„Alternativloses Klimaschutzstrafrecht?“ – Normative Orders Working Paper 01/2024 erschienen

  • Beitrag veröffentlicht:5. März 2024

Im kürzlich erschienenen Normative Orders Working Paper „Alternativloses Klimaschutzstrafrecht? Klimakatastrophismus und Exzeptionalisierungen des Strafrechts als Treiber in eine imaginative Sackgasse“ befasst sich Finn-Lauritz Schmidt (Goethe-Universität, Forschungsinitiative „ConTrust“) aus einer zukunftssoziologischen und strafrechtswissenschaftlichen Perspektive mit der jüngst aufgekommenen Debatte um ein Klimaschutzstrafrecht.

Im Zentrum des Beitrags steht die These, dass sich gerade die Verbindung von katastrophischen Zukunftsvorstellungen – hier erschlossen über den zukunftssoziologischen Schlüsselbegriff der Imagination und deskriptiv-analytisch als „Klimakatastrophismus“ bezeichnet – und exzeptionalisierenden Lesarten des Strafrechts als Treiber von Punitivität erweist. Es entspreche, so Schmidt, den vornehmen Aufgaben der Strafrechtswissenschaft, diesen Entwicklungen prospektiv vorauszugreifen, sie aufzuklären und kritisch zu wenden – gerade im Hinblick auf die Gegenläufigkeit und Brüchigkeit gesellschaftlicher Entwicklungen oder die Kontingenz eines als politisch gelesenen Strafrechts. Eine finalisierte Fassung des Beitrags wird 2024 in einem von Burchard/Schmitt-Leonardy/Singelnstein/Zabel herausgegebenen Sammelband („Alternativen zum Strafrecht“) erscheinen.

Weitere Informationen und das Working Paper im Open Access: Hier…

„Neun Stämme. Das Erbe der Indigenen und die Wurzeln der Moderne“ von Karl-Heinz Kohl erscheint am 14. März 2024

  • Beitrag veröffentlicht:5. März 2024

Die Begegnung mit fremden Ländern und Menschen hat die europäische Kultur-, Wissenschafts- und Sozialgeschichte nachhaltig geprägt. Karl-Heinz Kohl (emeritierter Professor für Ethnologie an der Universität Frankfurt am Main, Mitglied des Forschungszentrums „Normative Orders“) befasst sich in seinem neuen Buch „Neun Stämme. Das Erbe der Indigenen und die Wurzeln der Moderne“ mit den Spuren, die indigene Völker in der kulturellen und politischen Moderne hinterlassen haben. Anhand von neun ausgewählten indigenen Gemeinschaften zeigt er auf, wie sie über 200 Jahre lang die westlichen Sitten in Frage gestellt, Protestbewegungen beflügelt, europäische Kunst inspiriert und Theorien über den Menschen geprägt haben und erzählt ebenso davon, wie sich auch die indigenen Kulturen selbst in diesem Prozess verändert haben. Das Buch erscheint am 14. März 2024 im Verlag C. H. Beck.

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Umfassender Kommentar zur „Kritik der reinen Vernunft“ erschienen

  • Beitrag veröffentlicht:1. März 2024

Pünktlich zum Kant-Jahr 2024, dem 300. Geburtstag von Immanuel Kant, ist kürzlich der Kommentar zur „Kritik der reinen Vernunft“ im De Gruyter-Verlag erschienen. Der Kommentar wird vom Bremer Philosophen Georg Mohr sowie des Frankfurter Professors für Philosophie der Neuzeit und Principal Investigators von Normative Orders, Marcus Willaschek, herausgegeben.

Als Teil der Reihe „Klassiker Auslegen“ bietet der Band eine textnahe Erschließung zentraler Begriffe, Thesen und Argumentationsgänge dieses Hauptwerks des Königsberger Philosophen. Dazu berücksichtigten die international renommierten Autor:innen sowohl die erste als auch die zweite Auflage des Werkes gleichmäßig und lückenlos.

Die Beiträge im Band sind nach einheitlichen Richtlinien verfasst und so jeweils in drei bzw. vier Teile untergliedert: Zuerst werden die Stellung und Funktion des Textabschnitts besprochen, dann Inhalt und Aufbau referiert und dann folgt der eigentliche Textkommentar, wo angebracht ergänzt durch wichtige Interpretationsfragen.

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Crisis Talk über Antisemitismus und den Schutz jüdischen Lebens am 5. März 2024

  • Beitrag veröffentlicht:27. Februar 2024

Infolge des brutalen Überfalls der Hamas auf israelische Bürgerinnen und Bürger am 7. Oktober 2023 und der Reaktion Israels in Gaza kam es auch in Europa wieder vermehrt zu Anschlägen auf jüdische Einrichtungen und Drohungen gegenüber Jüdinnen und Juden. Einmal mehr stellt sich die Frage, was getan werden muss, um jüdisches Leben in Europa nachhaltig zu schützen und strukturellen Antisemitismus zu bekämpfen.

Der nächste Crisis Talk – am 05. März 2024 in der EU-Vertretung des Landes Hessen in Brüssel – wird sich den Herausforderungen dieser Frage widmen und Lösungen präsentieren. Zu Gast sind Stefanie Schüler Springorum (Zentrum für Antisemitismusforschung), Katharina von Schnurbein (Europäische Kommission), Yohan Benizri (Jüdischer Weltkongress) und Oliver Decker (Else-Frenkel-Brunswik-Institut). Die Reihe Crisis Talks wird, gemeinsam mit dem Hessischen Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten, vom Leibniz-Forschungsnetzwerk „Umweltkrisen – Krisenumwelten“ und dem Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität ausgerichtet.

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„Die Ukraine, Russland und die Deutschen: 1990/91 bis heute“ von Sybille Steinbacher und Dietmar Süß erschienen

  • Beitrag veröffentlicht:5. Februar 2024

Der Band „Die Ukraine, Russland und die Deutschen: 1990/91 bis heute“ aus der Reihe „Dachauer Symposien zur Zeitgeschichte“ von Sybille Steinbacher und Dietmar Süß, der am 31. Januar 2024 im Wallstein Verlag erschienen ist, thematisiert die Auswirkungen des russischen Krieges in der Ukraine und dessen Einfluss auf die Sicherheitslage in Europa. Im Zentrum des Buches stehen die Veränderungen in der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in Deutschland und Europa vor dem Hintergrund des Konflikts sowie des Einflusses der Erinnerung an die deutsche Besatzungs- und Vernichtungspolitik im Osten Europas.

Das Buch präsentiert eine Vielzahl von Perspektiven auf die Beziehungen zwischen der Ukraine, Russland und Deutschland seit den 1990er Jahren und analysiert die Bedeutung des 24. Februar 2022 als möglichen Wendepunkt in Geschichte und Politik. Es werden verschiedene Aspekte des Konflikts erörtert, darunter die Aufarbeitung von Massengewalt im 20. Jahrhundert sowie die Etablierung neuer imperialer Politiken. Darüber hinaus werden zivilgesellschaftliche Initiativen, außenpolitische Interessen sowie die religiöse Legitimation des aktuellen Krieges diskutiert.

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„Bending the Curve“ – zwei Veranstaltungen des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“ im Begleitprogramm zur Ausstellung

  • Beitrag veröffentlicht:30. Januar 2024

Die globale Klimakrise gehört zu den größten Herausforderungen unserer Gegenwart. Vor allem von den Industrieländern verursacht, betreffen die Folgen des Klimawandels aber am stärksten den Globalen Süden und ärmere Bevölkerungsschichten weltweit. Dort drohen Verarmung und klimabedingte Migration. Auch in den Industrieländern wird dieses Ungleichgewicht zunehmend zum Thema, wie beispielsweise der Klimaaktivismus der „Letzten Generation“ zeigt. Die Ausstellung „Bending the Curve – Wissen, Handeln, [Für]Sorge für Biodiversität“ – kuratiert vom Frankfurter Kunstverein in Kooperation mit dem Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum sowie dem Zoo Frankfurt – widmet sich der Frage, wie die Abnahme der Artenvielfalt gestoppt und wie mit Handlungsideen zur Erholung der Ökosysteme eine positive Trendumkehr geschafft werden kann.
Im Begleitprogramm wird die Ausstellung von zwei Veranstaltungen des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität gemeinsam mit dem Frankfurter Kunstverein ergänzt. Dort geht es um Fragen wie: Können nachhaltige Lösungen für Umweltkrisen gefunden und gleichzeitig wirtschaftliche Gerechtigkeit verwirklicht werden? Wie stehen die wechselseitigen Interessen der internationalen Fossilbrennstoffindustrie und des Klimaaktivismus einander gegenüber? Und besteht überhaupt noch Hoffnung, die Klimakrise abzuwenden?
Der Auftaktvortrag „Mobilizing Hope. Klimaaktivismus, Solidarität und die Gefahren von Plutokratie und Pessimismus“ von Prof. Dr. Darrel Moellendorf (Forschungszentrum „Normative Ordnungen“, Goethe-Universität) findet statt am 8. Februar 2024 um 18.30 Uhr statt.
Der zweite Vortrag „(Straf-)Recht und Zeit in der Klimakrise“ von Prof. Dr. Klaus Günther mit anschließendem Podiumsgespräch mit Prof. Dr. Gabriele Britz (Richterin des Bundesverfassungsgerichts a. D., Justus-Liebig-Universität Gießen) und Prof. Dr. Christoph Burchard (Forschungszentrum „Normative Ordnungen“, Goethe-Universität) folgt am 20. Februar 2024 um 20 Uhr. Es moderiert Rebecca Caroline Schmidt, Geschäftsführerin des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“, Goethe-Universität.

Weitere Informationen zum Vortrag „Mobilizing Hope. Klimaaktivismus, Solidarität und die Gefahren von Plutokratie und Pessimismus“ von Prof. Dr. Darrel Moellendorf: Hier…

Weitere Informationen zum Vortrag „(Straf-)Recht und Zeit in der Klimakrise“ von Prof. Dr. Klaus Günther mit anschließendem Podiumsgespräch mit Prof. Dr. Gabriele Britz und Prof. Dr. Christoph Burchard: Hier…

Vera King spricht über Aufstieg und Abwehr von Autoritarismus

  • Beitrag veröffentlicht:11. Januar 2024

In der vierten Veranstaltung der Reihe „Frankfurter Schule“ wird die Sozialpsychologin Prof. Dr. Vera King über die Herausforderungen durch autoritäre Einstellungen und Ideologien sprechen. Der Vortrag unter dem Titel „Wer ist autoritär?“ findet am 5. Februar ab 19 Uhr im Frankurter Museum für Kommunikation statt.

Aufgabe kritischer Theorien ist es, sozial diskriminierende und anti-demokratische Anschauungen aufzudecken und zu verstehen. Die Frankfurter Schule hat seit ihrer Gründung gesellschaftskritische mit psychoanalytischen Ansätzen verknüpft und somit sozialpsychologische Dynamiken hinter autoritären Denkmustern in den Fokus genommen. Die renommierte Sozialpsychologin Vera King wird in ihrem Vortrag daran anknüpfen und die Bedingungen und Gefahren von autoritären Einstellungen und Ideologien beleuchten.

Vera King ist Professorin für Soziologie und psychoanalytische Sozialpsychologie an der Goethe-Universität, Direktorin des Sigmund-Freud-Instituts und Mitglied der Forschungsinitiative „ConTrust“ am Forschungszentrum „Normative Ordnungen“. Die Veranstaltungsreihe „Frankfurter Schule“ wird vom Frankfurter Dezernat für Kultur- und Wissenschaft sowie dem Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ organisiert. Kooperationspartner sind das Institut für Sozialforschung und hr2 Kultur.

Die Moderation der Veranstaltung übernimmt der Journalist Alf Mentzer. Der Eintritt kostet 3 Euro. Tickets sind im Vorverkauf oder an der Abendkasse erhältlich.

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Zwischen Film, Industrie und Wirtschaft: Neuer Sammelband über die Beziehung von Film und Ökonomie erschienen

  • Beitrag veröffentlicht:10. Januar 2024

Der Band „Films That Work Harder. The Circulation of Industrial Film“, der von den Frankfurter Film- und Medienwissenschaftlern und ConTrust-Mitgliedern Prof. Dr. Vinzenz Hediger und Dr. Florian Hoof sowie von Prof. Dr. Yvonne Zimmermann und Scott Anthony herausgegeben wird, ist kürzlich bei Amsterdam University Press erschienen.
In sieben Abschnitten vereint der Sammelband insgesamt dreißig Beiträge, die sich thematisch von Wertschöpfungsketten, nationalstaatlichen Ikonografien und Festivals bis zu postkolonialen Ansätzen und dem Verhältnis von Amateur- und professionellem Film erstrecken.

Von den Herausgeber*innen selbst als „sequel“ beschrieben, knüpft dieser Sammelband nahtlos an den Band „Films That Work“ an, der 2009 erschien und sich spezifisch auf das Verhältnis von Film zu Firmen konzentrierte. Mit dem neuen Band soll – unter der gleichbleibenden Hypothese, dass ökonomische Aktivitäten in enger Verbindung mit Medien und ihren Infrastrukturen stehen – der Fokus nun erweitert werden.

Das Buch ist sowohl als Hardcover als auch als Open Access-Publikation zum Download erschienen.

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Zweites ConTrust Praxisforum „Grenzen des Vertrauens? – Spannungsfelder zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft“ am 18. Januar 2024

  • Beitrag veröffentlicht:21. Dezember 2023

Die Demokratie sieht sich gegenwärtig wie lange nicht mehr mit der Vertrauensfrage konfrontiert: Haben die Bürger:innen noch ausreichend Vertrauen, dass demokratisch gewählte Politiker:innen ihre Interessen vertreten, und zwar so, dass die vielen Herausforderungen unserer Zeit gelöst werden? Wenn dieses grundlegende Vertrauen immer mehr zerbröckelt, dann wanken nicht nur Regierungen, sondern letzten Endes auch die demokratische Ordnung als solche. Eine derartige Entwicklung findet ihren Ausdruck etwa im Zulauf für rechtspopulistische, teils unverblümt demokratiefeindliche Parteien, deren einfache Lösungsvorschläge immer stärker verfangen. Wie also kann demokratische Politik an Vertrauen gewinnen? Und welche Funktion kommt dabei dem Austausch mit der Wissenschaft zu?
Diese und weitere Fragen beleuchtet das zweite ConTrust Praxisforum „Grenzen des Vertrauens? – Spannungsfelder zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft“ am 18. Januar 2024 im Erdgeschoss des Gebäudes „Normative Ordnungen“ auf dem Uni Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt.
Im Rahmen eines Workshops, einer Diskussionsrunde und über einen „Markt der Möglichkeiten“ werden Verteter:innen aus Wissenschaft, Medien und Politik in einen konstruktiven Austausch treten und u.a. darüber diskutieren, wie die Politik von wissenschaftlichen Erkenntnissen profitieren kann, um Vertrauen zu erzeugen. Verschiedene Formate bieten dabei die Möglichkeit, thematische Zugänge zu diskutieren, Erwartungen zu formulieren, aber auch informell ins Gespräch zu kommen.

Beteiligte der Forschungsinitiative „ConTrust“ sind die Sozialpsychologin Prof. Dr. Vera King, der Kriminologe und Experte für Strafverfolgung, Polizeigewalt und institutionellen Rassismus Prof. Dr. Tobias Singelnstein, sowie die PolitikwissenschaftlerInnen Prof. Dr. Nicole Deitelhoff und Andreas Schindel. Weitere Gäste sind der Redaktionsleiter von MDR Aktuell Florian Meesmann und Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst Ayse Asar, LL.M. (angefragt). Moderieren werden Rebecca C. Schmidt (Geschäftsführerin Normative Orders/ConTrust) und Prof. Dr. Tobias Wille (Politikwissenschaftler/ConTrust).

Nähere Informationen zum Praxisforum „Grenzen des Vertrauens?“: Hier…

Europas Rolle in der Welt: Wertegeleitete Außenpolitik ist Thema im Crisis Talk

  • Beitrag veröffentlicht:5. Dezember 2023

Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie sind Grundwerte, die für die Europäische Union leitend sind. Um den gegenwärtigen Krisen zu begegnen stellt die sogenannte wertgeleitete Außen- und Sicherheitspolitik einen Grundpfeiler der Union dar. Was bedeutet diese Grundlage im Lichte aktueller Krisen wie dem russischen Angriff auf die Ukraine oder dem Krieg in Israel und Gaza?

Der nächste Crisis Talk – am 23. Januar in der EU-Vertretung des Landes Hessen in Brüssel – wird diese und weitere Fragen zur wertegeleiteten Außen- und Sicherheitspolitik der EU zum Thema haben. Zu Gast sind dieses Mal Friedrich von Heusinger (Leiter der Landesvertretung), Dr. Stefan Kroll und Prof. Dr. Nicole Deitelhoff (beide PRIF), Hannah Neumann (MdEP) und Prof. Dr. Frank Hoffmeister (Direktor im Europäischen Auswärtigen Dienst). Moderieren wird Rebecca C. Schmidt (Normative Orders).

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