Lehrbefugnis für Öffentliches Recht einschließlich Völker- und Europarecht sowie Rechtsphilosophie erhielt. Im Jahre 2000 erhielt R. Alexander Lorz einen Lehrstuhl als ordentlicher Professor für deutsches und ausländisches öffentliches Recht, Völkerrecht und Europarecht an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Von 2007 bis 2009 war R. Alexander Lorz im Kabinett Koch II Staatssekretär im hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst. Im Jahre 2012 wurde er im Kabinett Bouffier I Staatssekretär im hessischen Kultusministerium. 2014 wurde er zum hessischen Landeskultusminister im Kabinett Bouffier II ernannt.
Professor Dr. Armin von Bogdandy ist Direktor am Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht und Professor für Öffentliches Recht an der Johann Wolf-gang Goethe-Universität in Frankfurt/Main. Er war Präsident des OECD Kernenergiegerichts, Mitglied des Wissenschaftsrats und Mitglied des Wissenschaftlichen Komitees der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte. Seit 2010 ist er Senior Emile Noël Fellow der Global Law School der New York University.
2008 wurde ihm der Preis für herausragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Grundlagen des Rechts und der Wirtschaft von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften sowie 2014 der Gottfried Wilhelm Leibniz Preis verliehen.
Rebecca Caroline Schmidt hat an der Goethe-Universität Rechtswissenschaft studiert und ist seit Beginn der zweiten Förderperiode am 1. November 2012 Geschäftsführerin des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen". Zuvor war sie bereits an unterschiedlichen universitären Forschungsprojekten sowohl wissenschaftlich als auch als Koordinatorin tätig.
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Frankfurter Stadtgespräch XIX
Migration mit Missverständnissen. Die Deutschen und ihre Staatsbürgerschaft
25. Februar 2016, 19 Uhr
Prof. Dr. Rita Süssmuth (Bundestagspräsidentin a. D.) im Gespräch mit Prof. Dr. Andreas Fahrmeir (Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen")
Moderation: Rebecca Caroline Schmidt (Geschäftsführerin des Exzellenzclusters "Die Herausbildung normativer Ordnungen")
Historisches Museum
Fahrtor 2, Römerberg
Frankfurt am Main
Eintritt frei
Veranstalter:
Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen" in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main
Einfach waren Entscheidungen über Einwanderung nie. Besonders in Deutschland konkurriert die Realität von Migration mit Zurückhaltung gegenüber der Regulierung und Legalisierung ökonomischer Zuwanderung. „Wir wären heute deutlich weiter und besser auf den Zustrom von Einwanderern vorbereitet, wenn sich die Politik auf Grundsätze des Kommissionsberichts hätte einigen können“, sagt Rita Süssmuth. Unter dem Vorsitz der CDU-Politikerin und ehemaligen Bundestagspräsidentin hatte eine Gruppe von Experten vor 15 Jahren ein Konzept für ein neues Einwanderungsgesetz vorgelegt, das von den Unionsparteien blockiert wurde. Hätte solch ein Gesetz heute bessere Chancen, wie wichtig sind Reformen der Einwanderungs- und Asylpolitik in der aktuellen Lage, und warum tun sich die Deutschen traditionell so schwer mit ihrem Staatsbürgerschaftsrecht? Wer soll und unter welchen Bedingungen Deutsche(r) werden können? Über diese Fragen diskutiert Rita Süssmuth mit Andreas Fahrmeir, Mitglied des Exzellenzclusters und Professor für Neuere Geschichte an der Goethe-Universität, zu dessen Schwerpunkten die Geschichte der Migrationspolitik gehört.
Rita Süssmuth ging nach einer Karriere in der Wissenschaft als Professorin für Erziehungswissenschaften an den Universitäten Bochum und Dortmund und als Direktorin des Forschungsinstituts „Frau und Gesellschaft“ in Hannover in die Politik. Sie war von 1988 bis 1998 Präsidentin des Deutschen Bundestags und von 1985 bis 1988 Bundesministerin für Familie, Frauen, Jugend und Gesundheit. Als Expertin für Migration wurde Rita Süssmuth unter anderem 2000 vom damaligen Bindesinnenminister Otto Schily zur Vorsitzenden der unabhängigen Kommission „Zuwanderung“ berufen. 2004-2005 gehörte sie der UN-Weltkommission für Internationale Migration an. Sie ist heute Präsidentin des Konsortiums, das den deutschen Beitrag zum Aufbau der Türkisch-Deutschen Universität (TDU) in Istanbul koordiniert.
Andreas Fahrmeir ist seit 2006 Professor für Neuere Geschichte unter besonderer Berücksichtigung des 19. Jahrhunderts an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, an der er auch studierte, und Principal Investigator des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“. Davor war er Doktorand in Cambridge, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Historischen Institut in London, Unternehmensberater, Heisenberg-Stipendiat der DFG und Professor für europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der Universität zu Köln. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Geschichte der Migrationspolitik, europäischer Eliten, Korruption und Korruptionsvorstellungen.
Rebecca Caroline Schmidt hat an der Goethe-Universität Rechtswissenschaft studiert und ist seit Beginn der zweiten Förderperiode am 1. November 2012 Geschäftsführerin des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen". Zuvor war sie bereits an unterschiedlichen universitären Forschungsprojekten sowohl wissenschaftlich als auch als Koordinatorin tätig.
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Frankfurter Stadtgespräch XX.
Glück. Fortuna und Felicitas: Ambivalenzen der Lebenskunst
21. April 2016, 19.00 Uhr
Stefan Sagmeister im Gespräch mit Prof. Dr. Martin Seel (Professor für Philosophie, Principal Investigator des Exzellenzclusters "Die Herausbildung normativer Ordnungen").
Moderation: Rebecca Caroline Schmidt (Geschäftsführerin des Exzellenzlcusters "Die Herausbildung normativer Ordnungen")
Museum Angewandte Kunst
Schaumainkai 17
60594 Frankfurt
Eintritt frei
Veranstalter:
Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen" in Zusammenarbeit mit dem Museum Angewandte Kunst und dem Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main
Es scheint selbstverständlich, das Streben nach Glück als wesentlichen Bestandteil unserer Selbst- und Weltverhältnisse zu verstehen. Dabei betreffen Fragen des Glücks nicht nur die Einzelnen in ihrem konkreten Lebensvollzug – auch die Wissenschaften und Künste erforschen seine Bedeutung. Glück tritt überdies als Leitlinie gesellschaftspolitischer und rechtlicher Belange in Erscheinung und hat als pursuit of happiness sogar Einzug in die US-amerikanische Verfassung gehalten. Wie jedoch lässt sich der Begriff des Glücks konkreter bestimmen? Ist Glück Zufall oder Verdienst? Was sind gesellschaftliche und politische Bedingungen der Möglichkeit von Glück? Und was hat es mit der gegenwärtigen „Glückshysterie“ auf sich? Über diese und weitere Fragen diskutieren im XX. Frankfurter Stadtgespräch Stefan Sagmeister, Designer und Künstler, dessen Ausstellung The Happy Show im Museum Angewandte Kunst gezeigt wird, und Martin Seel, Professor für Philosophie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und Principal Investigator des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“.
Stefan Sagmeister ist Grafikdesigner und Künstler und arbeitete für diverse Klienten, unter anderem die Rolling Stones, HBO und das Guggenheim Museum. Nach seinem Studium in Wien erhielt er ein Fulbright-Stipendium am Pratt Institute in New York, wo er 1993 die Werbeagentur Sagmeister Inc. gründete. Er ist zweifacher Gewinner des Grammy sowie verschiedener international bedeutender Design-Awards. Sagmeister beschäftigt sich intensiv mit fundamentalen Themen des Lebens wie Glück oder Schönheit, die er auf ihre Bedeutung für den Alltag und ihr Verhältnis zum Design hin befragt. Seine Ausstellung „The Happy Show“ wurde weltweit bereits von über einer viertel Million Menschen gesehen und ist damit die meistbesuchte Grafikdesign-Ausstellung der Geschichte.
Martin Seel ist seit 2004 Professor für Philosophie mit den Forschungsschwerpunkten Theoretische Philosophie, Praktische Philosophie und Ästhetik an der Goethe Universität Frankfurt am Main. Er beschäftigt sich sowohl mit moralphilosophischen Fragen als auch mit solchen, die eine Ethik der Lebensführung betreffen sowie mit kunsttheoretischen Themen. Als Principal Investigator des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ forscht Martin Seel zu Quellen moralischer Normativität und zu Rechtfertigungsnarrativen bzw. Gesetz und Gewalt im Kino. Das Thema Glück behandelte er unter anderem in den Publikationen „Versuch über die Form des Glücks. Studien zur Ethik“ (1995), „Ethisch-ästhetische Studien“ (1996), „Sich bestimmen lassen. Studien zur theoretischen und praktischen Philosophie“ (2002) und „111 Tugenden, 111 Laster. Eine philosophische Revue“ (2011).
Rebecca Caroline Schmidt hat an der Goethe-Universität Rechtswissenschaft studiert und ist seit Beginn der zweiten Förderperiode am 1. November 2012 Geschäftsführerin des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen". Zuvor war sie bereits an unterschiedlichen universitären Forschungsprojekten sowohl wissenschaftlich als auch als Koordinatorin tätig.
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Frankfurter Stadtgespräch XXI.
Im Namen Gottes? Monotheismus und Gewalt
19. April 2017, 19 Uhr
Prof. Dr. Mouhanad Khorchide (Leiter des Zentrums für Islamische Theologie und Professor für Islamische Religionspädagogik, Münster) im Gespräch mit Prof. Dr. Hartmut Leppin (Principal Investigator des Exzellenzclusters "Die Herausbildung normativer Ordnungen" und Professor für Alte Geschichte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main)
Moderation: Rebecca Caroline Schmidt (Geschäftsführerin des Exzellenzclusters "Die Herausbildung normativer Ordnungen")
Historisches Museum
Fahrtor 2, Römerberg
Frankfurt am Main
Judentum, Christentum, Islam – die drei abrahamitischen Religionen haben ihre historischen Wurzeln im östlichen Mittelmeerraum. Gemeinsam ist ihnen auch eine monotheistische Ausrichtung, der Bezug auf nur einen Gott. Die These, dass gerade solche Glaubensrichtungen aufgrund ihres Wahrheitsanspruchs intrinsisch gewalttätig seien, wurde in jüngster Zeit wieder zum Gegenstand kontroverser Diskussionen: Ist mit den monotheistischen Religionen eine bestimmte Form der Gewalt in die Welt gekommen – die Gewalt im Namen Gottes? Und welche Rolle spielt diese vermeintliche Prägung mit Blick auf militante Strömungen des Islam, aber auch auf das Christentum und seine wechselvolle Geschichte? In einem interdisziplinären Dialog, der ebenso die verbindenden Friedenspotenziale fokussiert, sprechen darüber Mouhanad Khorchide, Leiter des Zentrums für Islamische Theologie und Professor für Islamische Religionspädagogik an der Universität Münster, und der Althistoriker Hartmut Leppin vom Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität. Seine Schwerpunkte umfassen die politische Ideengeschichte der Antike und die Geschichte der Spätantike.
Mouhanad Khorchide studierte islamische Theologie an der Al-Ozaii-Imam-Fakultät für Islamische Studien im Libanon und Soziologie an der Universität Wien und wurde 2008 an der Universität Wien promoviert. Seit 2010 ist er Professor für islamische Religionspädagogik am Centrum für Religiöse Studien an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster sowie seit 2013 Principal Investigator des Exzellenzclusters "Religion und Politik in den Kulturen der Vormoderne und Moderne" an der WWU Münster und Leiter des Projekts "Historisch kritischer Korankommentar unter Berücksichtigung von Aneignungs-, Transformations- und Abgrenzungsprozessen zwischen Islam und der jüdisch-christlichen Tradition".
Er ist Autor mehrerer breit rezipierter Bücher und Aufsätze wie zum Beispiel „Sharia – der missverstandene Gott: Der Weg zu einer modernen islamischen Ethik“ (2013), „Islam ist Barmherzigkeit: Grundzüge einer modernen Religion“ (2014), „Gott glaubt an den Menschen – Mit dem Islam zu einem neuen Humanismus“ (2015) oder das ebenfalls 2015 erschienene „Zur Freiheit gehört, den Koran zu kritisieren: Ein Streitgespräch“.
Außerdem ist er Gründungsmitglied des 2015 gegründeten Muslimischen Forums Deutschland.
Hartmut Leppin ist seit 2001 Professor für Alte Geschichte in Frankfurt am Main, Principal Investigator des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ und seit 2015 zudem Sprecher des Sonderforschungsbereichs (SFB) „Schwächediskurse und Ressourcenregime“. Rufe nach Hannover, Berlin (HU) und Köln lehnte er ab. 2015 erhielt er zudem den Leibnizpreis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.Seine Forschungsgebiete bilden die politische Ideengeschichte des Klassischen Griechenlands sowie die Geschichte des Christentums in der Antike. Derzeit widmet er sich hauptsächlich seiner Forschung zu „Christianisierungen im Römischen Reich“ und „Polyphonie des spätantiken Christentums“.
Leppin ist Mitherausgeber der Historischen Zeitschrift, der Zeitschrift Millennium und der Millennium Studien und des RAC sowie Mitglied des Kuratoriums des Historischen Kollegs, des Beirats der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik, des Frobenius-Instituts und von Ceraneum.
Rebecca Caroline Schmidt hat an der Goethe-Universität Rechtswissenschaft studiert und ist seit Beginn der zweiten Förderperiode am 1. November 2012 Geschäftsführerin des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen". Zuvor war sie bereits an unterschiedlichen universitären Forschungsprojekten sowohl wissenschaftlich als auch als Koordinatorin tätig.
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Exzellenzcluster "Die Herausbildung normativer Ordnungen" in Kooperation mit dem Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main
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Das Verbrechen des Holocaust verjährt nicht - Die Aufgaben von Historie und Justiz
XXII. Frankfurter Stadtgespräch
25. April 2019, 19.00 Uhr
Historisches Museum Frankfurt
Saalhof 1, Römerberg
60311 Frankfurt am Main
PD Dr. Boris Burghardt (Lehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht und Rechtsinformatik, Humboldt-Universität zu Berlin) und Günther Feld (Staatsanwalt a.D., Rechtsanwalt) im Gespräch mit Prof. Dr. Sybille Steinbacher (Direktorin des Fritz Bauer Instituts und Principal Investigator des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen")
Moderation: Rebecca C. Schmidt (Geschäftsführerin des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“)
„Dadurch war aber der Gerichtshof überfordert, der nur zu einem einzigen Zweck zusammentritt, nämlich dem, Recht zu sprechen“, so Hannah Arendt, Beobachterin des Eichmann-Prozesses, den sie mit einer großen „Anzahl von Aufgaben“ und einer ganzen „Reihe politischer Nebenabsichten“ konfrontiert sah. Seit dem Jerusalemer Prozess des Jahres 1961 und den wenig später beginnenden Frankfurter Auschwitz-Prozessen, initiiert von Fritz Bauer, wird immer wieder über die Rolle der Justiz bei der Aufarbeitung des Holocaust diskutiert. Soll sie die einzelnen Verbrechen aufklären und die Täter schuldig sprechen, oder soll sie auch den Opfern eine Stimme geben und zur historischen Erforschung der Gründe, Ursachen und Folgen dieses Menschheitsverbrechens beitragen? Schon bald werden die letzten mutmaßlichen Täter gestorben sein – wie auch die Überlebenden der Opfergeneration. Was bringt es, Greise vor Gericht zu stellen? Welche Aufgaben hat die Geschichtswissenschaft im Unterschied zur Justiz? Wie sollten sich beide zu den jüngsten Relativierungsversuchen und der Gefahr eines wachsenden Antisemitismus verhalten? Darüber diskutiert Sybille Steinbacher, Direktorin des Fritz Bauer Instituts sowie Mitglied des Exzellenzclusters "Die Herausbildung normativer Ordnungen", mit dem Rechtswissenschaftler Boris Burghardt von der HU Berlin, der die strafrechtliche Aufarbeitung von Unrechtsregimen erforscht, und Günther Feld, der zunächst als Staatsanwalt und dann als Vertreter der Nebenklage an vielen NS-Verfahren beteiligt war.
Die Veranstaltung ist öffentlich. Der Eintritt ist frei
PD Dr. Boris Burghardt ist im Sommersemester 2019 Gastprofessor am Fritz Bauer Institut. Er hat Rechtswissenschaften in Wien, Berlin und Salamanca studiert. 2008 wurde er mit einer Arbeit zum Völkerstrafrecht an der Humboldt-Universität zu Berlin promoviert, 2017 hat er ebenda habilitiert und die Lehrbefugnis für die Fächer Deutsches und Internationales Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Juristische Zeitgeschichte erhalten. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen neben den strafrechtlichen Zurechnungslehren insbesondere im Bereich der strafrechtlichen Aufarbeitung von Systemunrecht. In diesem Zusammenhang beschäftigt er sich mit der Strafverfolgung von NS-Verbrechen und von DDR-Unrecht sowie mit den internationalen Versuchen in Vergangenheit und Gegenwart, Völkermord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen strafrechtlich zu ahnden.
Günther Feld war von 1977 bis 2011 Staatsanwalt in Köln und von 2002 bis 2011 Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Köln. Feld leitete mehr als zehn Jahre die dortige Zentralstelle zur Verfolgung von NS-Verbrechen. Er führte etwa 30 Verfahren gegen SS-Angehörige. Heute arbeitet er als Rechtsanwalt und vertritt Holocaust-Überlebende und deren Angehörige als Nebenkläger in den letzten Auschwitz-Prozessen. In den NS-Prozessen in Lüneburg und Detmold 2015 und 2016 war er als Nebenklägervertreter tätig.
Prof. Dr. Sybille Steinbacher ist seit 2017 Direktorin des Fritz Bauer Instituts und Professorin für die Geschichte und Wirkung des Holocaust an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sie ist zudem Principal Investigator des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen“. Von 2010 bis 2017 war sie Professorin für Zeitgeschichte (Vergleichende Diktatur-, Gewalt- und Genozidforschung) an der Universität Wien. Gastforschungsaufenthalte führten sie an die Harvard University und das Mandel Center for Advanced Holocaust Studies am U.S. Holocaust Memorial Museum in Washington D.C. Sie ist Mitglied mehrerer internationaler wissenschaftlicher Gremien, leitet seit 2012 das Dachauer Symposium zur Zeitgeschichte und gehört dem Herausgeberkreis der Edition „Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden“ an. Zu ihren Veröffentlichungen zählen u.a.: Auschwitz. Geschichte und Nachgeschichte, 4. Aufl., München 2017 (zuerst 2004) und (Hrsg.): Rechte Gewalt in Deutschland. Zum Umgang mit dem Rechtsextremismus in Gesellschaft, Politik und Justiz, Göttingen 2016.
Rebecca Caroline Schmidt hat an der Goethe-Universität Rechtswissenschaft studiert und ist seit Beginn der zweiten Förderperiode am 1. November 2012 Geschäftsführerin des Exzellenzclusters „Die Herausbildung normativer Ordnungen". Zuvor war sie bereits an unterschiedlichen universitären Forschungsprojekten sowohl wissenschaftlich als auch als Koordinatorin tätig.
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Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ in Zusammenarbeit mit dem Historischen Museum Frankfurt am Main